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zuletzt aktualisiert: 7/2016














Neuro-Borreliose (NB) und Multiple Sklerose (MS) ein Zusammenhang?





>> Das MS-Syndrom wird unter Medizinern auch als Encephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnet <<





Das Lesen dieser Seite ersetzt keinen Arztbesuch, eine Behandlung des MS-Syndroms gehört in die Hand von entsprechenden fachlich kompetenten Medizinern (z.B. Neurologen).










Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) gilt allgemein unter Neurologen als nicht einfach, i.d.R. wird sie aber trotzdem meist zu schnell gestellt ohne genügend ansteckende und andere Infektionskrankheiten sowie neurotoxische Faktoren (z.B. Zahnfüllungen aus Amalgam) auszuschließen. Es sollte auf jedem Fall nachfolgende genannte Krankheiten mit allen Regeln der ärztlichen Kunst ausgeschlossen (Differential-Diagnostik) werden und z.B. auch ein Blick in den Mund geschehen, zwecks Überprüfung auf neurotoxische Zahnfüllungen (z.B. Amalgam), bevor die Syndrom-Verlegenheits-Diagnose Multiple Sklerose (MS) gestellt wird. Ansonsten droht ggf. eine Falsch-Behandlung, die eventuell sogar das Fortbestehen eines der nachfolgend benannten (ggf. auch noch andere) Infektionskeime begünstigt. Entzündungshemmer verbessern i.d.R. zwar recht schnell die vom Patienten wahrgenommene Symptomatik, begünstigen aber eventuell auch die schleichende Ausbreitung des nicht erkannten Infektionskeims. Langfristig führt eine solche Falsch-Behandlung dann sehr wahrscheinlich eher zur Verschlechterung des gesundheitlichen Zustandes, sobald ein entsprechender Infektionskeim-Schwellenwert überschritten wird und eine hierdurch bedingte Entzündung auch nicht mehr mit Entzündungshemmern erfolgreich unterdrückt werden kann. Liegt eine virale oder durch Bakterien bedingte Infektion vor, dann ist sicherlich eine entsprechende Antibiose (Kombi-Antibiose bzw. Omnispektrumtherapie) oder antivirale Behandlung angebrachter - ggf. mit entzündungshemmender Nachbehandlung um eine sich selbst unterhaltende Autoaggression im Keim zu ersticken.





Die allgemein ungenügend differentialdiagnostisch abgegrenzten Erkrankungen sind folgende:





(Quelle z.B.: [107/97])





(Lyme-)Borreliose (Borrelia burgdorferi sl.-komplex), Katzen-Kratz-Krankheit (Bartonella hensellae), atypische Lungenentzündung (Mycoplasma; insbes. M. pneumoniae), atypische Lungenentzündung u./o. Arteriosklerose (?) (Chlamydia pneumoniae), Drei-Tage-Fieber (Humane Herpesvirus 6 / HHV-6), Leberentzündung Typ C (Hepatitis-C-Virus), Whipple´sche Krankheit (Morbus-Whipple Krankheit: Tropheryma whippelii), Syphilis (Treponema pallidum), HIV / AIDS (AIDS-assoziiertes-Retrovirus; z.B: HIV-1 u. HIV-2 / humanes immunodeficiency virus), Mittelmeer-, Gibraltar- oder Maltafieber (Burcelliosis), Mittelmeer-Flecken-Fieber (Riketssia connore u./o. Leptospira serovars) sowie ggf. auch Creutzfeldt-Jakob Krankheit (CJK/CJD/vCJD/sCJD: Prionen). Muskelentzündung - sporadische Einschlusskörpermyositis (andauernder Zellstress, Ausschüttung des Stressmoleküls NO mit der Folge Bildung von Beta-Amyloid).





Eine Abgrenzung und ggf. Diagnostik einer der vorab genannten Erkrankungen sollte in jeden Fall frühzeitig geschehen, auch wenn die Symptome noch recht schwach ausgeprägt sind. Je eher erkannt und Erkrankungs-spezifisch behandelt, um so geringer die Gefahr das eine der Erkrankungen einen autoaggressiven Verlauf nimmt – z.B. Multiple Sklerose / MS-Syndrom.










Fakten zum MS-Syndrom kurz zusammengefasst (Stand 2013):





- Faktor 1: das MS-Syndrom tritt nur bei Menschen auf die eine genetische Prädispositin aufweisen! Hierbei handelt es sich um eine kurze Form des sogenannten Tumornekrosefaktors (TNF). Diese TNF-Genvariante macht die Andockstelle des Tumornekrosefaktors (TNF) löslich, wodurch in Folge dieses wichtige Signalmolekül blockiert wird und es zu den typischen Entzündungsherden kommt [112].





- Faktor 2: die Myelinschäden haben keine neurodegenerative Ursache ohne Immunsystembeteiligung, sie sind nicht der initiale Auslöser der autoaggressiven Immunreaktion, sondern die Folge durch eine falsche Immunausrichtung (z.B. durch Schwermetalle, Borrelien, Chlamydien etc.) gegen Körpereigen (Selbst-Antigen). Die neurodegenerative These gilt inzwischen als widergelegt [111]!





- Faktor 3: Borrelien (nachgewiesen an Bb. ss. bzw. B31) setzen sich zu circa 25-30 % aus Fette u. fettähnliche Stoffe (sogen. Lipoiden) zusammen, die massenspektrometrisch und gaschromatographisch in 11 Lipidfrak-tionnen aufgetrennt bzw. klassifiziert werden konnten. Es konnte nur zweien, von den 11 klassifizierten Lipidfraktionnen (beides sogenannte Glykolipide), eine antigene Wirkung beim Menschen nachgewiesen werden [115]. Bei den anderen Borrelia-Lipiden (Fetten) muss daher davon ausgegangen werden, dass sie den menschlichen Lipiden sehr ähnlich sind und normalerweise zu keine Immunreaktion führen. Allerdings sollen einige Lipoproteine der Borrelien toxische Wirkung besitzen [116].





- Faktor 4: Als gesichert gilt inzwischen das durch die sogenannten Galaktolipide der Borrelien (Bb.sl.-Komplex) eine autoreaktive Antikörperbildung ausgelöst werden kann, welche man mit folgender Kurzbezeichnung benennt: GM1, GD1b und GT1b [60]. Diese Antikörper sind allesamt Autoimmun-Antikörper, die sich vor allem kreuzreaktiv gegen die Plasmamembran der Nervenzellen (Gangliosid) richten und dort insbesondere an deren Einschnürungen bzw. Unterbrechungen der Markscheiden (Ranvierschen Knoten) Entzündungen verursachen. Die Borrelien-Galaktolipide können aber auch direkt zur Aktivierung von Makrophagen führen, die dann Entzündungen an den Gliazellen hervorrufen [10] (siehe auch Fakt(or) 7 oder unten Kap. “Möglicher Zusammenhang Borrelia burgdorferi (Bb.sl.-Komplex) und MS-Syndrom kurz zusammengefasst“).





- Faktor 5: durch andauernden Zellstress (Muskel- u. Nervenzellen etc.) schütten diese in Folge ggf. das Stressmolekül Stickoxid (NO) aus. Folge: unspezifische Isolier- u. Reparaturversuche mittels Beta-Amyloid. Es konnte eindeutig gezeigt werden, chronische Entzündungen im ZNS können die Bildung von Beta-Amyloid-Plaques auslösen, somit das Alzheimersyndrom / DAT (Stand 2012 [293]).





- Fakt(or) 7: Es konnte bewiesen werden, bei Multiple Sklerose (MS bzw. ADEM) und Alzheimer (DAT) liegen ähnliche Aktivierungsmuster der Mikroglia-Zellen (Makrophagen des ZNS) vor [113].





- Fakt(or) 8: Inzwischen wurden atypische und zystische Borrelien in Zusammenhang mit Alzheimer (DAT) histologisch und immunchemisch nachgewiesen [114].





- Fakt(or) 9: >>Die positive Identifizierung der Erreger als B. burgdorferi s.s. basierte auf genetischen und molekularen Analysen. Borrelia Antigene und Gene wurden an den gleichen Stellen wie die beta-amyloiden Ablagerungen festgestellt. („co-localized“) Diese Daten zeigen, dass Borrelia burgdorferi im Gehirn persistieren kann und in Verbindung gebracht werden kann mit amyloiden Plaques bei Morbus Alzheimer.<< (zitiert aus [114]).










- Fazit: Das MS-Syndrom ist somit keine rein genetische Erkrankung, sondern vielmehr sorgt die Gen-Variante des kurzen TNF für eine Empfänglichkeit (sogen. Prädisposition). Tritt Faktor 2 nicht ein (z.B. Borreliose), dann kommt es auch zu keiner MS-Syndrom-Erkrankung. Faktor 2 alleine führt allerdings auch nicht zur persistierenden Syndrom einer MS, beide Faktoren zusammen führen erst zum MS-Syndrom. Umso wichtiger ist eine Früherkennung einer der in Frage kommenden Initial- o. Primärerkrankungen!





These (A. Hartwig): bei chronischer ZNS-Entzündung tritt entweder das Multiple Sklerose, Alzheimer oder eine andere Verlaufsform ein.





1. Variante: MS-Syndrom, bedingt durch Prädisposition der kurzen TNF-Genvariante. Hierbei werden überschießend auch körpereigene Lipide mit abgebaut. Eventuell bedingt dadurch weil die Borrelia-Lipide dem menschlichen Lipiden sehr ähnlich sind (siehe oben Faktor 3).





2. Variante: Alzheimer (DAT), bedingt durch unspezifische Reparatur-Versuche ausgelöst durch NO-Zell-Stress-Reaktionen. Hierbei kommt wegen fehlender TNF-Prädisposition nicht zu solch autoreaktiv überschießenden Reaktionen wie beim MS-Syndrom, aber eben auch nicht zur vollständigen Beseitigung der dem Menschen ähnlich Borrelia-Lipiden. Hierbei bilden die Borrelia-Lipid-Rückstände zusammen mit den Zelle-Stress bedingten Reaktionen eventuell die Alzheimer-typischen Beta-Amyloid-Plaques (siehe oben Faktor 3, 5, 8 u. 9).





3. Variante: eine andere Verlaufsform, z.B. akute Neuroborreliose mit für Borrelien spezifischen Antikörpern da der Patient keinerlei genetisch bedingte Prädisposition gegenüber den Borrelien aufweist.















Der Weg zur Autoimmunität bzw. autoaggressiven Verhalten der Immunzellen am Beispiel der T-Zellen.






Selektion von Autoimmun-T-Zellen (Vortragsfolie von A. Hartwig / Mai 2009)











Autoimmunkrank durch Borrelien? (Vortragsfolie von A. Hartwig / Mai 2009)










Das Militärische Institut für Molekulare Mikrobiologie (ILADS-Kongress 2008 [97]), welche mit der Untersuchung des Golfkriegssyndrom 1 (Gulf War I-Syndrom) beauftragt war hat bzgl. der von ihnen untersuchten MS-Patienten folgendes festgestellt: 50 Prozent der MS-Patienten waren mit Mykoplasmen, 15 Prozent mit Chlamydien und 35 Prozent mit Borrelien infiziert. Die Zahlen bestätigen im Prinzip meine unten geäußerten Verdacht das sich circa hinter einen Drittel der MS-Patienten in Wirklichkeit eine Neuro-Borreliose verbiergt. Ich würde daher als Patient eine entsprechende gründliche Diagnostik fordern, zumal alle diese Keime z.B. mittels Doxyciclin-Kombitherapie erreichbar sind. Allerdings nicht nur lieblos probiert, was häufig gemacht wird um ein nicht Ansprechen der Antibiose zu beweisen, sondern ausreichend hoch und lange. In Bezug auf die Borrelien-Diagnostik bedeutet dies, es sollten nicht nur ein Borrelien-Suchtests (IFT, ELISA etc.) und ein Borrelien-Bestätigungstests (rekombinanter Bb-Westernblot) durchgeführt werden, sondern alle möglichen Testvarianten versucht werden wie z.B: Bb.-PCR, LTT-Borrelien, Bb.-Elispot, NK-Zell-Bestimmung, Direktnachweis, CXCL 13-Wert-Bestimmung, ACGal-Reaktion und HLA-Fein-Typisierung. Patienten mit nachweisbarer Borreliose [PCR u./o. Kultur] die aber keine spezifischen Borrelienantikörper bilden, verbergen sich hinter folgender genetischen Prädisposition [98]: HLA-DRB1*0101, *0102, *0104 u. *0105. Ich kann dbzgl. Nur Mut machen, siehe nachfolgende Ausführungen zum Thema MS-Diagnose kritisch hinterfragen.










Als weiteres möchte ich am Anfang meiner Themenseite Multiple Sklerose und Neuro-Borreliose einen ärztlichen Befund vorstellen, der veranschaulichen mag das immer eine kritische Hinterfragung von seiten das Patienten geschehen sollte, sofern z.B. die Diagnose Multiple Sklerose (MS) gestellt wird/wurde. Dies ist ein Befund von vielen, der als Beispiel veranschaulichen mag das die Syndrom-Diagnose Multiple Sklerose sicherlich nicht einfach vom Patienten angenommen werden sollte, sofern nicht alles versucht wurde um eine Borreliose oder eine andere bakteriologische Erkrankung auszuschließen.





Die “Fachleute“ vom Nationalen-Reverenz-Zentrum Borrelien (NRZ-Borrelien) würden sicherlich wieder nur von “einen Fallbeispiel“ sprechen, einer Ausnahme die keinen Wert in Bezug auf andere Multiple Sklerose Fälle hat. Ich bin hier aber anderer Meinung, ich könnte an dieser Stelle schon mehrere Fälle nennen, denen es ähnlich ging, wie der Patientin dessen Befund ich nachstehend als Beispiel zeigen möchte.





Der Befund wurde mir freundlicherweise von einer der Patientinnen für meine Homepage per e-mail zugesendet und zum veröffentlichen freigegeben, um zu zeigen, dass es niemals zu spät ist eine anständige und ursächliche Diagnose zu erhalten. Nur so kann eine durchgreifende Therapie erfolgen, z.B. eine hochdosierte Langzeit Antibiotikum Kombi-Therapie. Man kann nur sagen, ein Segen hat die Patientin eine entzündungshemmende Behandlung (z.B. mit Kortison) während ihrer langen Leidenszeit immer abgelehnt. So eine Behandlung wäre im Fall der chronischen Borreliose sicherlich fatal gewesen. In der ersten Zeit hätten Entzündungshemmer sicherlich Linderung gebracht, im späteren Verlauf der Erkrankung aber hätten sie wahrscheinlich zu einen schnelleren und aggressivieren Verlauf geführt. Auch hätte eine entzündungshemmende Behandlung wahrscheinlich das Immunsystem so unterdrückt, das zur Zeit (2008) der durchgeführten Labodiagnostik eventuell keine als Borrelien-spezifisch geltende nachweisbare Reaktion mehr stattgefunden hätte.





Zur 25jährigen Leidens- u. Krankengeschichte (Anamnese) der Patientin:





Die Patientin hatte als 18jährige (1983) in Schottland eine festsitzende Zecke bemerkt, zu dessen Entfernung sie dort in eine Krankenhaus ging wo man ihr sagte das eine Zecke dort keine Gefahr darstellt. Doch in der Folge machte die Patientin eine lange Krankengeschichte mit zahlreichen Arzt- und Klinkbesuchen durch. Eine wahre Odyssee, ohne wirkliche Diagnose, außer z.B die Syndrom-Diagnose Multiple Sklerose - muss wohl als eine Verlegenheitsdiagnose der Fachärzte gewertet werden. Keiner der Fachärzte nahm sie bis zur Stellung der Diagnose am 07.07.2008 wirklich ernst, man hatte Ihr sogar schon eine psychologisches Gutachten erstellt, in denen man vorschlug sie stationär in eine Psychiatrie aufzunehmen. Für das Selbstwertgefühl eines chronisch Kranken natürlich das Beste was passieren kann, wenn man die Diagnose eines “Dachschadens“ erhält - in meinen Augen verantwortungslos so leichtfertig solch eine Diagnose zu stellen. Die ohnehin schon vorhandenen Depressionen der Patientin (siehe auch Seite: Symptome, Punkt [23] Systemische Entzündung), wurden durch diese Diagnose sicherlich noch verstärkt. Die Psychologen hielt alles nur für eine psychosomatische Störung, die Patientin bilde sich ihre Erkrankung nur ein. Ich kann nur sagen, tolle Fachärzte die so eine schwerwiegende Diagnose stellen ohne wirklich alles zu tun um eine ursächliche Erkrankung (z.B. in diesem Fall Borreliose) auszuschließen oder diese zu bestätigen. Auch zwei Fehlgeburten führten zu keiner intensiven Ursachensuche (siehe hierzu: Merkblatt, Tarnstrategien, CB1 Rezeptor / fbr-Protein). In der Folge bekam sie immer mehr Beschwerden, u.a. auch eine Multiple-Chemikalien-Sensitivität (MSC) die sich z.B. als Allergie auf bestimmte Chemikalien und Gerüche äußert. Die Multiple-Chemikalien-Sensitivität (MCS) machte es nötig, das ihr Haus in dem sie wohnt für etliche 10.000 EUR zu sanieren. Sie suchte daher auch bei Selbsthilfegruppen Gehör, so z.B. bei anderen MCSlern (www.csn-deutschland.de) und in wie sie sagte, ihrem Behindertenclub (www.dgmcs.de). Warum? Um mit ebenso betroffenen Menschen zu sprechen, da sie sonst kaum noch jemand - bzgl. ihrer Erkrankung - ernst nahm. Wie denn auch, wenn man die Diagnose “Dachschaden“ bekommen hat. In den letzten 6 Jahren hatte sie, weil sie nicht mehr arbeitsfähig war, ein Rechtsverfahren auf Frühverrentung laufen. Das aber auch nicht so recht voran kam, da keine wirkliche Diagnose vorlag. Doch jetzt der Befund der ihr Leben seither verändert hat, sie kann wieder optimistisch in die Zukunft blicken und es besteht Aussicht auf Heilung.











Quelle: Befund einer Patientin die anonym bleiben möchte






Quelle: Befund einer Patientin die anonym bleiben möchte




















Einleitung zur Seite mit dem Themenschwerpunkt Multiple Sklerose (MS / MS-Syndrom):





>> Unter den Medizinern auch Encephalomylitis Disseminata (ED) genannt <<





Ich möchte mit dieser MS-Themenseite nur die bekannte Fakten in Bezug auf das MS-Syndrom betrachten und die einzelne Puzzelteile zu einem möglichen Gesamtbild zusammenfügen. Inwieweit mir das gelungen ist, wird vielleicht die Zukunft der MS-Forschung zeigen. Auch möchte ich mit dieser paramedizinischen [A] Seite nicht die bisherigen Erkenntnisse der Schulmedizin in Abrede stellen, noch in der Gesamtheit in Frage stellen. Es gilt allgemein als unumstritten das es sich beim MS-Syndrom um ein Paradebeispiel einer vermutlich multifaktorellen Entmarkungskrankheit handelt, bei der in erster Linie die Markscheiden (Isolierungen der Nervenbahnen, Energieversorger der Verven und Taktgeber) von der Immunabwehr angegriffen werden und die Neuronen (Nervenzelle) und Axone (Nervenzellausstülpungen, Leitbahnen) weniger von Beschädigungen betroffen sind. Aus vorgenannten Grund spricht man i.d.R. unter Schulmedizinern auch von einer primären entzündlichen Myelinkrankheit. Aber schon bei diesem Punkt scheint man sich in den unterschiedlichen Lagern der Schulmedizin nicht ganz einig zu sein, da man von einer primären Myelinkrankheit eigentlich nur dann spricht, wenn die Axone nicht betroffen sind [40]. Von sekundären Myelinkrankheiten spricht man hingegen wenn der Myelinschwund die Folge axonaler, vaskulärer oder einer anderen Schädigung sind. So heißt es z.B. in entsprechender MS-Literatur auch, entscheidend sind vielmehr die irreversiblen neuronalen-axonalen Schäden die im bildgebenden Verfahren des MRT [N] als permanente “schwarze Löcher“ (black holes) erscheinen [24]. Oder: die frühsten krankhaften Erscheinungen sind nicht an den Nerven- und Gliazellen zu finden, sondern in und an den Blutgefäßen [41]. Hierzu passt auch, die MS ist das klassische Bild einer chronischen Entzündung, die von der Umgebung der Venolen (Gefäße) aus in die Markscheiden vordringt [40] (siehe auch Seite: Symptome, Punkt [23] systemische Entzündung). Soweit vorab zu den doch recht unterschiedlich anmutenden Meinungsbild der Schulmedizin zum Symptomkomplex Multiple Sklerose.





In der Sache das es sich bei der Multiple Sklerose (MS) um eine erworbene, entzündliche, primäre Erkrankung des Myelins handelt, muss somit wohl schon vorab auf meiner Seite in Frage gestellt werden. Eventuell ist der Myelinschwund nur die sekundäre Folge, einer übergreifenden, primären Gefäßerkrankung oder andersartigen organischen unterschwellig verlaufenden Erkrankung(en) die sich zum bekannten MS-Symptombild ausbildet. Dann müsste man aber von einer sekundären Myelinkrankheit sprechen - oder werden einfach zu viele Erkrankungen unter der Nomenklatur Multiple Sklerose (MS) zusammengefasst?





Da man bei der klinischen MS-Forschung in eine Sackgasse geraten war/ist, hat man sich seit 2001 zum sog. “Data Mining“ entschlossen [86]. Hierunter versteht man aus gesammelten digitalen Datenbanken, entsprechende Informationen herauszufiltern um Merkmal-Profile zu erstellen. Mit anderen Worten, man betreibt eine digitale Datenanalyse. Hierzu werden in München, am “Sylvia Lawry Centre for Multipler Sklerose“, Daten von MS-Patienten aus der ganzen Welt gesammelt. Das erfreuliche an der Sache, eine Großzahl der Pharmazieunternehmen hat sich vertraglich verpflichtet auch ihre Patientendaten zur Verfügung zu stellen.





Bei neueren Studien konnte gezeigt werden, dass beim MS-Syndrom die autoimmune Reaktion nicht initial durch Myelinschäden an den Nerven ausgelöst werden, sonder diese vielmehr durch einen fehlgeleiteten Angriff der Immunabwehr erst entstehen (Stand 2012 [111]).





Allerdings genügt sehr wahrscheinlich nicht alleine eine fehlgeleitete Immunabwehr, sondern es kommt ein MS-spezifischer Gen-Defekt hinzu. Diese Genvariante (Gen-Defekt ?) macht die Andockstelle des Tumornekrosefaktors (TNF) löslich, wodurch in Folge dieses wichtige Signalmolekül blockiert wird und es zu den typischen Entzündungsherden kommt [112]. Diese genvariante (Gen-Defekt?) kommt zwar auch bei gesunden Personen vor, was aber nur einen Hinweis gibt das die kurze TNF-Variante alleine nicht krank macht, sondern vielmehr mindestens ein zweiter Faktor hinzu kommen muss (z.B. Infektionserkrankung die zur chronischen Entzündung führt). Das MS-Syndrom ist somit keine rein genetische Erkrankung, sondern vielmehr sorgt die kurze TNF-Genvariante für eine Empfänglichkeit dbzgl. (sogen. Prädisposition). Tritt Faktor 2 nicht ein (z.B. Borreliose), dann kommt es auch zu keiner MS-Syndrom-Erkrankung. Faktor 2 alleine führt allerdings auch nicht zur persistierenden bzw. chronischen Syndrom einer MS, beide Faktoren zusammen führen erst zum MS-Syndrom.





Im weiteren Verlauf dieser Seite möchte ich nicht in allen Einzelheiten und allumfassend auf das MS-Syndrom (Multiple Sklerose) eingehen, nur soweit wie es zum Verständnis wichtig ist. Hierzu gehören natürlich auch kurze Erläuterungen zur Gliederung und dem Aufbau der vom MS-Syndrom betroffenen Körperbereiche (Organe; Gehirn / ZNS, Nervenbahnen / PNS etc.), weil man sonst nicht die Zusammenhänge und möglichen Auswirkungen versteht. Auch möchte ich die doch recht vagen Kriterien der MS-Diagnostik aufzeigen, die in mein Augen sehr viel dürftiger sind, als eine ungenügend gesicherte serologische (Lyme)-Borreliose / low-dose-borreliosis. Hier sind wir auch bei dem Punkt angelangt, warum ich von MS-Syndrom spreche und nicht von MS-Erkrankung. Da unter der Nomenklatur Multiple Sklerose (MS) vier bis fünf verschiedene Verlaufsformen (siehe Abb.: Verlaufsformen der MS) zusammengefasst werden, deren einzelne Auslöser (Ursachen z.B. Krankheitskeim/e: Viren, Bakterien) man noch nicht mit letztendlicher Sicherheit kennt oder als zu ungenügend abgesichert einstuft.











Quelle, modifiziert gez. von A. Hartwig nach: Rüttinger, H. (1994): Multiple Sklerose - Informationen und Ratschläge, Verl. Piper München - Chapman & Hall Weinheim, S. 20, ISBN 3-492-11936-0





Modellvorstellungen der unterschiedlichen MS-Verlaufsformen nach A. Hartwig:





1.- MS-Form: Die ersten Schübe (Grafik 2 Schübe) werden durch das Andocken der Borrelien (Bb.sl.-Komplex) an den entsprechenden Nerven (Affinität = molekulare Bindung) und den unspezifischen Entzündungsreaktionen hierauf verursacht, durch dauerhafte Anwesenheit (Persistenz) der Borrelien kommt es zur chronischen unspezifischen Entzündung die sich in den Vermehrungsphasen der Borrelien verschlimmert (Grafik ab Schub 3). Durch eventuelle frühzeitige entzündungshemmende Behandlungen (z.B.Kortison), bleiben spezifische Borrelien-Antikörper aus. Eventuelle serologische Zeichen: oligoklonale Bande, Bb.-kD-Bande 41, 62 kD (58-62 kD) und 67 kD (66-68 kD), später vermutlich eine Sorte der autoreaktiven Antikörper GM1, GD1b u./o. GT1b durch schwache bzw. einfache Prädisposition (erbliche Empfänglichkeit).





2.- MS-Form: Die ersten Schübe werden wieder wie unter Punkt 1 beschrieben, durch die unspezifischen Entzündungen verursacht (Anheften der Borrelien / Affinität). Paralell werden entsprechende autoimmune Immunzellen (sog. Bystander) aktiv und es bilden sich sofort autoreaktive Antikörper (GM1, GD1b u./o. GT1b) durch mehrfache bzw. starke Prädisposition (erbliche Empfänglichkeit).





3.- MS-Form: Durch eine Bestehende, mit Borrelien kreuzreaktive Grundinfektion (anderes slow-virus) ist das Immunsystem schon in gewisser Weise autoimmun ausgerichtet, hält sich aber die Waage mit dem Grundinfektions-Krankheitskeim (Antigen u. Antikörper Gleichgicht) – krankhafte (pathogene) Reaktion gegen Selbst sind deswegen sehr gering ausgeprägt, so dass sie bis dahin nicht oder nur schwach wahrgenommen werden (z.B. vereinzelt Ameisenlaufen, Elektrisiergefühl, Kribbeln, häufiges Gefühl eingeschlafene Hände u./o. Füße zu haben usw.). Mit der zusätzlichen Borrelieninfektion gerät das ausgewogene Antigen-Antikörper-Gleichgewicht aus den Fugen, da die Borrelien in ihren phasenweise Vermehrungszyklen verstärkt das Immunsystem aktivieren. Folge: die MS nimmt einen schnellen und starken Verlauf mit rascher Blut-Hirn-Schrankenstörung, verstärkte Aktivierung autoreaktiven Immunzellen, Autoantikörperbildung usw.





4.- MS-Form: Es kommt vorerst nur zu einen Schub nach der Borrelieninfektion, verursacht durch das Anheften (Affinität) der Borrelien an die Nerven. Bedingt durch eine schwächere Initial-Infektion bleiben vorerst weitere Schübe aus, nach geraumer Zeit kommt es durch die Genregulierung (z.B. die Gene ICAM-1, MIP-2a etc.) der Borrelien zur Unterdrückung bzw. Ausbleiben bestimmter Immunabwehrreaktionen (z.B. CD57+ Zellen). Folge: ein bis zu diesem Zeitpunkt durch die Immunabwehr in Schach gehaltenes kreuzreaktives slow virus (schleichende o. latente Co-Infektion, z.B. EBV, Masern, Röteln etc.), welches sich bis dahin “schlafend“ (latent) im Körper befand, kann sich nun verstärkt zusammen mit den Borrelien vermehren und führt zum chronischen Verlauf der MS. Da die Borrelien einen Immundefekt bewirken, müssen sie aber - primär - als die eigentlich auslösenden Erreger betrachtet werden.





5.- MS-Form: Die MS ist durch ein anders slow-virus oder toxische bzw. entzündungsverursachende Stoffe (z.B. Amalgamfüllungen; Quecksilber oder andere neurotoxische Stoffe) verursacht, nicht durch Borrelien. Ausbrechen der Erkrankung eventuell durch hormonelle Veränderungen, psychische Belastung (Dis-Stress), Infekt (z.B. Grippe), Impfen, Drogenmissbrauch usw.










Unter Syndrom versteht man in der angewandten Schulmedizin durch bestimmte Symptome oder einem Symptomenkomplex gekennzeichnete Krankheitsbilder, meist von noch nicht bekannter oder allgemein anerkannter Ursache. Da dieses Einordnungskriterium bei der Multiple Sklerose (MS) zutrifft, spreche ich von MS-Syndrom und nicht von Erkrankung. (An)-Erkennt man den auslösenden Krankheitskeim oder ordnet man diesen eine der MS-artigen Nervenerkrankung zu, dann würde ich z.B. von EBV, Chlamydien oder durch Borrelien bedingter Multiple Sklerose sprechen (z.B. autoreaktive MS-Borreliose).





So heißt es z.B. schon 1995 in puncto Borrelien wie folgt: Borrelia burgdorferi weist minimal 12 verschiedene Hitze-Schock-Proteine (HSPs) auf. Wenn einer der folgenden kD-Bande auftaucht, 28- (p28), 45 (p45) u./o. 66-kD (p66) lösen sie vermutlich HSP-Antikörper aus (z.B. anti-p66-AK etc.). Die HSPs sind aber nicht immer über Antikörper feststellbar. Die HSPs sind weniger spezifisch als die Borrelien-lipoproteine, schließen aber trotzdem keine durch sie verursachte Krankheitssymptome aus. Wenn die HSPs zusammen mit Lyme-neurologischen Problemen erscheinen, ist ein MS-Syndrom zu erwarten [42].





Bemerkenswert erschien es den Wissenschaftlern bei einer weiteren Studie (Tierversuch mit Affen) zu den Borrelien-bedingten (in diesem Fall Bb.ss.) kD-Banden, das i.d.R. nur eine der als diagnostisch geltenden kD-Banden auftrat. Sie folgerten daraus: Die Affen, wären sie Menschen gewesen, wären alle als unbestätigte Lyme-Borreliose eingestuft worden [43].





Experimentelle Untersuchungen weisen auch auf einen Zusammenhang hin das T-Zell-Klone (Th1-polarisierte CD4+ Lymphocyten) durch einer Borrelien-Infektion aktivierte werden können, die sowohl mit Borrelien-Antigenen als auch mit dem sogen. HSP 90 (Hitzeschock-Protein) reagieren können. Dies wäre ein weiterer Indizes dafür, dass eine Borrelieninfektion eventuell zu einer Autoimmun-Erkrankung führen kann [100/101/108/109/ 110]. Allerdings muss diese These noch durch weitere Studien bestätigt werden (Stand 2009). Bewahrheitet sich beim HSP 90 eine autoimmune Beeinflussung durch Borrelien, könnte hier, neben der Primärreaktion der Autoimmunität, als sekundäre Erscheinung schwerwiegende epigenetische Beeinflussungen beim Patienten (z.B. Entartung von Zellverbänden) auftreten. Beim HSP 90 handelt es sich um ein sogenanntes Chaperon-Protein [103] (zu Deutsch Anstandsdame), was andere Proteinmoleküle unterstützt ihre korrekte räumliche Struktur zu bilden und zu bewahren. Verlieren nun andere Proteine ihre biologische funktionelle Struktur, dann formen die Chaperon-Proteine (z.B. HSP 90) diese denaturierten Proteine wieder neu, so das sie ihrer funktionellen Aufgabe wieder nachkommen können. Das HSP 90 ist insbes. auf die Bildung und Erhaltung von Signal-Proteine spezialisiert, die für ein funktionierende Kommunikation in und zwischen den Zellen verantwortlich sind. Das HSP 90 ist somit am Kommunikations-Geschehen beteiligt, welches für die Regulation von Zellzyklus und der Entwicklung von Zellverbänden elementare Bedeutung hat. Wird das Chaperon HSP 90 in seiner Funktion gehindert, z.B. durch autoreaktive Immun-Reaktionen, ist ein Organismus (bzw. betroffenes Organ, Zellverband etc.) auf Dauer nicht lebensfähig. Bei einer verringerten HSP 90-Konzentration kommen gehäuft Mutationen vor [102].





Soweit am Anfang meiner Seite über den möglichen Zusammenhang MS-Syndrom und Borreliose. Ich hoffe damit habe ich genügend Interesse geweckt diese Seite weiter zu lesen, um mehr über die von mir vertreten MS-Entstehungstheorie zu erfahren.





Jede der fünf MS-Verlaufsformen hat wahrscheinlich eine andere Ursache. Ich würde keines Falls Borrelien allein für alle Verlaufsformen verantwortlich machen, den universellen Verursacher für das MS-Syndrom gibt es nach heutiger Erkenntnis mit ziemlicher Sicherheit nicht. Ich Stufe die Multiple Sklerose deswegen auch als MCR-Syndrom (Multiple-Causal-Result-Syndrom) ein, sprich, als einen sekundären Nervenerkrankungs-Symptomkomplex mit vielen verschiedenen möglichen Ursachen u./o. Risikofaktoren.





Von Multiple Sklerose (MS) wird heute gesprochen, wenn man die entsprechende Ursache (toxische Stoffe, Viren, Bakterien etc.) der Nerven-Entzündungen nicht ausfindig machen kann oder will ? - frei nach dem Motto: Wir sparen bei der Diagnostik, koste es – in der Zukunft – was es wolle.





Bei einer autoreaktiven Borreliose, sofern sie als solche vom behandelnden Arzt - rechtzeitig - erkannt wird, wird man nicht mehr von MS sprechen. Aber leider werden wohl viele Fälle der autoreaktiven Borreliose-Erkrankungen auch heute noch als MS diagnostiziert, da viel zu wenig auf die einzelnen Zeichen und Symptome der Borreliose geachtet wird oder diese als zu ungenügend sicher für eine durchgreifende Antibiose (> vier Wochen, siehe z.B. unten Chlamydienbehandlung) eingestuft werden. So schätzen viele Ärzte eine fehlgeschlagene Antibiose als weiteres sicheres Bestätigung-Zeichen der MS-Diagnostik ein, obwohl inzwischen bekannt ist, das die Borrelien (z.B. L-Form Borrelien) oder auch die Chlamydien häufig sehr schwer mittels Antibiotikum erreichbar sind.





Letztendlich ist es wohl noch eine Glaubensfrage - behandelt man eine Borrelieninfektion frühzeitig, wird man wohl das Stadium der MS-Symptome (³ 2. Borreliose-Stadium) mit großer Wahrscheinlichkeit vermeiden und jeglichen Zusammenhang übersehen (siehe unten Abs.: Prävalenzdaten MS/Bb.). Behandelt man eine vermeintliche ungenügend abgesicherte Borreliose nicht, so kann sie eventuell in den autoreaktiven Zustand übergehen und ein MS-Syndrom “vortäuschen“. In diesem “vorgetäuschten“ MS-Stadium ist die Diagnose der Lyme-Borreliose dann wiederum schwer, da die bei dieser Form der Borreliose auftretenden serologischen Marker (Antikörper, HSP-kD-Bande, oligoklonale Bande etc.) häufig nicht als sichere standardisierte Borrelien-Zeichen eingestuft werden. Vielmehr gelten einige dieser serologischen Marker langläufig noch als Bestätigung, allein für die Multiple Sklerose. So schließt sich der Teufelskreis, was die ganze Sache zur Glaubensfrage macht. Meiner Meinung nach sind einige MS-Fälle das autoreaktive Ergebnis der Neuro-Borreliose (vorrangig Bb. Geno-Typ 2), sowie die Lyme-Borreliose (vorrangig Bb. Geno-Typ 1) im Endstadium (Stadium 3) eine schwer serologisch zu diagnostizierende sogenannte therapieresistente erosive Arthritis verursachen kann. So wie nicht jeder Arthritisfall Borrelien-bedingt ist, so wird auch nicht jeder MS-Fall seine Ursache in einer Borrelieninfektion haben. Doch spricht die Häufigkeit (ca. £ 30 v. 100.000 Einwohner = Prävalenzrate) des MS-Syndroms für eine sehr gegenwärtige Ursache. Borrelien stellen allemal bei ca. 50.000 Neuinfektionen pro Jahr ein allgegegenwärtiges Problem dar. Mag sich ein jeder selbst, anhand der folgenden Ausführungen (Fakten), ein Bild von der schwierigen Sachlage machen.




















Was bezeichnet man als Multiple Sklerose (Encephalomylitis Disseminata):





Was versteht man unter dem Syndrom das der Volksmund als Multiple Sklerose (MS) und die Mediziner heute als Encephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnen?. Das Wesentliche besagen schon die allgemein üblichen Bezeichnungen Multiple (vielfache) Sklerose (Verhärtung) o. Encephalo- (Encephalon = Gehirn) myelitis- (= Rücken-marksentzündung) disseminata (= verstreut) über das Syndrom aus.





Die Bezeichnung Multiple Sklerose ist die Ältere der Beiden, sie wurde im vorletzten Jahrhundert von den Ärzten geprägt, die jene prägnanten Auswirkungen am Gehirn (Encephalon) und Rückenmark (Myelon) erstmals beobachteten bzw. beschrieben. Da es damals noch keine bildgebenden Untersuchungsverfahren wie Magnet-Resonanz-Tomographie (kurz: MRT [N]) gab, konnten die Mediziner die Auswirkungen bzw. das sichtbare Endergebnis nur am verstorbenen Patienten (pathologisch) untersuchen. Bei den pathologischen Untersuchungen fielen den Ärzten (Pathologen) die vielen (multiple) charakteristischen verhärteten (sklerotischen) Stellen in der weißen Substanz des Zentralnervensystem (kurz: ZNS = Gehirn- u. Rückenmark) auf, die das Ergebnis des körpereigenen Reparaturmechanismus sind. Bei den Verhärtungen handelt es sich um ehemalige Entzündungsherde, bei denen vermehrt Bindegewebe eingelagert wurde. Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine fehlgeschlagene oder um die bestmögliche Reparatur unter den gegebenen Bedingungen, die der Körper den Entzündungsschäden entgegen zu setzen hat. Die Verhärtungen werden auch Gliasklerose genannt, da sie i.d.R. aus faserbildenden Gliazellen (siehe Abb. und Abs.: Nerven) gebildet werden. Die Gliasklerosen (Glianarben) sind wallartige Gebilde, die sich an den durch Entzündungen beschädigten Nervenbahnen (= Neuriten: Axon u. Hüllzellen), bzw. an deren Markscheiden (= Hüll- o. Mantelzellen / Gliazellen) bilden (Entstehung Gliasklerosen siehe unten Kap.: Aufbau der Nerven des ZNS und PNS, Abs.: Mikroglia-Zellen).










Wer sich schon eingehend mit seiner Erkrankung (MS o. NB), bzw. mit den Nerven, Gehirn und Rückenmark auseinander gesetzt hat, kann die drei nachfolgenden Kapitel überspringen. Wer schon weiß wo Oligodendrozyten, Schwansche-Zellen oder sogenannte Gliazellen vorkommen, was Axone und Markscheiden sind, der wird in den folgenden Kapiteln - wahrscheinlich - nichts neues für sich entdecken. Die drei Kapitel sollen nur ein kleiner Schnellkurs in puncto Nervensystem (ZNS/PNS) sein, damit die unten aufgeführten Immunmechanismen und ihre zerstörerischen auroreaktiven Angriffspunkte besser verstanden werden. Das ein jeder verstehen kann, wo und warum es zu Entzündungen im Nervensystem kommt (siehe auch Seite: Modellvorstellung Borrelieninfektion – Mimikry / Immunopathie).




















Nervensystem (NS) - Gehirn, Rückenmark (ZNS) u. die peripheren Nervenbahnen (PNS):





Das ZNS (Zentral Nerven System = Gehirn u. Rückenmark) besteht aus grauer und weißer Substanz. Die graue Substanz (Zellkörper der Nerven) kann am Gehirn mit bloßem Auge von der weißen Substanz (Nervenleitungs-bahnen mit Isolierung) unterschieden werden, da sie i.d.R. scharf von der weißen Substanz abgegrenzt ist. Die helle Farbe der weißen Substanz rührt von der fettähnlichen Masse (Mark-, Myelin etc. - siehe unten) her, die sich als Isolierung um den Nervenfasern (Axon, Neurit etc.) befindet. An einer Stelle (Formation reticularis) im Hirnstamm (Truneus cerebri) ist die Unterscheidung nicht ganz so offensichtlich, da dort die graue und weiße Substanz netzartig verflochten ist. Der Hirnstamm ist die Verbindungsstelle (Schaltstelle) zwischen dem Gehirn (Encephalon) und dem Rückenmark (Medulla Spinalis). Außerhalb vom ZNS bilden einige Nervenzellen Ansammlungen die als knotenförmige Anschwellungen an den Nervenbahnen sichtbar sind, sogenannte Ganglien. Deswegen werden die Nervenzellen einer solchen Ansammlung (sogen. Ganglion) auch Ganglienzellen genannt.





Das Gehirn (= Encephalon) wird durch eine dreilagige Membran (Meninges, Gehirnhäute) geschützt. Die äußere “harte Hirnhaut“ wird “Duramater“, die mittlere lockere “Spinnwebhaut“ “Arachnoidea“ und die innere dünne “weiche Hirnhaut“ “Pia mater“ genannt. Im Bereich des Rückenmarks setzen sich diese Häute fort, nur das dort die äußere harte Haut (Duramater) durch relativ lockeres Bindegewebe, welches von vielen Blut-Gefäßen durchzogen wird, vom Knochen getrennt ist.





In der Kopfregion wird das Zentrale Nervensystem / ZNS von 12 verschiedenen Hirnnerven (Nervenpaaren; sogen. Nervi craniales) verlassen, die z.B. direkt zu den Augen, Zähnen etc. führen. Im Wirbelsäulenbereich entspringen dem Rückenmark (Medulla Spinalis) 31 Nervenpaare (sogen. Spinalnerven), die ja nach Austrittsort unterschieden werden und einzelnen Erfüllungsorganen (z.B. Lunge, Herz, Leber usw.) zugeordnet werden können.





Das Rückenmark baut sich, wie oben schon erwähnt, aus sogenannter weißer und grauer Substanz auf. Die weiße Substanz (Außen-Zylinder) wird vorallem aus den isolierenden Myelinhüllen gebildet, welche die Nervenfasern umgeben. Man spricht bei den Hüllen auch vom Neurolemm, Neuroglia, Gliazellen oder Nervenstützgewebe. Im PNS (peripheres Nerven-System) spricht man hingegen von Nerven-Scheiden oder Ganglien-, Hüll-, Mantel- oder sogenannten Schwannschen-Zellen.





Das Stützgewebe dient selbst nicht der Weiterleitung von Nervenimpulsen, sonder vielmehr der Isolierung, dem Schutz vor Keimen (z.B. Bakterien) und der Versorgung der eigentlichen Nervenleitbahnen (Neuronen, Axone) - so die langjährige Meinung der Neuro-Wissenschaftler in den vergangenen Jahrzehnten. Heute (Stand 2008) hat man in diesem Punkt allerdings hinzugelernt und nach neuem neurologischen Verständnis haben die Neuro-Gliazellen durchaus eine weitere wichtige Funktion inne, sie sind quasi die Taktgeber und Synchronisatoren der Nervenzellen und Synapsen [94]. Man muss sich dies ähnlich wie in einem PC (Personal Computer) vorstellen. Dort werden Informationen bzw. Impulse (im ZNS gleichzusetzen mit Nervenreize) in Form von Einsen und Nullen (Ja/Nein), die digitale Ebene, auch in der physikalischen Ebene der Transistoren (im ZNS gleichzusetzen mit Neuronen u. Synapsen) mittels Durchlassen oder Sperren verarbeitet. Damit dieses im PC funktioniert bedarf es allerdings noch einer weiteren Steuerung, der Synchronisation der Transistoren, welche der Prozessor (im ZNS gleichzusetzen mit den Gliazellen, Astrozyten) z.B. in der Taktfrequenz von 2-Gigahertz-Impulsen übernimmt. Je schneller die Taktfrequenz, um so schneller geschieht die digitale Datenverarbeitung der Einsen und Nullen in den Transistoren. Ist der Prozessor (Taktgeber bzw. Synchronisator) im PC defekt, funktioniert die ganze digitale Datenverarbeitung nicht. Im übertragenen Sinne auf die Neurologie bzw. das Gehirn (ZNS) bedeutet dies, sind die Neuro-Gliazellen beeinträchtigt oder in ihrer Funktion gestört, funktioniert der Rest des ZNS nicht mehr richtig weil die Nerven-Impulse außer Takt geraten (siehe Seite: Merkblatt, Diagnostik, gestörtes EEG bei Borreliosepatienten).





Die graue Substanz baut sich vorrangig aus den Zelkörpern der motorischen Neuronen und der Interneuronen auf. Unter den motorischen Neuronen (Motoneuronen) versteht man die Nervenleitbahnen im ZNS, welche der Kommunikation mit den Erfüllungsorganen dienen. Als Interneuronen (Schaltneuronen) versteht man jene Nerven (Neuronen) die eingehende Signale analysieren und bewerten, sie stellen circa 90 Prozent der gesamten Neuronen im ZNS. Im Rückenmark bilden die Interneuronen (Bewertung Impuls) zusammen mit den sensorischen Nerven (Eingang Impuls) und motorischen Nerven (Ausgang Impuls) den sogen. Reflexbogen, der i.d.R. ohne Beteiligung des Gehirns Reize (Impulse) verarbeitet - z.B. reflexartiges Zurückziehen der Hand von einer heißen Herdplatte. Es gibt angeborene Reflexe (z.B. Schlucken, Kältezittern etc.), Primitivreflexe (z.B. Greifreflex etc.) und erlernte Reflexe (z.B. einem Fahrzeugausweichen, Anhalten an roter Ampel).





Die graue Substanz im Zentrum des Rückenmarks (Medulla Spinalis) sieht im Querschnitt von der Form her aus wie ein Schmetterling, man erkennt auf jeder Seite drei rausragende Buckel. Die Buckel bezeichnet man je nach Lage: Vorder-, Zwischen- oder Hinterhorn. Die Buckel bzw. Hörner enthalten die Synapsen (= berührungs-lose Informationsweitergabestellen) der ein- und ausgehenden Nerven. Das Hinterhorn ist der Eingang der sensorischen Nerven (Reiz), das Vorderhorn der Ausgang der motorischen Nerven (bewusster o. reflexartiger Befehl) und das Zwischenhorn (bzw. Zwischenzone) ist für das nicht willentlich beeinflussbare sogenannte vegetative Nervensystem verantwortlich (= Steuerung lebenswichtiger Grundfunktionen: Atmung, Herzschlag usw.). Die Zellkörper der sensorischen Nerven (Neuronen) befinden sich direkt außerhalb am Rückenmark (siehe nachfolgende Abb.), die Impulsleitbahnen (Axone) reichen hingegen teilweise tief ins Rückenmark (ZNS) hinein.





Das Rückenmark mit weißer und grauer Substanz sowie den Spinalnerven






Entwurf u. gez.: A. Hartwig










Die oben erwähnten 31 Nervenpaare (Spinalnerven; sensorischen u. motorischen Neuronen) splitten sich zum Rückenmark (Medulla Spinalis) hin in eine vordere und hintere Wurzel auf, die wie vorab beschrieben, über das Vorder- und Hinterhorn Kontakt zum Rückenmark aufrecht halten.





Neben dem ZNS (Gehirn, Hirnstamm u. Rückenmark), welches die eigentliche Schaltzentrale des Körpers ist, gibt es noch das periphere Nervensystem / PNS. Beim PNS handelt es sich um die Nervenbahnen die vom ZNS zu den einzelnen Ausführungs-Organen, wie z.B. Muskeln, Haut usw. führen.





Das PNS kommt in allen Körperbereichen außerhalb des ZNS vor. Das PNS setzt sich aus den sensorischen Nerven (sensorischen Neuronen) des bewussten Nervensystems bzw. dem somatisches Nervensystem und dem automatischen sowie unbewussten, dem sogenannten vegetativen Nervensystem (siehe z.B. oben Reflexbogen) zusammen. Das PNS bildet einen Regelkreis, der den Körper in all seinen Funktionen im Gleichgewicht bzw. ausgewogenen Verhältnis hält. Hierbei handelt sich um zweier gegensinnig (antagonistisch) arbeitenden Systemen, die immer bestrebt sind ein dynamisches Gleichgewicht herzustellen.





Bei den beiden antagonistischen Systemen handelt es sich um den sogenannten Parasympathikus und dem Sympathikus. Der Sympathikus wird durch Anstrengung, Stress, Schmerzen, Flüssigkeitsmangel usw. ausgelöst. Er setzt den Körper quasi in Alarmzustand. Die Reaktionen können sich durch Herzschlagbeschleunigung, Blutdruckerhöhung, Pupillenerweiterung, Darmaktivitätsverringerung, Freisetzen von Nebennierenhormonen (Adrenalin u. Noradrenalin) etc. bemerkbar machen. Das System des Parasympathikus wird vorrangig in den Ruhephasen aktiv. Der Parasympathikus veranlasst z.B. die Speicherung von Energie, regelt die Herzfrequenz runter und regt die Drüsen und Muskeln des Verdauungstraktes an.





Bei einer dauerhaften (chronischen) Störung des PNS und ZNS muss wohl mit zum Teil schwerwiegenden Symptomkomplexen gerechnet werden, weil hierdurch der dynamische Regelkreis des Sympathikus und Parasympathikus durcheinander geraten kann, mit der Folge von Bluthochdruck, Darmbeschwerden (z.B. Verstopfungen) usw.




















Aufbau der Nerven des ZNS und PNS:





Nervenzellen (Neuronen) sind i.d.R. lang und dünn aufgebaut, im ZNS meist nur circa 1 mm und im PNS bis zu 1 m lang. Man unterscheidet die einzelnen Nervenzellen je nach dem wo sich der Zellkörper befindet, in multipolares, bipolares oder unipolares Neuron. Nervenzellen bzw. Neuronen sind meist dreigeteilt aufgebaut: Zellkörper, Dendriten und Axon (Neurit).





Der dickste Teil der Nervenzelle (Neuron) wird Zellkörper genannt und birgt verschiedene sogenannte Organellen sowie den Zellkern. Der Zellkörper wird auch Soma genannt und ist im Prinzip das Kraftwerk und Steuerungszentrale der Nervenzelle (Neuron), für uns, für die Fragestellung der MS oder NB weniger von Interesse.





Bei den Dendriten handelt es sich um meist kurze, baumartig verzweigte Fortsätze des Zellkörpers. Sie sind quasi die Antennen, bzw. Dateneingänge der Nervenzellen. Sie erhalten von anderen Nervenzellen-Axonen, über deren sogenannte Endknöpfe (sogen. präsynaptische Endknöpfe), ihre Information. Bei den Endknöpfen handelt es sich um Kontaktstellen, die berührungslos mittels sogenannter Überzträgersubstanzen (Neurotransmitter), den Datenimpuls weiterreichen. Die Dendriten sind nach derzeitiger Kenntnis bei der Entstehung und Ausrichtung der Entzündungen bei MS und NB eben so wenig von Bedeutung, wie der Zellkörper.





Die längliche faserartige Ausstülpung der Nervenzelle wird als Axon, Neurit, Achsenfaden, Achsenzylinder, Nervenfaser oder Nervenfaserfortsatz bezeichnet. Sind die Ausstülpungen eher kurz, werden sie i.d.R. Axon genannt, sind sie lang, werden sie meist als Neurit bezeichnet - Neuriten können meterlang sein. Der Axon/Neurit ist im Prinzip der Datenausgang der Nervenzellen (Neuronen). Axone (Neurit) sind mit Hüllen versehen , die aus sogen. Hüll- oder Mantelzellen gebildet werden (Markscheiden o. Myelinscheiden). Es wird bei ihnen auch von Gliazellen oder vereinzelt von sog. Satelitenzellen (i.d. Großhirnrinde) gesprochen. Im allgemeinen werden die flachen Hüllzellen im ZNS als Oligodentrozyten und im PNS als sogen. Schwanschen-Zellen bezeichnet (siehe auch oben: Rückenmark, Neurolemm). Die Hüllzellen (Markscheiden) bestehen vorrangig aus einem Fett-Eiweiß-Gemisch, dem sogen. Myelin. Myelin besteht zu ca. 70 Prozent aus Lipiden (nicht waaserlösliche Stoffe, z.B. Fette) und zu 30 Prozent aus Proteinen (Verbindung aus Aminosäuren Þ Eiweiße). Die vorrangigen Strukturproteine des Myelins sind das basische Myelin Protein (MBP / engl. myelin basic protein) und Proteolipidprotein (PLP). Hingegen machen das Myelin-assoziiertes Glykoprotein (MAG = Mitglied d. Immunglobulingensuperfamilie) und Myelindigodendrozyten-glykoproteine (MOG) den geringeren Teil aus [40]. Die Markscheiden bilden im gewissen Sinn die elektrische Isolierung der Nervenbahnen, die in einem Abstand von 0,2 – 1 mm durch Schnürringe unterbrochen werden. Je dicker und unversehrter die Isolierung (Markscheiden o. Myelinscheiden) der eigentlichen Nervenleitbahn (= Achsfaden, Axone) ist, um so schneller und besser können sie die elektrischen Impulse (Daten) weiterleiten. Nerven ohne Isolierung leiten die elektrischen Impulse mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,5 km/h weiter, Nerven mit dicker Isolierung erreichen hingegen eine Weiterleit-Geschwindigkeit von ca. 30-33 km/h. Bei beiden zusammen, Axon und Markscheide, spricht man dann von Neurit.





Von den Axonen (Neurit) gehen auch seitlich und an deren Enden viele Verzweigungen ab, sie enden in i.d.R. in sogenannten motorischen Endplatten (Endbäumchen / Teledendron) mit vielen Endknöpfen (sogenannten präsynaptische Endknöpfe / Synapsen). Die Endknöpfe (Synapsen) werden manchmal auch als Überleitungsstelle oder Umschaltung bezeichnet. Dort wird die Impulsweitergabe (Befehl) entweder an einem Erfüllungsorgan (z.B. Muskel) oder Dendriten einer anderen Nervenzelle (Neuron) berührungslos, mittels Neurotransmitter, weitergegeben. Eine Nervenzelle (Neuron) kann außerordentlich vielfältige Reaktionen auslösen, da die meisten Nervenzellen (Neuronen) von mehreren Nervenzellen Reize erhalten können und auch ihre Signale an mehrere Nervenzellen weiterleiten können.





Damit die Reizübertragung an den einzelnen Endknöpfen (Synapsen) der Neuronen geordnet funktioniert, bedarf es einer Synchronisation der einzelnen Hirnareale welche gerade die eingehenden Reize (z.B. optische o. akustische) verarbeiten sollen. Hierfür sind, wie oben am Beispiel des PCs schon mal verdeutlicht, die Prozessoren des Gehirns verantwortlich, die Astrozyten, eine der Untergruppen der Gliazellen. Werden die Astrozyten beschädigt oder gar durch Entzündungsprozesse zum Absterben gebracht, gerät das Gehirn in seiner Funktion quasi im Umfeld der abgestorbenen Neuro-Gliazellen (z.B. Astrozyten) außer Takt. So sind sich die führenden Neurologen heute in der Forschung einig (Stand 2008 [41]), die Gliazellen (insb. Astrozyten) spielen eine Schlüsselrolle bei Erkrankungen des Nervensystems (insb. ZNS) wie z.B. neuropathische Schmerzen, Epilepsie und Alzheimer (DAT), Phobien, Schizophrenie und Depressionen.





Es gibt, wie im vorherigen Absatz schon erwähnt, Gliazell-Untergruppen (Glia-Subtypen / Gliazelltypen).





Als erstes möchte ich hier die radialen Gliazellen (Radialglia) nennen, da sie inzwischen - unter vielen Neurowissenschaftlern - als Vorläufer der Nervenzellen im ZNS gelten. Einige Wissenschaftler halten die Gliazell-Untergruppe der radialen Gliazellen für die Vorläufer der Nervenzellen, weswegen sie auch die Meinung vertreten, das es sich bei ihnen um die eigentlichen Stammzellen des Gehirns handelt. Alledings sollen sie diese Stammzellen-Fähigkeit nur im embryonalen Stadium besitzen, im erwachsenen Alter haben sie diese Eigenschaft (Neurogenese: Wandlung Glia- zur Nervenzelle) scheinbar nicht mehr, mit Ausnahme im Hippocampus (Großhirn-Bereich der Gedächtniskonsolidierung) und im Riechkolben (Bulbus olfactorius) [41]. Ist hier z.B. ein Zusammenhang zwischen den ersten klinischen Zeichen von Alzheimer (DAT) und der Beeinträchtigung/ /Schädigung der Gliazellen zu suchen, bei Alzheimer sind die ersten Symptome u.a. Riechverlust.





Als zweites möchte ich die wichtige Untergruppe der sogen. Mikrogliazellen (Mesoglia o. Hortega-Zellen) vorstellen, sie stellen im Prinzip Immunzellen dar und werden zur Zellgruppe der Makrophagen gezählt (siehe auch Seite: Immunorgane / Disposition / Kreuzreaktion u. [Q]). Die Mikrogliazellen entstammen im Gegensatz zu den anderen Gliazellen, aus Vorläuferzellen des blutbildenden Systems. Sie sind quasi die Abfallbeseitigung im ZNS, ähnlich den Makrophagen des Blutsystems und anderer Gewebe. Sie beseitigen z.B. Reste abgestorbener Nervenzellen und Oligodendrozyten mittels Phagozytose (Aufnahme u. intrazelluläre Verdauung). Die Mikrogliazellen können ähnlich den Makrophagen Antigene (z.B. Bestandteile von Viren, Baktereien etc.) zusammen mit dem entsprechenden Körpereigensignal (MHC II-Faktor) präsentieren, weswegen sie zu den sogrn. “professionellen antigenpräsentierenden Zellen“ (Immunzellen: dendritische Zellen, B-Lymphozyten, Monozyten u. Makrophagen) zugeordnet werden. Die Hauptaufgabe dieser Immunzellen ist die für die T-Lymphozyten (T-Zellen) aufbereitete Antigenpräsentation. Durch diese Antigenpräsentation werden dann noch nicht aktivierte, sogen. naive T-Lymphozyten aktiviert, die vorher noch kein Kontakt zum entsprechenden Antigen hatten. Die Mikrogliazellen kommen im ZNS als ruhende und aktivierte Formen vor. Die ruhenden Mikroglia-Zellen treten nie zusammengeballt auf, vielmehr haben sie immer einen bestimmten Abstand zueinander. Erst nach einer Aktivierung sammeln sie sich die Reaktiven-Mikroglia-Zellen am Ort des Geschehens, wo sie dann mittels Phagozytose (Aufbereitungs- u. Fress- vorgang) und Exozytose (Stoff-Freisetzung) durch Ausschüttung zytotoxischer Substanzen (Wasserstoffperoxid / H2O2 und Stickstoffmonoxid / NO) das entsprechende Ziel (z.B. Krankheitskeim, Zelltrümmer etc.) auflösen und beseitigen. Nach Erfüllung dieser Aufgabe schütten sie dann u.a. die Zytokine IL1, TNF-a und IF-g aus, was weitere Immunreaktionen auslöst (inhibiert) aber auch Astrozyten anregt sich zu teilen (Poliferation) und Reparaturmechanismen einleitet deren folge dann sogen. Glianarben bzw. Gliasklerosen sind (Gliasklerosen siehe oben Kap.: Was bezeichnet man als Multiple Sklerose (Encephalomylitis Disseminata).





Die Untergruppe der sogen. Hüll- oder Isolierzellen bzw. den Oligodendrozyten (Oligodendroglia) sind für die elektrischen isolierung der Nervenfasern (Axone) verantwortlich und halten diese am Leben. Die elektrische Isolierung der Neuronen-Axone (Nervenzellfortsätze) geschieht mittels ihrer aus Myelin (lipidreiche Ummantelung) bestehenden Zellfortsätze, welche die sogen. Markscheiden bilden. Die Oligodendrozyten sind phylogenetisch mit den sogen. Satelitenzellen der Großhirnrinde verwandt. Oligodendrozyten reagieren, sowie auch Neuronen, sehr empfindlich auf eine Erhöhung des Neurotransmitters Glutamat. Schon eine geringe Glutamat-Konzentrationserhöhung kann zum Zelltod dieser Zellen führen (siehe Abs. Astrozyten, Bildung von Glutamat). Der Pendant des Peripheren Nervensystems / PNS zu den Oligodendrozyten sind die sogen. Schwanschen-Zellen (Schwann-Zellen o. Gliocytus periphericus), die für die elektrische Isolierung der Axone der peripheren Nervenzellen verantwortlich sind. Dies gelingt ihnen durch mehrfaches umwickeln der Axone. Die Isolierwirkung beruht auf ihren hohen Myelin-Gehalt (Membranlipidde), weswegen die Isolierummantelung der Axone auch Myelinscheide genannt wird.





Auch die sogen. Ependym-Zellen und Plexusepithelzellen zählen zu den Gliazellen. Die Ependym-Zellen kleiden vor allem die Liquor-Hohlräume des Gehirns (Ventrikelsysteme) und den Zentralkanal des Rückenmarks aus. Auch das Epithel des Plexus choroideus wird aus spezialisierten Ependym-Zellen, den Plexusepithelzellen gebildet. Beim Plexus choroideus (Plexus chorioideus) handelt es sich um komplexe Adergeflechte welche in die Ventrikelsysteme als Blutgefäßknäulen hineinragen und für die Ultrafiltration des Blutes zur Neubildung des Liquors (liquor cerebrospinalis, Gehirn- u. Rückenmarksflüssigkeit) verantwortlich sind, daneben sorgen sie auch für eine erhöhte Natrium- und Magnesiumkonzentration gegenüber dem Blutsystem im Liquorraum. Es handelt sich hierbei also um Bereiche, in denen der Stoffwechselaustausch zwischen Gehirn (Liquor) und Körper (Blut) stattfindet. Im wesentlichen handelt es sich bei dem Plexus choroideus um eine Einstülpung der weichen Hirnhaut (Pia mater / siehe auch Abs. Astrozyten). Erkrankungen bzw. Entzündungen in diesem Bereich nennt man Ependymitis, die u.a. bisher insbsondere bei folgenden Infektionen beschrieben wurde: Toxoplasmose und Syphilis - letztere eng verwand mit der Borreliose!





Die Gliazell-Untergruppe die für uns in Zusammenhang mit einer Borreliose und ihrer Symptome am interessantesten erscheint, sind die Astrozyten (Astroglia, Sternzellen o. Spinnenzellen), von denen einige den Neuronen (Nervenzellen) sehr ähnlich sind, sie sind quasi die Taktgeber des Gehirns. Da sie eine stern- bzw. spinnenartige Form besitzen, haben sie hiernach ihren Namen erhalten (griechisch astron = Stern). Die sternförmigen Fortsätze bilden die Grenzmembran zu den Blutgefäßen und zur Oberfläche des Gehirns, der weichen Hirnhaut (sogen. Pia mater). Die weiche Hirnhaut (Pia mater) umspannt das komplette Gehirn und Rückenmark (ZNS) mit all seinen Furchen und Einstülpungen, sie besteht vor allem aus weichen Bindegewebe das von vielen Blutgefäßen durchzogen wird. Die Kombination Bindegewebe (= Rückzugsort der Borrelien), Blutgefäße und Gliazellen (Myelin) macht diese so interessant in Zusammenhang einer Borrelien-Infektion und Multiple Sklerose (MS), Alzheimer (ADT) und einige anderer Syndromen. Erste klinische Symptome einer Reizung (Hirnhautentzündung / Meningitis) sind i.d.R. Kopfschmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit - alles auch Symptome einer chronischen Borreliose (siehe auch Seite: Symptome und Merkblatt, Diagnose, gestörtes EEG). Die Astrozyten kommunizieren nicht mit elektrischen Signalen, sondern mit biochemischen Botenstoffen. Die Kommunikation zwischen den Neuronen (Nervenzellen) und Astrozyten geschieht z.B. über den Einstrom von Kalzium in die Astrozyten, wodurch diese dann angeregt werden Glutamat, den wichtigsten Neurotransmitter auszuschütten. Die verstärkte Freisetzung des Glutamates der Astrozyten führt dann zur Gleichschaltung (Synchronisation) der neuronalen Aktivität. Durch diese Gleichschaltung geben in Folge vorab unkoordinierte Nervenzellen für einen gewissen Zeitraum synchrone Impulse ab. Eine einzige Astrozyten-Zelle kann auf diese Weise z.B. im Hippocampus 140.000 Nervenzell-Synapsen beeinflussen. Eine gesunde Synchronisation der einzelnen Nervenzellvebände gilt inzwischen als Verantwortlich für die Lern- u. Merkfähigkeit (kognitive Leistungen) und so auch für das Bewusstsein. Der Pendant des PNS (Peripheren Nervensystems) zu den Astrozyten des ZNS sind die sogenannten Amphizyten (Satelitenzellen o. Mantelzellen), die einschichtig die Nerven und Ganglien (siehe oben) des PNS umkleiden und für dessen Energieversorgung verantwortlich sind.




















Nerven – Aufbau des Zentral- (ZNS) und peripheren Nervensystem (PNS) / vereinfacht dargestellt






Entwurf u. gez.: A. Hartwig










Die einzelnen Nervenfasern bilden zusammen die Nervenleitbahnen der motorischen und sensorischen Nerven des PNS, sie werden durch drei Bindegewebsschichten geschützt. Die erste Schicht befindet sich unmittelbar als lockeres Bindegewebe (1. Schicht) zwischen den einzelnen Nervenfasern, die zweite straffe Schicht bildet eine Bindegewebshülle (2. Schicht) und bündelt die einzelnen Nervenfasern zu sogen. Faszikel zusammen. Die einzelnen Faszikel werden dann wiederum nochmals von einer weiteren Bindegewebshülle (3. Schicht), dem sogenannten Epineurium umgeben. Das Ganze ergibt dann einen motorischen oder sensorischen Nerv des PNS bzw. Spinalnerven - siehe nachfolgende Abb..





Nervenaufbau des peripheren Nervensystems (PNS) / vereinfacht dargestellt






Entwurf u. gez.: A. Hartwig





Blutgefäße (Arterie u. Vene) siehe unter [K]




















Hirn- u. Rückenmarksflüssigkeit oder Liquor cerebrospinalis / Blut-Hirn-Schranke:





Das gesamte ZNS wird von der sogenannten Blut-Hirn-Schranke umhüllt und so gegen den Rest des Körpers abgegrenzt (siehe oben Kap.: Aufbau der Nerven des ZNS und PNS, Abs.: Ependym-, Plexusepithelzellen u. Astrozyten). Die Blut-Hirn-Schranke ist die Grenze zwischen dem Blutkreislauf und dem Nervenwasser (auch: Hirnwasser o. Rückenmarksflüssigkeit genannt / Liquor cerebrospinalis), sie bildet quasi einen weiteren Schutzwall gegen eingedrungene Krankheitskeime. Das Nervenwasser bildet auch den mechanischen Schutzmantel (Wasserpolster) für das Gehirn (bzw. ZNS) und es ist für den Stoffwechselaustausch zwischen ZNS und Körper verantwortlich. Das Nervenwasser ist normalerweise eine klare, wasserhelle, sehr eiweißarme Flüssigkeit. Bestimmte Veränderungen des Nervenwassers wie z.B. erhöhte Eiweißgehalte, vermehrte Immunzellen- und Antikörper-Anwesenheit können für eine Aufweichung bzw. Störung der Blut-Hirn-Schranke sprechen. Die Zusammensetzung des Nervenwassers spielt somit labortechnisch bei der Diagnostik eine wichtige Rolle, so auch bei der Neuro-Borreliose (NB, C-NB o. zerebrovaskuläre Borreliose) und dem MS-Syndrom (MS). Zur Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke bedarf es vorerst keiner Autoimmunaggresionskrankheit, sondern einzig und allein genügt hier anfangs eine systemische Entzündung (siehe Seite Symptome: Punkt [23]). Die Folge kann, muss nicht, dann eine Autoimmunaggresionskrankheit sein wenn sich im Blut Antikörper oder Immunzellen durch eine Infektion (z.B. Borreliose) befinden die dem ZNS-Strukturen ähnlich (es genügt ca. 50 % Ähnlichkeit) sind. Diese können dann durch die Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen, dort Kontakte zur Körpereigenstrukturen eingehen die vorher für diese nicht erreichbar waren und so durch positive Rückmeldung (Kontakt zum vermeintlichen Ziel-Antigen) zur Vermehrung dieser Autoaggression führen.




















Vermutete Faktoren die zur Empfänglichkeit des MS-Syndroms führen können:





Zuerst drängt einem natürlich der Verdacht auf, das es sich beim MS-Syndrom um eine Erbkrankheit (Genfehler) handeln könne - aber hiergegen sprechen viele Untersuchungen und Beobachtungen.





So z.B. Beobachtungen das bestimmte Völker erheblich häufiger am MS-Syndrom leiden als andere [1], zwängen einem natürlich geradezu die erbliche Komponente auf. Auch die Beobachtung das Geschwister einem 6- bis 22fachen höheres Risiko unterliegen an MS zu erkranken [1] könnte auch ein Hinweis auf einen vererbten Genfehler sein. Aber absolut betrachtet bekommen nur circa 0,5-1,5 % der Geschwister von MS-Patienten selbst das MS-Syndrom und alle anderen Verwandten unterliegen diesem Risiko unter 1 % [1]. Der Befund allein spricht schon dafür, dass es sich nicht um einen vererbbaren Genfehler handelt. Allerdings findet man bei MS-Patienten, z.B. in Mittel- und Nordeuropa, häufiger bestimmte Erbanlagen als in der nicht am MS-Syndrom erkrankten Bevölkerung. Hierbei handelt es sich in erster Linie um nachfolgende Körpereigenstrukturen (Selbstantigene): HLA DR2, DW2, B7, A3. Personen mit dem HLA DR2 Faktor haben z.B. ein vierfach höheres Risiko das MS-Syndrom zu bekommen (Risiko ca. 1 : 250), als Personen dessen entsprechende Zellen nicht diesen Faktor (Selbst-Antigen) tragen [1/23]. Diese Beobachtungen sprechen natürlich für eine gewisse erbliche Vorbelastung, bzw. Bereitschaft, am MS-Syndrom zu erkranken. Aber insgesamt betrachtet spricht alles eher dafür das nicht die Erkrankung selbst vererbt wird, sondern nur eine gewisse Erkrankungsbereitschaft bzw. Veranlagung besteht - der Fachmann spricht dann von Disposition oder Prädisposition [D].





Betrachtet man die einzelnen Volksgruppe und Rassen, dann erhält man Folgendes Bild über die MS-Bereitschaft. Es scheint Volksgruppen zu geben die eine geringe, und Volksgruppen die eine höhere bis starke MS-Bereitschaft (Disposition) in sich tragen. So hat sich in den bisherigen Studien gezeigt, dass z.B. kaukasische Rassen ein erheblich höheres MS-Risiko aufweisen, als afrikanische und asiatische Rassen [40]. Obwohl diese These meiner Meinung nach nicht vollkommen stimmig ist, da z.B. Slowenien - zumindest heute - zu den Ländern mit geringer MS-Häufigkeit gezählt wird (siehe Abs.: Die Häufigkeit der MS-Fälle ein Ergebnis der frühen Diagnose, MS oder Borreliose?). Slowenien hat daneben eine Eigenschaft, die nur wenige andere Staaten besitzen. Der kleine Staat Slowenien ist so gut wie ethnisch rein, die Bevölkerung besteht vorrangig aus einer slawischen Volksgruppe (Slawen- bzw. Slaven-Anteil > 90 %). Die Ursprünge der Slowenen kann nach Meinung einiger Fachleute auf eine Volksgruppe zurückverfolgt werden, den sogenannten urslawischen Venetern. Die Veneter sollen das erste Volk in Mitteleuropa gewesen sein, das von den indoeuropäischen Völkern abstammt [11]. Die slowenische Sprache (Wortschatz) weißt auf eine enge Völker-Verwandschaft zu den Bretonen und Letten hin. Somit zählen die Slowenen mit ziemlicher Sicherheit nicht zu den Rassen mit geringer MS-Bereitschaft, sondern eher zur Gruppe der indoeuropäischen Bevölkerung der wir Deutschen auch zugerechnet werden müssen. Somit sollten die Slowenen eigentlich eine ähnlich hohe MS-Bereitschaft aufweisen, wie wir Deutschen. Ich mache für die unterschiedliche MS-Häufigkeit (Deutschland/Slowenien) daher auch eher die verschiedenen Gesundheitssysteme verantwortlich (siehe unten: Die Häufigkeit der MS-Fälle ein Ergebnis der frühen Diagnose, MS oder Borreliose?).





Hier, in der generellen unterschiedlichen MS-Bereitschaft der verschiedenen Volksgruppen kann schon der Zusammenhang zu Borrelien liegen. So deckt sich z.B. das Haupt-Verbreitungsgebiet der Lyme-Borrelien (Bb.sl.-Komplex / Bb.-Geno-Typ 1-15) so ziemlich mit dem geographischen Lebensraum der am meisten von der MS-Syndrom betroffenen Volksgruppen. Es darf als erwiesen betrachtet werden, das die Borrelien in laufe der Evolutionsgeschichte gelernt haben mit ihren Stapelwirten (Tier u. Mensch) zusammen zu leben. Das bedeutet, die Borrelien haben sich den Gewebe-Strukturen (Selbst-Antigene) und der Immunreaktionen (z.B. Komplementensystem) der Wirte angepasst um in ihnen möglichst unbehelligt länger zu überleben. Das heißt, sie wollen keine heftigen Immunreaktion beim Eindringen und später im Wirt auslösen, da sie ja z.B. im Gegensatz zum Grippevirus den Wirt für längere Zeit zum Fortbestand benötigen um ihrem Nachwuchs die Change zu geben in einen neuen Vektor (z.B. Zecke) zu gelangen. Da bekanntlich die Zecken jahreszeitlich im Jahres-Zyklus unterschiedlich stark auftreten, müssen sie mindestens dafür sorge tragen das der Wirt für länger als ein Jahr bedingt mobil und überlebensfähig bleibt. Gewisse Beeinträchtigungen des Wirtes (z.B. Mensch) die z.B. durch zytotoxische Immunreaktionen auf die Borrelien entstehen, welche aber die Borrelien selbst eher weniger treffen, dürfen sicherlich als “gewollte“ Reaktionen betrachtet werden. Führen diese Reaktionen doch zu Symptomatiken die eine Borrelien-Weiterreichung auf den nächsten Wirt mittels Vektor (Zecke) wahrscheinlicher machen - wie z.B.:





Gelenkschmerzen und Gleichgewichtsstörungen: der Wirt bewegt sich langsamer und strauchelnd durchs Gelände, wodurch Zeckenansitzen weniger gut ausgewichen werden kann.





Berührungsmissempfindung: der Wirt merkt hierdurch weniger gut das eine Zecke auf ihm eine Saugplatz sucht und Blut saugt.





Verschlechterung das Kontrastsehens: der Wirt übersieht im Halbdunkel der Zecken-Lebensräume diese eher auf ihren Ansitzen sowie auf sich selbst am Abend bevor er sich zum Schlafen legt.





Regulierung des Immunsystems und Autoimmunreaktionen: die Immunabwehr greift hierdurch die Borrelien weniger an und wird ggf. von ihnen abgelenkt, hierdurch überleben diese länger im Wirt. Es könnten an dieser Stelle noch mehr Beeinträchtigungen des Wirtes genannt werden.





Ob die Beeinträchtigungen von den Borrelien “gewollt“ sind lässt sich wohl eher weniger beweisen, die Idee möchte ich aber durchaus in den Raum stellen.





Das Parasiten bzw. Krankheitskeime (Bakterien, Pilze etc.) durchaus ihre Wirte “gewollt“ beeinflussen, diese Beobachtung ist an verschiedenen Beispielen in der Wissenschaft bekannt. Eine der extremsten Beobachtungen konnte bei der Beziehung zwischen vier Pilzarten (Ophiocordyceps unilateralis) und seinem Wirt, den Ameisen (Rossameisen / Camponotus) beobachtet und wissenschaftlich gesichert werden. Die Pilze manipulieren ihre in den Baumkronen lebenden Wirte (Ameisen) so, dass sie zum Boden absteigen wo für den Pilz bzw. seinem Sporen günstige Überlebens-Bedingungen herrschen. Dort tötet der Pilz dann die Ameise die er befallen hat, bildet anschließend einen neuen Fruchtkörper mit Sporen, die dann neue Ameisen befallen [105]. Da dieses Verhältnis so extrem offensichtlich ist, gibt es hier keine Zweifel. Bei den Borrelien ist dies sicherlich in puncto “gewollt“ Wirt-Beeinflussung nicht sicher zu sagen, aber die auftretende Symptomatik spricht in vielen Punkten dafür. Aber auch schon weniger offensichtliche Parasit-Beeinflussungen des Wirtes, durch sogenannte Parasitokine, das sind Parasitenmoleküle die dem Zytokinen des Wirtes sehr ähnlich sind, konnten beobachtet werden (z.B. bei Namatoden, Metazoen usw.) [106]. Muss zu diesen Parasitokinen auch das "Bbtox 1" gezählt werden?





Das Risiko am MS-Syndrom zu erkranken ist auf der Welt von Region zu Region sehr unterschiedlich, am häufigsten tritt das MS-Syndrom in den eher gemäßigten Klimazonen auf (siehe Seite: Prävalenz bzw. Verbreitung Borreliose / Multiple Sklerose) - z.B. in Mittel- und Nordeuropa [1]. Auch auf dem Nordamerikanischen Kontinent tritt das MS-Syndrom häufiger in den Nordstaaten auf als in den Südstaaten [1]. Auf der Südhalbkugel der Erde sieht es ähnlich mit der Häufigkeitsverteilung aus. Je weiter vom Äquator entfernt, um so höher die MS-Syndrom- Prävalenz. Dieser Befund schließt so gut wie aus das alleine die erbliche Veranlagung (Disposition) am MS-Syndrom schuld ist, vielmehr muss wohl mindestens ein zweiter Faktor mit ins Spiel kommen, der mehr oder weniger an bestimmte Regionen der Erde gebunden ist (Umweltfaktor - z.B. Krankheitskeim).





Weiter haben bisher gesammelte Daten gezeigt das es sich beim Umweltfaktor der den Ausbruch der MS begünstigt, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um einen Faktor handelt, der wenn er vor dem 15. Lebensjahr (Pubertät / siehe auch unten: HMO-MS-Theorie) eintritt, mit in andere Regionen verschleppt werden kann. Personen die vor dem 15. Lebensjahr ihr Geburtsland verlassen, erlangen das MS-Syndrom-Risiko des neuen Heimatlandes (hoch oder niedrig). Personen die im höherem Alter ihr Heimatland verlassen, nehmen das Erkrankungsrisiko des Ursprunglandes mit. Dies haben Migrationsstudien gezeigt [1/23].





Wegen dieser Beobachtung wurden schon verschiedene Einflüsse in Fachkreisen diskutiert, so z.B. UV-Einstrahlung (bzw. Sonnenscheindauer), Niveau der Zivilisation, Industrieeinflüsse (Schadstoffe), sozialer Status und vieles Mehr. Aber all diese Einflüsse scheinen bei genauerer Betrachtung nicht als Basis-Ursache für das Ausbrechen des MS-Syndroms haltbar zu sein - siehe z.B. [1]. Am wahrscheinlichsten erscheint ein Zusammenspiel von Ernährungs-physiologischen Einflüssen, einer schleichenden, persistierenden bzw. latenten Infektion (z.B. slow-virus Erkrankung / systemischen Entzündung) sowie die Ausreifung des Thymus. Der Thymus ist ein sehr wichtiges Organ zur Heranreifung und Ausbildung eines funktionierenden Immunsystems. Allerdings bildet sich das Thymus-Organ schon ab den Pubertätalter zurück (sogen. Involution), wodurch auch teilweise die unterschiedliche Erkrankungsverläufe im Kinds- und Erwachsenenalter erklärt werden können (siehe zu Thymus auch Seite: Merkblatt, Kap.: Tarnstrategien der Borrelien-Subspezies, Abs.: Natürliche Killerzellen).





Die Art der Ernährung gerät ins Blickfeld, da bekannt ist das bestimmte in der Nahrung enthaltene Stoffe (z.B. Vitamin B12, Folsäure etc.) ein positiven Einfluss auf die Markscheidenbildung (Myelinhüllen) beim Nervenaufbau inne haben. Die These in Bezug auf die Ernährung erscheint aber bei genauerer Betrachtung auch nur geringere Bedeutung zuzukommen, da z.B. dünnere Markscheiden sicherlich anfälliger für die angeborene unspezifische Immunabwehr sind (sogen. Komplementensystem) aber die spezifischen Immunabwehr (T-Zellen, Antikörper etc.) erst locker lässt wenn der vermeintliche Feind eliminiert ist - ob dick oder dünn. So kann die Ernährung mit großer Wahrscheinlichkeit zwar einen Einfluss auf den Verlauf (z.B. Schwere) haben, aber weder den Ausbruch initiieren noch gänzlich verhindern. Dünne Markscheiden können den Ausbruch des MS-Syndroms sicherlich wahrscheinlicher machen, aber sind mit Sicherheit nicht die eigentliche auslösende Ursache (siehe unten: HMO-Theorie). Unter diesem Aspekt erscheint eine schleichende, persistierende oder latente Infektion als möglicher Initialfaktor für einen späteren MS-Syndrom-Ausbruch als wesentlich wahrscheinlicher. Zumal es sich nach heutigem Wissen (Stand 2003 [24]) beim MS-Syndrom um einen Entzündungsvorgang handelt, der zum Großteil unter der klinischen Wahrnehmung stattfindet. So werden vom MS-Patienten eigentlich erst die größeren Entzündungsherde als Symptome wahrgenommen, nicht aber der eventuell ständig schwellende “breitflächige“ Entzündungsprozess (siehe auch Seite: Symptome, Punkt [23] Systemische Entzündung). So konnte in Tierversuchen anhand von Rheuma gezeigt werden das eine ständige Infektion, z.B. mit Borrelia burgdorferi (Bb.ss.), zur Produktion von autoreaktiven Antikörpern (ar-AK), dem sogenannten Rheumafaktor (RF) führen kann (Stand 2005 [27]). So denke ich was die Gelenke betreffend das Rheuma ist, welches durch eine ständige Borrelien-Infektion bedingt sein kann, ist das MS-Syndrom der Pendant hierzu im Gehirn und Rückenmark (ZNS) - doch hierzu mehr im Abs.: “slow-disease MS-Theorie“.





Als weitere mögliche Ursache oder begünstigenden Faktor für Autoimmunerkrankungen, wie z.B. rheumatische Arthritis, Multiple Sklerose oder Systemische Sklerose könnten nach Meinung einiger Forscher, Zellen von Ungeborenen (sogen. fetale Zellen) in Betracht kommen [18]. Bei dieser Theorie geht man davon aus das während der Schwangerschaft Zellen des Embryos ins Blut der Mutter gelangen, dort nicht gleich vom Immunsystem zerstört werden, da ihre Oberflächenproteine derer der mütterlichen Zellen sehr ähnlich sind. Dort können sie dann nach Beobachtungen der Forscher jahrzehntelang im Blut der Frauen (Mütter) überleben. Diese Theorie würde natürlich erklären warum wesentlich häufiger Frauen z.B. am MS-Syndrom leiden als Männer, aber nicht warum auch Männer unter MS leiden können (Verhältnis Frauen : Männer = 3 : 2 bis 2 : 1). Diese Theorie der MS-Entstehung kommt daher für mich (A. Hartwig), wenn überhaupt, nur für einen geringen Prozentsatz unter den Frauen (Mütter) in Betracht. Zumal Männer (Väter), die unterm MS-Syndrom leiden, doppelt so häufig die Empfänglichkeit für MS an ihre Kinder weiterreichen als Frauen (Mütter) [19].





Hier kommt nach meiner Meinung ein Faktor zum Tragen den man in der Vererbungslehre (Genetik i.S. von Mendel) „Erbgang“ nennt, hiermit ist die Vererbung von dominanten Merkmalen an die Nachkommen gemeint - z.B. wie stark (dominant) die männlichen Merkmale (kantiges Gesicht, Orientierungssinn etc.) und der hiermit zusammenhängende Hormonhaushalt (z.B. Testosteron) aktiv ist. Jenachdem wie stark aktive männliche Gene vererbte werden, könnten dann im Zusammenhang mit dem nachfolgenden Umstand, mehr oder weniger Myelin und Oligodendrozyten, dazu führen das die Väter die Bereitschaft am MS-Syndrom zu erkranken quasi ihrem Nachwuchs mit in die Wiege legen. Es gibt nämlich Hinweise darauf, dass das Hormon Testosteron die Menge der im Gehirn produzierten weißen Substanz (Oligodendrozyten etc.) beeinflusst [20].





Es konnte nämlich in Tierversuchen (Mäuse) gezeigt werden, dass das ZNS männlicher Mäuse mehr Myelin enthält als das der Weibchen. Myelin ist die Substanz aus dem die Markscheiden der Nerven vorrangig bestehen, es ist quasi der Stoff der die Isolierung der Nerven bildet (siehe oben: Aufbau der Nerven des ZNS und PNS). Auch bei den Produzenten des Myelins, den Oligodendrozyten, gibt es diesen markanten Unterschied. Im männlichen ZNS kommen diese spezialisierten Zellen (Oligodendrozyten) ein Drittel häufiger vor als im weiblichen ZNS [20]. Außerdem scheinen die Oligodendrozyten im männlichen ZNS wesentlich länger zu leben, als die im weiblichen ZNS [20]. Je mehr Zellen aber absterben, um so aktiver müssen entsprechende Immunzellen (Fresszelle, z.B. Mikrogliazellen) sein die jene toten Zellen beseitigen. Im Umkehrschluss bedeutet der Umstand das im weiblichen Gehirn eine doppelt so hohe immunologische Aktivität herrschen muss, als im männlichen Gehirn. Die abgestorbenen Zellen (Oligodendrozyten) müssen ja beseitigt werden, enthalten diese intrazelluläre Erreger (Viren o. Bakterien, z.B. Borrelien) kommt das Immunsystem mit ihnen auch zwangsläufig häufiger in Kontakt. Dieser Umstand und der das im weiblichen Gehirn weniger Myelin (Nervenisolierung) vorkommt, mag bei der Disposition der Frauen durchaus von Bedeutung sein.





In diese Hormon-Myelin-Oligodendrozyten-MS-Theorie (HMO-MS-Theorie) passt auch der Befund das nur circa 5 % der MS-Fälle vor dem 16ten Lebensjahr ausbrechen [21], erst mit der hormonellen Umstellung des Körpers (Pubertät) tritt das MS-Syndrom gehäuft in Erscheinung. Im Lebensabschnitt der Pubertät kommen somit gleich drei Faktoren zum tragen. Zum einen die HMO-MS-Theorie, zum andern das während der Pubertät das gesamte Gehirn sich neu organisiert und das ab dieser Zeit der Thymus ausgereift ist und beginnt sich zurückzubilden (sog. Involution, siehe oben Kap.: Vermutete Faktoren die zur Empfänglichkeit des MS-Syndroms führen können). In Bezug auf die Neuorganisation des Gehirns bedeutet dies, es werden verstärkt neue Verknüpfungen unter den Nerven (Neuronen) gebildet, mit Aussprossung von neuen Axonen und Dendriten. Das Gehirn bekommt weniger, aber dafür schnellere Verbindungen [22]. Was wiederum zur Folge hat das auch verstärkt neue Markscheiden (Myelin, Isolierungen) gebildet werden, welche anfangs sicherlich sehr dünnschichtig sind und somit anfällig gegen Beschädigungen bei Entzündungen. In manchen Bereichen des Gehirns beträgt der Anteil der grauen Substanz (Zellkörper u. Synapsen) vor der Pubertät über 50 %, zwischen dem 12. und 20. Lebensjahr sinkt der Anteil der grauen Substanz dann drastisch ab. Teilweise macht sie in manchen Hirnregionen dann nur noch ein Anteil von 10 % aus [22]. Es verschiebt sich somit das Verhältnis grauer zur weißer Hirnsubstanz. Waren bis zur Pubertät motorischen Neuronen und Interneuronen (Bestandteile der grauen Substanz) in Überfluss vorhanden, sind sie nach der Wandlung vom Kind zum Erwachsenen auf ein Minimum beschränkt. Fehler, wie z.B. Entzündungen mit Entmarkung der Nerven, machen sich somit wohl auch eher klinisch durch entsprechende Symptome bemerkbar - es gibt keine Umleitungen mehr (Ersatz für einen Defekt) auf die das ZNS/PNS-System ausweichen kann.





Die Isolierung der grauen Substanz wird in erster Linie aus Myelinhüllen, Gliazellen, dem sogenannten Nervenstützgewebe gebildet (= weiße Substanz), alles Bestandteile des Gehirns die vorrangig beim MS-Syndrom angegriffen werden. Soweit zur wahrscheinlichen Basisvoraussetzung zur MS-Bereitschaft, welche keine Erklärung für den Initial-Auslöser des MS-Syndroms ist. Beispiel: ein Elektrokabel mit dünner Isolierung ist auch gut isoliert solange keine äußeren mechanischen oder chemischen Einflüsse auf dieses Einwirken, wird aber bei einem äußeren Einfluss schneller zerstört als ein entsprechend robusteres Kabel mit dickerer Isolierung.




















Die “slow-disease MS-Theorie“, der wahrscheinlichste MS-Auslösefaktor?





Am meisten ist unter der “slow-disease multiple sclerosis theory“ (sdmst) die der eines oder mehrerer slow-viren verbreitet, wofür auch einiges spricht - aber es konnte wohl noch kein entsprechendes Virus mit einem Immun-Reaktionsprofil ausgemacht werden, welches alleine alle Voraussetzungen mit entsprechenden klinischen (Symptome) und serologischen (z.B. Antikörper) Muster erfüllt. Für Viren spricht das sie in Zellen des Wirtskörpers ganz oder teilweise überleben können, diese sogar zur Reproduktion nutzen - aber z.B. auch Chlamydien und Borrelien können entsprechenden Körperzellen befallen (siehe z.B. [17]). Doch nun zuerst zu der slow-virus MS-Theorie, weiter unten dann zu den Chlamydien und Borrelien als Auslöser der MS.















Retro-Viren:





Da bei in-vitro-Versuchen (im “Reagenzglas“) mit B-Zellen von MS-Patienten gezeigt werden konnte, das DNA von HER-Viren (HERV-H/RGH, HERV-W u. ERV-9 / humane endogene retro-virus) reaktiviert werden kann, sind diese Viren auch teilweise in Verdacht geraten am MS-Syndrom beteiligt zu sein [41]. Man geht bei dieser These davon aus, dass endogene-retro-virus-DNA bei einem “Infektionsunfall“ in die Keimzellen gelangte, auf diese Weise latent (schlafend) im Körper des Betroffenen ruht und irgendwann durch entsprechende Lebensumstände reaktiviert wird. In wie weit diese Retroviern an MS-Syndrom wirklich beteiligt sind, ist wohl noch nicht ganz geklärt.















Slow-Viren:





Unter den slow-Viren konzentriert sich der Verdachtsmoment hauptsächlich auf Viren die entweder ähnliche Genabschnitte (sog. Gen-Sequenzhomologie bzw. Nucleotid-Reihenfolge), eine teilweise gleiche Abfolge der Aminosäuren (Aminosäuren-Identität) wie ZNS/PNS-Zellen besitzen und/oder aber Viren die Zellen des ZNS/PNS als Ort ihrer Vermehrung (= Replikation) oder Versteck vor der Immunabwehr nutzen.





Man weiß aber auch das Bakterien, nicht nur Viren, diese Voraussetzung erfüllen können. Die Bakterien hat man in der Vergangenheit allerdings nicht soviel in Bezug auf die Entstehung von MS beachtet, diese sind erst in letzten Jahren immer mehr mit einbezogen worden - so z.B. Chlamydien (C. pneumoniae). Aber zu den Bakterien, insbesondere zu den Chamäleons unter ihnen, den Borrelien des Bb.sl-Komplex, komme ich später (Bb.sl. etc. siehe Seite: Merkblatt, Abs.: Tarnstrategien).















Neurotrope Viren:





Jetzt zurück zu den verdächtigen Viren, bei denen man von neurotropen Viren spricht sofern sie als Rückzugsort bzw. Replikationtsstätte auch - oder nur - Zellen des ZNS/PNS aufsuchen. Hierzu kann man folgende Viren zählen: Morbilli Virus (Masern), Rubella Virus (Röteln), Herpes Zoster Virus (HHV3 o. VZV [E]: Windpocken- und Gürtelrose-Erreger) - die bei der MS-Diagnostik in der sogenannten MRZ-Reaktion zusammengefasst werden.





Als weitere Viren kommen das humane Herpesvirus 6 (HHV6 [E]: Dreitagefieber, Exanthema subitum, Enzephalitis [29]), Epstein-Barr-Virus (HHV4 o. EBV [E]: Pfeiffer'sche Drüsenfieber und Burkitt-Lymphom), Hepatitis B Virus (Leberentzündung, Gelbsucht) sowie Adenoviren (Angina, Bindehaut- u. Schleimhautenzündungen) als auch bedingt das Influenza-Virus (Grippe) in Betracht [23]. Die Kreuzreaktion zwischen den entsprechenden vorgenannten Viren und den Markscheiden des Gehirns soll durch Viren-Proteine zustande kommen, die Ähnlichkeit zu nachfolgenden Gehirn- bzw. Nervenbestandteilen aufweisen. Myelin-Oligodendroglia-Glykoprotein (MOG), myelinassoziertes Glykoprotein (MAG), Proteolipidprotein (PLP) und vorallem auf das basische Myelinprotein (engl.: myelin basic protein / MBP) [23]. Das Epstein-Barr-Virus überlebt z.B. in den menschlichen B.-Lymphozyten und führt so zu lebenslanger Latenz. Durch entsprechende Lebensumstände (Stress, Immunsuppression etc.) kann es sporadisch zur Reaktivierung kommen. In den Kreis der MS-Erreger ist das Epstein-Barr-Virus wohl vorallem durch den EBVNA-1 Antikörper geraten, den man in den oligoklonalen-Banden von MS-Patienten gefunden hat [41].





So spricht man z.B. dem Nachweis der sogenannten polyspezifischen Immunantwort gegen neurotroper Vieren (sogen. MRZ-Reaktion) einen gewissen Stellenwert bei der MS-Syndrom-Diagnostik zu. Die MRZ-Reaktion soll bei circa 94 bzw. 87 Prozent der MS-Syndrom-Patienten labordiagnostisch ansprechen [26/27]. Bei der sogenannten MRZ-Reaktion werden verschiedene neurotrope Viren zusammengefasst, wodurch sicherlich auch das hohe Ansprechen von diesen Tests erklärt werden kann. Einzeln betrachtet war das prozentuelle Ansprechen wie folgt: MRZ 7 %; MR, RZ, MZ 53 %; M, R, Z 40 % [27]. Es sollte aber nicht eine Reaktion auf nur einen dieser neurotropen Viren als MRZ-Positiv gewertet werden, weil dies die Gefahr birgt das eventuell eine aufkeimende oder unterschwellige Infektion übersehen wird [28]. Aus diesem Grund sollte eine Befundbewertung der MRZ-Reaktion, z.B. beim solitären Vorliegen einer VZV-Antikörpersynthese-Erhöhung (VZV-AI-Erhöhung), in Zusammenhang mit einer für das MS-Syndrom weniger typischen oder klinisch mehrdeutigen Symptomatik vorsichtig geschehen [28].





Für einen Zusammenhang zwischen Viren und dem erneuten Auftreten von MS-Syndrom-Verschlimmerungen (MS-Remission) spricht das diese drei- bis fünfmal häufiger zeitlich mit einer Virusinfektion (z.B. Grippe, Influenza-Virus) auftreten sollen [23]. Allerdings muss kein direkter Zusammenhang bestehen, sondern die Ursache kann auch indirekter Natur sein - z.B. durch eine allgemeine erhöhte aktivierte Immunabwehrlage.





Eine MRZ-Reaktion sowie der Nachweis von sogenannten oligoklonalen IgG-Antikörpern ist aber keinesfalls als ein spezifisches Zeichen für ein MS-Syndrom zu werten, beide Erscheinungen sind nur als Zeichen eines chronisch-entzündlichen ZNS-Prozesses vom Autoimmuntyp einzustufen. Die aber keine Ausage darüber geben wie akut der Prozess ist.















MRZ-Reaktions-Viren näher betrachtet:





Als alleinige Auslöser des MS-Syndroms scheinen die Viren (z.B. MRZ-Reaktions-Viren) aber nicht in Frage zu kommen, da ihr Vorkommen (Endemiegebiete) und die Erkrankungsrate (Prävalenz) nicht unbedingt an bestimmte Regionen gebunden ist, sondern alle mehr oder weniger weltweit vorkommen. Ob gemäßigte oder nicht gemäßigte Zonen, das macht bei ihnen kaum ein Unterschied. Betrachten wir doch mal die MRZ-Reaktions-Viren im einzelnen näher, denen man unter den Infektionskrankheiten bisher die größte Bedeutung in Zusammenhang mit dem MS-Syndrom zuspricht.





MRZ-Reaktion Þ M [30/31]: Die Masern kommen weltweit vor. In den Entwicklungsländern, insbesondre Afrika gehören sie zu den 10 häufigsten Infektionskrankheiten mit häufigen tödlichen Verlauf. Durch konsequentes Impfen ist es gelungen die Masern in einigen Regionen der Welt fast völlig auszurotten, z.B. auf dem amerikanischen Kontinent. Auch in Deutschland sind die Masern, dank 30jähriger Impfpraxis, stark zurückgegangen. So kann man zu Masern folgendes nachlesen: Die Zahl der Masernopfer weltweit ist dank einer Impfkampagne der WHO und der UNICEF von 1999 bis 2005 um mehr als die Hälfte gesunken. Besonders Kinder in Afrika und Asien haben von den Impfungen profitiert [46]. Vom Masern-Virus ist bekannt, dass es bei Immunsupprimierten und Betroffenen mit zellulären Immundefekten nach Außen hin leicht verläuft, nach innen aber zu schweren Organkomplikationen führen kann.





MRZ-Reaktion Þ R [30/32]: Betrachten wir als nächstes die Röteln, dann müssen wir auch bei ihnen feststellen das sie weltweit endemisch vorkommen. Mit endemisch meint der Fachmann Krankheiten, die ständig im verborgenen präsent sind und immer wieder mehr oder weniger regelmäßig in einer Population auftreten. Durch endemische vorkommende Erreger kommt es allerdings i.d.R. nicht zu einer Endemie (= Auftreten einer Krankheit in einer begrenzten Region) oder Pandemie (= kontinentübergreifender Ausbruch der Erkrankung). In Ländern wo nicht gegen Röteln geimpft wird, tritt diese Erkrankung zu 80-90 % im Kindesalter in Erscheinung. Seit 1974 wird in den alten und seit 1990 in den neuen Bundesländern das Impfen gegen die Röteln jungen Frauen angeboten. Was dazu geführt hat das nur noch circa bei 0,8-3 % der Frauen, zwischen 18 und 30 Jahren, Röteln seronegativ sind.





MRZ-Reaktion Þ Z [30/33]: Zuletzt wollen wir von den MRZ-Viren das Herpes Zoster Virus / Varizella Zoster (VZV) näher in Augenschein nehmen. Auch diese Viren sind weltweit verbreitet, in Deutschland handelt es sich bei den Varizellen um die häufigste Infektionskrankheit im Kindesalte. Bei circa 95 % der Erwachsenen sind Antikörper gegen VZV nachweisbar. VZV ist durch Impfung vermeidbar. Als Erstinfektion (Primärinfektion) treten diese Erreger als Windpocken, und als Zweitinfektion (endogen Reinfektion) als Gürtelrose in Erscheinung. Die VZV-Erreger breiten sich i.d.R. vom Exanthem ausgehend, über Nerven, den sogenannten sensible Neuronen und spinalganglien ins ZNS aus. Im ZNS überstehen sie lange Zeiten (persistieren) als VZV-Genom in Neuronen und den Glia-Satelitenzellen (siehe oben: Aufbau der Nerven des ZNS und PNS) des Wirtes, durch Rückgang der immunologischen Reaktionsbereitschaft (Alter, Tumoren, Immunsuppression etc.) kann es dann zum erneuten Ausbrechen der Viren kommen.





Wie wir an den drei Beispielen sehen können, handelt es sich bei den Haupt-MS-Verdachtsviren (MRZ-Viren) insgesamt, mehr oder weniger, um weltweit verbreitete Erreger. Teilweise sind diese Erreger sogar stärker in Richtung Äquator (z.B. Afrika; subtropisch, tropisch) verbreitet, was ansich eigentlich schon dagegen spricht das sie alleinige Auslöser des MS-Syndroms sein können, da das MS-Syndrom hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Erde in Erscheinung tritt. Auch die in manchen Ländern teilweise hohe Zurückdrängung der MRZ-Virus-Erkrankungen, durch Impfung, spricht eigentlich gegen diese Erreger als Hauptverursacher des Multiplen Sklerose Syndroms (MS). Vorallem weil Impfungen gegen die MRZ-Viren hauptsächlich eher in den Ländern der gemäßigten Klimazonen (Europa, Nordamerika usw.) in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben wurden. Dies allein hätte eigentlich schon zum Rückgang des MS-Syndroms in den Ländern der gemäßigten Klimazonen führen müssen, dies ließ sich aber meines Wissens nicht beobachten.





Es könnte aber auch sein, dass in den Regionen in Richtung Äquator die Kindersterblichkeit unter der Bevölkerungsgruppe höher ist, die jene Prädisposition auf ihren Zellen trägt die für das MS-Syndrom empfänglich macht. Die angenommene höhere Kindersterblichkeit kann in Folge dazu geführt haben, das nur wenige von ihnen das MS-Syndrom-Alter erreichen, und so für ein geringere Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) in diesen Ländern sorgen. Der Umstand könnte dann in Laufe der Evolution durch Selektion dazu geführt haben, das die entsprechenden MS-Syndrom-Prädispositionsfaktoren in diesen Regionen generell weniger in der Bevölkerung auftreten. Ergebnis: geringere Prävalenz des MS-Syndroms.





Soweit zu den möglichen MS-Syndrom-Viren, die sicherlich einen gewissen Stellenwert bei der MS-Syndrom-Entstehung inne haben, aber meiner Meinung nach selbst nur seltener zum Ausbruch des MS-Syndroms führen - immunologische Schwellenwertüberschreitung plus erneuten Kontakt zu einer dieser MRZ-Viren oder anderem Virus (z.B. Influenza / Grippe). Ich denke eines der Hauptargumente dafür das diese Viren nicht die eigentliche Ursache für das MS-Syndrom sein können ist, das sie alle, ohne Ausnahme, weltweit verbreitet sind. Dies gilt auch für HHV6 (Erreger des Dreitagefiebers) und dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Teilweise kommen die Viren sogar in den Ländern (Breitengraden) häufiger vor, wo eigentlich das Multiple Sklerose Syndrom eher seltener diagnostiziert wird. Auch die MS-Island/Faröer-Insel-Theorie passt meiner Meinung nach nicht zu der MRZ-These. Sollten dort alle drei Virenstämme erst mit den Besatzungstruppen eingeschleppt worden sein? - das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Da schätze ich die Chlamydia-pneumoniae-MS-Theorie schon als wesentlich wahrscheinlicher ein. Eventuell sind die MRZ-Viren für einen primären ZNS-Befall zuständig, bereiten so den Weg für die MS, aber der eigentliche Ausbruch kommt dann erst durch eine Co-Infektion, wie z.B. mit Chalmydia pneumoniae oder Borrelien zustande. Doch jetzt erst einmal zu Chlamydia pneumoniae, bevor ich dann weiter unten zu den Borrelien als mögliche Erreger des Multiple Sklerose Syndroms komme.















Chlamydien - Chlamydia pneumoniae:





Bei Chlamydia pneumoniae handelt es sich wie bei Borrelia burgdorferi (Bb.ss. = Erreger der Lyme-Erkrankung) auch um einen recht neu identifizierten Erreger, er wurde circa drei Jahre später als Borrelia burgdorferi, im Jahr 1985 [47] entdeckt. Chlamydia pneumoniae wurde recht schnell unbestritten mit akuten Infektionen des Respirationapperates (= alle an der Atmung beteiligte Organe) in Verbindung gebracht, insbesondere mit [48/49]: Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung), Otitis media (Mittelohrentzündung), Pharyngitis (Rachenkatarrh - Entzündung der Rachenschleimhaut), Laryngitis (Kehlkopfentzündung), Tonsillitis (Mandelentzündung), Bronchitis (Entzündung der Bronchienschleimhäute) und Pneumonie (Lungenentzündung).





Inzwischen, nach dem Verständnis einiger krankmachender Faktoren (Pathomechanismen) des Erregers Chlamydia pneumoniae, wird der Erreger insbesondere mit Arterein- und Gefäßkrankheiten in Verbindung gebracht (siehe [H]). Insgesamt betrachtet führen die Chlamydien, ähnlich wie die Borrelien, auch zu einem sehr unspezifischen und klinisch schwierigen Krankheitsbild, teilweise mit subklinischen (ohne Symptome) oder latenten (schlafenden) Verlauf. Als wahrscheinlich gilt das ein Großteil der Bevölkerung chronisch an Chlamydien erkrankt ist [41]. Noch etwas hat das Chlamydien-Syndrom wohl mit der Lyme-Borreliose gemeinsam, den schubförmigen Verlauf der chronischen Erkrankung mit der Tendenz der Verschlechterung.





Doch bei genauer Betrachtung sind beide Erkrankungen (Chlamydiae / low-dose-borreliosis) wohl schon klinisch an Hand der Symptomatik zu unterscheiden, da bei der Erkrankung mit Chlamydien Erscheinungen an den Atmungsorganen und Schleimhäuten recht häufig immer wieder in Erscheinung treten (z:B. Neigung zur Stirnhöhlenentzündung). Als sehr schwierig ist die Klinik (Symptomatik) sicherlich bei einer Chlamydien und Borrelien-Mischinfektion einzustufen, verschwommene Überschneidung der Symptome (z.B. Gelenk-, Muskelschmerzen usw.). Obwohl in der Behandlung wohl kaum ein Unterschied besteht, da beide Erkrankungen im chronischen, autoimmunen Stadium wohl einer ähnlich intensiven Behandlung bedürfen wie z.B. Tuberkulose. Chlamydien sind als obligat intrazelluläre (= unbedingt zur Vermehrung notwendig), und Borrelien als opportunistisch intrazelluläre (= nur als Nische bzw. Versteck nutzend) Erreger einzustufen. Um diese Krankheitskeime in allen Stadien der Ruhe (Latent), in ihren Zell-Nischen (Versteck- u. Vermehrungsort) sowie als frei beweglichen Formen zu erreichen, bedarf es sicherlich einer entsprechend langen Antibiose (siehe [J]). Unter günstigen Umständen, in der entsprechenden Phasen, können die Erkrankungen (Chlamydiae u. low-dose-borreliosis) eventuell auch mit einer kürzeren Antibiose zum Stillstand gebracht werden (latenter Verlauf). Es muss dann aber wohl unter entsprechenden Lebensumständen (neuer viraler Infekt, Immunsuppression, Stress etc.) mit einen erneuten Ausbruch (Schub) gerechnet werden.





Zu der These das Chlamydia pneumoniae einer der Erreger des MS-Syndroms sein könne, beruht darauf das diese sich in die Mikro-Blutgefäße (Kappilaren [K]) des Infizierten zurückziehen und dort zu schubförmigen Entzündungen (episodische Vaskulitis) führen können. Die örtlichen Entzündungen führen in der Folge zu winzigen Löchern in den Wänden der Mikro-Blutgefäße, wodurch dann Blut-Bestandteile in den umliegenden Geweberaum eindringen können [41] (Frage Autor: ist hier ein Zusammenhang zu L-Form Borrelien - Reaktivierung der zystischen degenerierten Borrelien im ZNS ?).





Um im menschlich Körper fortbestehen (persistieren) zu können befällt Chlamydia pneumoniae Freßzellen (Monozyten, Untergruppe der Makrophagen [Q]) die eigentlich der Immunabwehr dienen, mit ihnen gelingt Chlamydia pneumoniae dann das Einwandern in die sogenannte glatte Muskulatur der Gefäßwände [44] (Monozyten siehe Seite: Immunorgane / Disposition / Kreuzreaktion). Die Infektion mit Chlamydia pneumoniae der endothelen Zellen (Auskleidungszellen der Gefäße [K]) führt bei ihnen zur Sekretion eines löslichen Faktors, welcher auf die glatten Muskulzellen proliferationsfördernd (= Wucherung oder Sprossung) wirkt. Die Folge ist vermutlich eine Verdickung der Intima (innerste Gefäßhaut) in den entsprechenden infizierten und entzündeten Bereichen, die zusammen mit angehäuft auftretenden sogenannten Schaumzellen (Form d. Makrophagen [Q] / engl. fatty streaks) zu den Artherosklerose-typischen Plaques in den Gefäßen führen. In Versuchen mit menschlichen Zellen (Makrophagen) konnte in Zusammenhang mit einer Chlamydien-Infektion die sogenannten Schaumzellen (Form der Makrophagen) deutlich häufiger beobachtet werden. Aus diesem Grund wird Chlamydia pneumoniae auch mit Atherosklerose in Verbindung gebracht [48].





Die Chlamydien sind unbewegliche, gramnegative (= Anfärbverhalten [L]) Bakterien deren Zellwand keine Peptidoglykanschicht [L] enthält [44]. Die Chlamydien werden den Mycoplasmen zugeordnet, hierbei handelt es sich um die kleinsten selbstständig vermehrungsfähigen Bakterien aus der Klasse der Mollicutes. Zu dieser Klasse werden folgende Gattungen gezählt: Acholeplasma, Anaeroplasma, Asteroleplasma, Mycoplasma, Spiroplasma und Ureaplasma - dies nur zur Vollständigkeit. Die Chlamydien sind selbst nicht zur sogenannten ATP-Synthese [M] fähig, weswegen sie auf fremde Hilfe angewiesen sind. Aus vorgenannten Grund sind sie auf das Überleben in den Zellen des Wirtes angewiesen (= obligat intrazellulär). Es gibt somit zwei Formen der Chlamydien - außerhalb der Wirtszellen (= extrazellulär z.B. im Blutkreislauf) bilden sie sogenannte Elementarkörperchen die infektiös sind und innerhalb (= intrazellulär z.B. in Monozyten) der Wirtszellen bestehen sie als sogenannte Retikularteilchen die nicht infektiös sind [44]. Durch diese Zwei-Form-Überlebensstrategie entziehen sich die Chlamydien in den entsprechenden Phasen bestimmten Immunabwehrmechanismen, z.B. als Retikularteilchen der Phagozytose (Freßzellen, Makrophagen) und der humoralen Abwehr (Komplementsystem - angeborene Immunität) [44].





In den befallenen Zellen greifen Chlamydien in das sogenannte Apoptose-System der Wirtszellen ein. Das Wort Apoptose ist dem Altgriechischen entliehen und bedeutet soviel wie “Wegfallen“, im medizinischen bzw. immunologischen Sinn ist hiermit der Selbstmord-Regelkreis der Zellen gemeint. Das heißt, es ist eine Beschreibung dafür das sich der Organismus in geregelter Bahn sich gealterten Teilen seiner Selbst entledigt.





Chlamydien steuern das Apoptose-System (Selbstmord-Regelkreis) wahrscheinlich ganz so wie sie die Wirtszellen zur eigenen Vermehrung und zum Schutz vor der Immunabwehr benötigen (siehe auch [J]). Ein ähnliches Eingreifen in den Apoptose-Regelkreis ist bisher auch insbesondere von humanen Herpes Viren (HHV) bekannt, vom Herpes-Simplex-Virus (Typ 1 u. 2 / HHV1 u. 2), Varicella-Zoster-Virus (VZV o. HHV3), Epstein-Barr-Virus (EBV o. HHV4), Cytomegalievirus (CVM o. HHV5) sowie vom Adenovirus Typ5 und Toxoplasma gondii Erreger [52]. Allerdings tragen diese Viren Gene in sich, die direkt in das Apoptose-System der Wirtszellen eingreifen und auf diese Weise den Selbstmord-Regelkreis blockieren. Chlamidia pneumoniae hingegen greift auf verschiedenen Ebenen in den Apoptose-Regelkreis ein. Auf der intrazellulären Ebene, der sogenannten Mitochondrien-vermittelten Apoptose [M] (Cytochrom c-Freisetzung und der nachgeschalteten Caspasenentwicklung) und auf der Ebene der extrazellulär vermittelten Apoptose (von außerhalb der Zelle) durch Unterdrückung des als CD95-Rezeptor [O] bezeichneten Signalemfängers [52]. Die extrazellulär vermittelte Apoptose wird i.d.R. durch das sogenannten CD95-Signal, als auch mittels Tumornekrosefaktor (TNF) ausgelöst. Im Immunsystem spielt das Apoptose-System insofern eine große Rolle, da hiermit während der T-Lymphozyten-Reifung (T-Zellen) potentielle autoreaktive Thymozyten (T-Zellen) eliminiert werden [52] (ist hier auch ein Zusammenhang zu Borrelien? Autoreaktive T-Zellen direkt durch Borrelien aktiviert - siehe Seite: Merkblatt, Kap.: Was machen mit der entfernten Zecke?).





Den verschiedenen Chlamydien wurden bisher eine unterschiedliche Einflussnahme auf das Apoptose-System nachgewiesen [52]: Chlamydia psittaci induziert die Apoptose von Epithelzellen und Makrophagen, Chlamydia trachomatis wirkt Apoptoseinduzierend (auslösend) aber auch -inhibierend (unterdrückend), Chlamydia pneumoniae wirkt in erster Linie Apoptoseinhibierend (Selbstmord-unterdrückend) auf die entsprechenden Zellen (Makrophagen bzw. Monozyten und Epithelzellen).





Weiter unterdrückt Chlamydia pneumoniae wahrscheinlich die MHC-Klasse-1 Moleküle (siehe Merkblatt: HLA-Faktor / Punkt 44) der befallenen Zellen [44]. Die Körpereigenkodierung der MHC-Klasse 1 kommt auf allen Körperzellen vor, die MHC-Klasse 2 dagegen nur auf den Immunzellen. Die MHC-Klasse-Faktoren sind im weiteren Sinn ein Schutz gegen den Angriff von Immunzellen (z.B. T-Zellen), durch eine Unterdrückung dieser Selbstkennzeichnung könnte es eventuell zu Angriffen gegen Selbst (körpereigene Zellen) kommen.





Immunstress (INF-g, essentieller Nährstoffentzug und einige Antibiotika [J]) können das Fortbestehen (Persistenz) der Chlamydien begünstigen bzw. überhaupt erst initiieren. Das Cytokin Interferon Gamma (IFN-g) lässt z.B. den Zelleinschuss (nicht infektiöses Retikularkörperchen) nicht wieder freisetzen, eine Chlamydia-Neubildung (infektiöses Elementarkörperchen) unterbleibt vorerst. Die intrazellulären Retikularkörperchen nehmen eine von der normalen Form abweichende Variante (= aberrante Form) in der Wirtszelle ein, und das Absterben (Apoptose) der Zelle unterbleibt [44/52]. Die persistierenden Chlamydien lassen sich unter diesen Bedingungen auch nicht mehr anzüchten - ein Direktnachweis im Labor gelingt nicht. Die aberranten Chalmydien setzen in diesem Stadium aber immer noch bakterientypische Stoffe, wie HSPs (cHSP-60) und Lipopolysaccharide (cLPS) frei [44]. Unter normalen immunologischen Umständen geschieht die Umwandlung von der intrazellulären Version (Retikularkörperchen), zur infektiösen extrazellulären Variante (Elementarkörperchen), innerhalb von 48-72 Stunden [48].





Der zuvor oben beschriebene vaskulitische Effekt (Entzündung der Gefäße) kann direkt in den Gefäßen der Netzhaut (Retina) des Auges bei einer Chlamydien-Infektion beobachtet werden [41], man spricht dann von einer Retinalen-Vaskulitis. Die Netzhaut (Retina) ist die innere Auskleidung des Auges, auf der sich die lichtempfindlichen Stäbchen und Farbempfindlichen Zapfen befinden. Der Aufbau der Netzhaut ähnelt vom Aufbau her im Prinzip dem Gehirn (ZNS), da sie neben den Sinneszellen vorallem Ganglien- (Nerven) und Stützzellen (Oligodendrozyten) enthält. In den entzündeten Bereichen des Auges kommt es dann in Folge zum Angriff durch T-Zellen, ein ähnlicher krankhafter Prozess findet innerhalb des Gehirns auch an und um den kleinen Blut-Gefäßen statt [41]. Da Retinale-Vaskulitis bei circa 40 Prozent der MS-Syndrom-Patienten als eines der frühsten Zeichen des Multiple Sklerose Syndroms beobachtet werden kann, hat dies dazu geführt das einige Fachleute eine Chlamydien-Infektion mit dem MS-Syndrom in Verbindung bringen [41]. Weiter konnte beobachten werden, dass die frühsten krankhaften Erscheinungen (pathologischen Manifestationen) beim MS-Syndrom im allgemeinen an den Blutgefäßen auftreten, nicht an den Nerven und Glia-Zellen. Auch dies lässt einige Fachleute die These vertreten das der Myelinverlust (Isolierung der Nerven) eher ein sekundäres Phänomen beim MS-Syndrom darstellt [41].





Auch soll das häufigste Ausbruchsalter des MS-Syndroms ungefähr mit dem Alter übereinstimmen, in dem es zur Serokonversion von Chlamydia pneumoniae kommt. Hiermit ist gemeint, das es in diesem Alter bei vielen Individuen zur Veränderung des Antikörpergehaltes (AK-Gehalt) im Serum kommt - sprich, es geschieht bei vielen dieser Altersklasse ein Umschwenken von Chlamydia pneumoniae Serum-AK-negativ zu Serum-AK-positiv. Weiterhin sollen neue Chlamydia pneumoniae Atemwegsinfektionen mit MS-Syndrom-Rückfällen (neue MS-Syndrom-Schüben) in Verbindung gebracht werden können. Die Tatsache das eine fortbestehende (persistierende) Chlamydia-pneumoniae-Erkrankung eine intracerebrale-Infektion darstellen (hinter der Blut-Hirnschranke) kann, dort ein allgemeiner Schutz vorm Blutkreislauf besteht, macht es recht unwahrscheinlich das man einen hohen Chlamydia pneumoniae Antikörpergehalt im Serum des Patienten antrifft - ähnlich wie bei Neuro-Borreliose. Hingegen soll bei 64 Prozent der MS-Syndrom-Patienten das Hirnwasser Chlamydia pneumoniae Antikörper-positiv sein (Liquordiagnostik), mittels PCR-Technik (Erbgutnachweis) soll der Positivnachweis sogar bei 94 Prozent gelingen (Vanderbilt-Studie 1999). Es gibt aber auch Studien mit anderen Ergebnis, so z.B. eine der Universität Heidelberg. In der Heidelberger Studie konnte nur bei rund einem Viertel der MS-Fälle, mittels PCR-Technik, ein positiver Chlamydia pneunomiae Befund gestellt werden. Dies führte bei den Forschern zu der Ansicht, das eine Chlamydien-Infektion wahrscheinlich nur bei einer Subgruppe von MS-Patienten eine Rolle spielt [47]. Da es sich bei einer persistierenden Chlamydia pneumoniae Erkrankung um eine intracerebrale-Infektion handeln kann, soll die Serologie im allgemeinen notorisch schwierig zu interpretieren sein [41]. Auch die Anzucht von Chlamydia pneumoniae soll nur sehr schwer gelingen [45] (siehe auch oben: Immunstress) und das PCR-Nachweisverfahren stufen einige Experten als zu Empfindlich ein, es soll leicht durch abgestorbene Erreger zu einem falsch positiven Befund führen [48]. Beim RKI (Robert-Koch-Institut [45]) kann man bzgl. PCR-Nachwisverfahren lesen: der molekularbiologische Nachweis mittels PCR ist speziesspezifisch und potentiell hoch sensitiv, allerdings gibt es noch keinen kommerziellen Test, die Chlamydien-PCR ist bisher (Stand 2001) nur in Speziallaboratorien etabliert [45].





Chlamydien besitzen gattungsspezifische und speziesspezifische AG (Antigene). Die gattungsspezifischen AG sind Lipopolysacharide (LPS) der Zellwand sowie Hitze-Schock-Proteine (HSPs) und befinden sich im Größenbereich von 60 u. 70 kD, und die spziesspezifischen AG von Chlamydia pneumoniae befinden sich im 53 u. 98 kD-Bereich. Die Immunreaktion auf die gattungsspezifischen AG sollen mittels Komplementbindungsreaktion (KBR) nachweisbar sein, und die speziespezifischen Antikörperreaktion (IgM-, IgG- und IgA-AK) im Mikro-Immun-Fluoreszenztest (MIF) [45/48]. Antigen-Nachweisverfahren (IFT, ELISA etc.) sollen wegen ihrer zu geringen Sensitivität und Spezifität nicht zu empfehlen sein [45]. Primärinfektionen mit Chlamydia pneumoniae sollen nur einen partiellen bzw. zeitlich befristeten Schutz vor Reinfektionen bieten, so soll es bei einer Reinfektion zu keiner IgM-Reaktion kommen, nur zu einem raschen Anstieg von IgG- u. IgA-AK [45/48]. Eine persistierende Infektion mit Chlamydia pneumoniae soll zu einem ständig erhöhten IgA-Spiegel führen [41].















Eigenschaften von Chlamydia pneumoniae kurz zusammengefasst:





· Die infektiösen Chlamydien (sog. Elementarteilchen) befallen Makrophagen (Monozyten) und wandern mit ihnen in die Endothelzellen der Blut-Gefäße ein, dort Überleben sie vor der Immunabwehr geschützt in abgewandelter, nicht infektiöser Form als sogenannte Retikularteilchen.





· Zum Überleben nutzen die Chlamydia-Retikularteilchen die Energie (ATP-Synthese) der Wirtszelle und nehmen auf deren Adoptose (Selbstmord-Regelkreis) zu ihren Gunsten Einfluss, um sich bei besseren Umgebungsbedingungen zu vermehren.





· Der intrazelluläre Befall der endothelen Zellen führt bei den betroffenen Zellen zur Sekretion eines löslichen Faktors, welcher die glatten Muskelzellen zur Wucherung und Sprossung anregt - Folge: Verdickung und Verhärtung der innersten Gefäßhaut (Intima).















MS-Syndrom begünstigende Faktoren von Chlamydia pneumoniae:





· Der intrazelluläre Befall der Endothlezellen führt zu Entzündungen der betroffenen Gefäßbereiche, hierdurch vielleicht Aufweichung der Blut-Hirn-Schranke - Folge: es können eventuell leichter autoreaktiv ausgerichtete Immunzellen (z.B. T-Zellen) und Antikörper ins Gehirn und Rückenmark (ZNS) einwandern.





· Kontakt der Immunzellen mit Körpergeweben die ihnen bis dahin verborgen waren, z.B. mit sogenannten ontogenetischen Gewebe (entstanden nach der Ausbildung der Selbsttoleranz) oder sequestrierten Proteinen (isolierte Proteine). Denkbar ist dies in unserem Fall der Chlamydien-Infektion vorallem durch die Schädigung der Gefäßen in der Netzhaut der Augen (Retinalen-Vaskulitis). Der Aufbau der Netzhaut (Retina) ähnelt im Prinzip dem des Gehirns (ZNS), da sie neben den Sinneszellen vorallem Ganglien- (Nerven) und Stützzellen (Oligodendrozyten) enthält - hierdurch eventuelle autoreaktive Fehlausrichtung von Immunzellen.





· Vermutlich kommt es in Folge einer Chlamydien-Infektion zur Unterdrücken der Körpereigenkodierung (MHC-Faktor 1) auf der Oberflächen der befallenen Zellen, so das die Immunabwehr die körpereigenen Zellen eventuell als feindlich einstuft und angreift.










Meiner Meinung (A. Hartwig) nach sind dies aber keineswegs Prozesse die direkt zur autoreaktiven Ausrichtung der Immunabwehr (z.B. T-Zellen, Antikörper etc.) führen, sonder vielmehr Faktoren die eventuell eine Brücke schlagen (vergl. im Militär mit Pionieren), so das eine andersartig (z.B. durch Viren o. Borrelien) fehlausgerichtete Immunabwehr (vergl. im Militär z.B. Panzern) leichter ins ZNS einwandern kann. Somit bekleiden die Chlamydien sicherlich einen stark MS-Syndrom begünstigenden Posten, aber das die Chlamydien allein zum MS-Syndrom führen glaube ich eher weniger. Auch einige im nachfolgenden Absatz aufgeführt Fakten sprechen meiner Meinung nach eher dafür, dass die Chlamydien nicht die Hauptauslöser des MS-Syndroms sein können.















Die Verbreitung von Chlamydia pneumoniae ein Argument dagegen das sie Hauptauslöser der MS sind?





Als Wirt (Erregerreservoir) für Chlamydia pneumoniae ist bisher nur der Mensch bekannt - allerdings gibt es Subspezies (z.B. Chlamydia pneumoniae biovare) die bei Pferden, Koalas und Fröschen nachgewiesen worden sind, die bisher aber für den Menschen als weniger von Bedeutung eingestuft werden [45]. Bisher bekannte Infektionswege sind Tröpcheninfektion (aerogener Weg) und Speichelkontakt von Mensch zu Mensch [45] (z.B. Intimkontakt durch Küssen). Beim Übertragungsweg kommen wir auch zum Vorkommen (Verbreitung u. Endemiegebiete) und zur Prävalenz (Erkrankungs- bzw. Infektionsrate) von Chlamydia pneumoniae, dessen Daten mich zu der Ansicht führen das Chlamydien in erster Linie nur Wegbereiter für das MS-Syndrom sind (bzw. sein können) selbst aber eher weniger für die Autoimmunreaktion verantwortlich sind. Für die eigentlichen autoreaktive Reaktion sind nach meiner Meinung dann z.B. Viren (z.B. MRZ-Viren, EBV etc.) oder aber vorallem Borrelien (Bb.sl.-Komplex) verantwortlich. Die Chlamydien weichen die Blut-Hirnschranke auf (Primär-Erkrankung), so das in Folge (Sekundär-Erkrankung) leichter autoreaktive Immunzellen und Antikörper ins ZNS eindringen können.





Beispiel: die Chlamydien möchte ich mit Wühlmäusen vergleichen, die in klimatisch ruhigeren Zeiten den Deich an der Küste durchlöchern und auf diese Weise beschädigen. Kommte es zu keiner Sturmflut, bei mein Beispiel gleichzusetzen mit einer entsprechenden Viren oder Borrelieninfektion, wird man dem Deich die Schäden weniger ansehen. Der Deich macht bei wenig genauer Betrachtung für den Laien einen guten und heilen Eindruck, gleichzusetzen mit einer subklinischen (ohne offensichtlicher Symptome) oder latenten (ruhend bzw. schlafend) Chlamydien-Infektion. Kommt eine Unwetterereignis hinzu, z.B. eine Sturmflut (= entsprechende Viren oder Borrelien-Infektion), kann das Wasser leichter durch die vorgeschädigten Bereiche (löchrigen Blutgefäße) in das Hinterland strömen (= autoreaktive Antikörper und Immunzellen) und für Verwüstung (= Entzündungs- und Entmarkungsherde im ZNS) sorgen. Im schlimmsten Fall kommt es gar zum Dammbruch (= Blut-Hirnschrankenstörung mit oligoklonalen Bandennachweis). Soweit mein kleines Beispiel zum bessern Verständnis.





Doch jetzt zurück zur Prävalenz und Verbreitung von Chlamydia pneumoniae. Chlymidia pneumoniae soll jahreszeitlich unabhängig auftreten und weltweit verbreitet sein, die Infektiosität wird allerdings mit niedrig angegeben [48]. Die Höhe der Weltdurchseuchung der Erwachsenen wird im Schnitt mit 40 Prozent angegeben, in tropischen Breiten (z.B. Teiwan) allerdings mit 75 Prozent deutlich höher als in den gemäßigten Breiten (z.B. Skandinavien: 45 %). Eine Erstinfektion (Primärinfektion) geschieht meist in der Zeit zwischen 5. und 14. Lebensjahr (z.B. USA, Skandinavien usw.), und im späteren Leben soll es zu häufigen Reinfektionen kommen [44]. Der steilste Prävalenzanstieg wird für die Lebensjahre zwischen 15. und 19. Lebensjahr verzeichnet [48], was wohl an einen der Übertragungswege liegt (Küssen bzw. Speichelkontakt). Im hohen Alter (70. Lebensjahr) sollen circa 70-100 Prozent Chlamidia pneumoniae Antikörpertiter positiv sein (70-80 % der Frauen / 80-100% der Männer), was im Prinzip Mehrfachinfektionen im Leben bestätigt [48/49]. Die Neuinfektionsrate wird auf 1-2 Prozent angegeben, für Deutschland bedeuten dies in etwa das sich pro Jahr circa 1,5-3 Mio. neu infizieren [49]. 15 Prozent der ambulant erworbenen Lungenentzündungen sollen auf Chlamydia pneumoniae zurückgehen [48], allerdings soll der Erkrankungsverlauf bei 70-90 Prozent der Infizierten asymptomatisch sein [49]. Meiner Meinung nach sprechen auch diese Daten (Verbreitungs- und Infektionsdaten) dagegen das Chlamydia pneumoniae als der eigentliche (Haupt)-Erreger des MS-Syndroms in Frage kommt, ich denke bei den Borrelien (insbesondere des Bb.sl.-Komplex) sieht es hingegen anders aus, sie vereinen wesentlich mehr Eigenschaften (jahrezeitliches Auftreten, Verbreitung, etc.) die in Zusammenhang mit dem MS-Syndrom stehen können.





Meine These:





Eine solitäre Infektion mit Chlamydia führt zur >>wahrscheinlichen MS-Syndrom-Bereitschaft<< und eine ebenso solitäre Infektion mit Borrelien zur >>mäßig wahrscheinlichen MS-Syndrom-Bereitschaft<< aber erst eine Co-Infektion mit beiden Erregerklassen (Primär- u. Sekundär-Erreger) führt zur >>erhöhten MS-Syndrom-Bereitschaft<<. Kommt noch eine Prädisposition (erbliche Veranlagung) hinzu, führt dies meiner Meinung nach zur >>sehr starken MS-Syndrom-Bereitschaft<<





In Alarmstufen ausgedrückt:





Alarmstufe 1: solitäre Chlamydien-, Borrelien- oder entsprechende Virusinfektion (z.B. EBV, MRZ-Viren etc.)





Alarmstufe 2: Co-Infektion mit Chlamydien und Borrelien





Alarmstufe 3: Co-Infektion mit Chlamydien, Borrelien und entsprechender akuter oder chronischer Virusinfektion (z.B. EBV, MRZ-Viren etc.)





Alarmstufe 4: Co-Infektion mit Chlamydien und Borrelien sowie vorliegender Prädisposition





Alarmstufe 5: Prädisposition zusammen mit einer Chlamydien und Viren Co-Infektion (z.B. EBV, MRZ-Viren etc.) oder mit einer Borrelien und Viren Co-Infektion





Alarmstufe 6: Co-Infektion mit Chlamydien, Borrelien und entsprechender akuter oder chronischer Vireninfektion (z.B. EBV, MRZ-Viren etc.) sowie vorliegende Prädisposition










Modellvorstellung über das Gefährdungspotential am MS-Syndrom zu erkranken







Entwurf u. gez.: A. Hartwig







*) eventuell auch andere Viren wie die Grippe-Virus-Gruppe oder Viren der Herpes-Familie (HHV 1, 2, 3, 4 u. 5)
















Die Borrelien (insbs. Bb.sl.-Komplex) mögliche Haupterreger des MS-Syndroms?





Ich möchte in diesen Kapitel meiner Homepage nicht nochmals in allen Einzelheiten auf die krankmachenden Eigenschaften (Pathomechanismen) der Borrelien eingehen, nur soweit wie es sich vermutlich um MS-Syndrom auslösende Prozesse handelt oder aber von der Datenerhebung einen wahrscheinlichen Zusammenhang aufzeigen könnte.





In ca. 40-60 Prozent (Schnitt 50 % [85]) der Fälle verläuft das Infektionsschema bei der Lyme-Borreliose mit Borrelia burgdorferi (Bb.sl.-Komplex) wohl wie nachfolgend beschrieben ab. Kommt es beim Eindringen der Borrelien in den Körper des Wirtes (Infektion) zum Kontakt zu dendritischen Zellen, gelingt es diesen Zellen die Borrelien entsprechend immunologisch aufzuarbeiten, dann kommunizieren diese mittels chemischen Botenstoffen mit T-Lymphozyten (T-Zellen) in ihrer Nachbarschaft. Bei diesen chemischen Botenstoff handelt es sich um das Zytokin Interleukin 23 (IL-23), welches wiederum die T-Zellen zur Ausschüttung von Interleukin 17 (IL-17) anregt. Hierdurch wird im Verlauf der Infektion mit Borrelia burgdorferi unter den entsprechenden Immunzellen eine Informationskaskade in Gang gesetzt, welche letztendlich zur Entzündung von bestimmten Organen wie Gelenke, Herz und Gehirn führt [83] - siehe hierzu auch die Seite “Merkblatt“, Abs. “Tarnstrategien“.





Der Kontakt zwischen den dendritischen Zellen (DC) und den Borrelien dürfte recht häufig geschehen (Kennzeichen vermutl. die Wanderröte / EM), da die DC-Zellen sich im unreifen Zustand im sogenannten nicht lymphoiden Gewebe befinden - so auch im Gewebe der Haut, dem Eintrittsort der Borrelien in den Körper des Wirtes (z.B. Mensch). Sie sind somit Immunzellen an vorderster Front gegen von außen durch die Haut eindringende Keime, also die ersten Zelltypen die fremdes Material (Antigene / AG) umschließen, in sich aufnehmen und für den nachfolgenden immunologischen Vorgang aufbereiten (Prozessieren). Ihre Aufgabe ist Fremdproteine bzw.Antigene (AG) zu erkennen und aufzunehmen, um mit ihrer AG-Fracht zu den Lymphknoten zu wandern. In den Lymphknoten präsentieren die DCs dann (als ausgereifte dendritische Zellen) den T-Lymphozyten (T-Zellen) den Steckbrief des Antigens, wodurch diese angeregt werden, einen Vernichtungszug gegen alles zu starten was spezifisch mit diesem Antigen versehen ist. Hierbei können Fehler vorkommen, zumal wenn der Krankheitserreger vorrangig aus sog. Tolergenen besteht und weniger aus Antigenen (siehe “Merkblatt“, Abs. “Tarnstrategien“: von 11 klassifizierten Lipidfraktionnen konnte nur zweien eine antigene Wirkung beim Menschen nachgewiesen werden).





Die dendritischen Zellen (dendritic cell/s = DC/s) näher betrachtet:





Die dendritischen Zellen (DC) haben ihren Namen da sie viele Verzweigungen und Verästelungen aufweisen, denn “dendritus“ ist dem Lateinischen entliehen und bedeutet “verzweigt“.





Der Immunologe unterscheidet verschiedene Gruppen von DCs. Er spricht von sogenannten “Follikulären DCs“, die vorallem in den Lymphknoten (Lymphfollikel / Folliculi lymphatica / Noduli lymphatica) vorkommen, der Ort wo sich die B-Lymphozyten (B-Zellen / im Knochenmark gereifte Zellen) differenzieren und teilen (vermehren) sowie Makrophagen-Ansammlungen anwesend sind. Von sogenannten “Interdigitierenden DCs“, die dem Knochenmark entstamme. Ihr Vorkommen verteilt sich über den gesamten Körper, z.B. der Milz, im Thymus, den Tonsillen (z.B. Gaumenmandeln) sowie in den Peyer-Plaques (Lymphfollikeln-Ansammlungen im Dünndarm) und vorallem dort wo T-Lymphozyten (T-Zellen) vorkommen. Bei den DCs die in der Haut und den Schleimhäuten ansäßig sind, spricht man von “Langerhans-Zellen“. Die “Langerhans-DCskommen dort vorallem in der zweit-untersten Schicht, der sogenannten Stachelzellschicht (Stratum spinosum) in der Oberhaut (Epidermis) vor. Sie befinden sich dort quasi in Warte-Position bis sie Kontakt zu einem Antigen bekommen, das sie in sich aufnehmen (Phagozytose), wodurch sie in Folge zu Antigen-präsentierende Zellen heranreifen. Die “Follikulären-und “Langerhans-DCs“ interagieren sehr stark mit T-Lymphozyten (T-Zellen).





Die DCs haben eine wesentliche Rolle in Bezug auf die T-Zellen inne, die fälschlicher Weise ein Selbst-Antigen als Fremd betrachten, also autoreaktiv sind. Diese gegen das “Selbst“-Antigen gerichteten T-Zellen können von den DCs quasi deaktiviert werden, das Immunsystem wird somit gezielt abgeschaltet - Immunologen sprechen bei dieser selektiven Abschaltung gegenüber einem Antigen von Anergie.





Die DCs gelten in der Immunologie als sehr einflussreiche Antigen-präsentierende Zellen, welche vorrangig eine sogenannte zytotoxische T-Zellantwort anregen. Unter zytotoxische Zellen versteht man sogenannte immunkompetente Zellen, die ohne Komplement (angeborene unspezifische hormorale Immunität) über direkten Kontakt zur Zytolyse (töten durch Auflösung mittels sog. Lymphokine) der entsprechend mit dem Antigen (zelleigen und -fremd) versehenen Zellen führt. Zu den zytotoxischen Zellen gehören vorallem entsprechend aktivierte T-Lymphozyten (T-Zellen = im Thymus gereifte Zellen). Nachdem die DCs Antigene (AG) wie Mikroorganismen (z.B. Borrelien), Antigen-Antikörperkomplexe, apoptische und nekrotische Zellen aufgenommen haben, präsentieren sie diese sehr effizient anderen Immunzellen zusammen mit den MHC-Faktoren der Klasse 1 und 2. Die MHC-Faktoren dienen der Unterscheidung zwischen “Selbst“ und “Fremd“ bei der Aktivierung von spezifischen Immunzellen (MHC-Faktor 1 u. 2 siehe “Merkblatt“, Punkt 44 / HLA-Faktor). Mit der Aufnahme des Antigens beginnen die unreifen DCs an zu reifen und schütten hierbei verschiedene chemische Botenstoffe aus, wodurch andere Immunzellen zum Ort des Geschehens gelockt werden. Doch die eigentliche Aufgabe der DCs ist die spezifische Immunabwehr (T-Zellen) auf das entsprechende Antigen auszurichten und zu aktivieren, was in den benachbarten Lymphknoten des Infektionsortes (bzw. Einnistungsort des Erregers, Nische) geschieht. Erfolgt dieser doch sehr örtlich begrenzte spezifisch ausgerichtete immunologische Vorgang fernab von dem Erreger-ähnlichen Gewebe (Prädispositions-Faktoren des Wirtes), werden sich die spezifisch ausgerichteten zytotoxischen Immunzellen (T-Zellen) auch nicht gegen das ähnliche Gewebe richten da sie den chemischen Lockstoffen zum Ort der Infektion, weit weg von dem entsprechenden ähnlichen Gewebe, folgen. Auch in der Folge gebildete Antikörper (AK) würden sich somit nur an die Krankheitsereger heften, somit weitere Immunzellen vorrangig nur zum Ort der Infektion locken (z.B. Unterhaut). Geschieht dieser Vorgang aber nahe am Prädispositions-Gewebe, z.B. bei der Borreliose in den Mikrogefäßen der Augen oder dem Gehirn, kann es dort durch den zytotoxischen Vorgang zur Aufweichung der Barrieren (z.B. Blut-Hirn-Schranke) kommen, wodurch dann auch Antikörper (AK) in die Prädispositions-Bereiche gelangen können wo sie sich dann auch an das dem Krankheitserreger ähnliche Gewebe (bzw. Zellen) anlagern werden. Die fatale Folge, es werden weitere Immunzellen dort hingelockt, so auch sogenannte AK-abhängige zytotoxische Zellen (Killer- bzw. K-Lymphozyten, Monozyten u. Makrophagen). Diese AK-abhängigen zytotoxischen Zellen (sogen. ADCC) zerstören nur Zellen, an denen ein entsprechender AK an der Zelloberfläche angedockt hat. Durch Ähnlichkeiten zwischen Fremd- u. Eigenantigenen kann dann unter entsprechenden Umständen ein immunologischer Flächenbrand gegen “Selbst“ (z.B. der Beginn des Multiple Sklerose Syndroms/ MS) entstehen. Da AK-abhängige zytotoxische Zellen nur durch gebundene AK zur Zytolyse angeregt werden, keine Restriktion durch den MHC-Faktor erfahren, kann hierdurch ein fataler Autoimmunprozesse durch Prädisposition gegenüber dem entsprechenden Krankheitskeim ausgelöst werden. Zumal die dendritischen Zellen (DCs) auch das Eiweiß Chemokin CXCL13 produzieren, welches in starker Wechselbeziehung zu den Borrelien stehen soll die den Wirt infiziert haben (spirochetale-Last). Das CXCL13 soll zusammen mit IgG insbs. innerhalb des entzündeten Gewebes im Nervensystem auftreten. Treten die beiden Faktoren (CXCL13 u. IgG) über einen längeren Zeitraum im entzündeten Gewebe auf, sollen sie zusammen ein definitives Merkmal für eine Neuro-Borreliose (Lyme-neuroborreliosis / LNB) sein [90].





Gelangen die Borrelien an dieser ersten Immunabwehr, den DCs im Unterhautgewebe vorbei in den Körper des Wirtes (z.B: Mensch), z.B. wenn die Zecke mit ihrem Stechapperat direkt ein Blutgefäß trifft (Kennzeichnen vermutlich. fehlende Wanderröte / EM), fällt somit dieser sehr effiziente Schutzwall der Immunabwehr in der Haut weg. Auf diese Weise würden die Borrelien somit leichter in ferne Organe gelangen (Gehirn, Herz, Gelenke etc.), wo sie dann zu ganz anderen Immunreaktionen führen können. Hierdurch kann dann der anfänglich örtlich begrenzte immunologische Kampf gegen die Borrelien gefährlich nahe an den dem Eindringling ähnlichen Gewebe (Prädispositions-Selbsantigen) stattfinden - z.B. in den Augen, in der Nähe von Nerven bzw. in den Blutgefäßen des Gehirns u./o. Rückenmarks (ZNS). Der Beginn des MS-Syndroms, weil der Patient sich in diesem Fall an keine Wanderröte erinnern würde? Liegt keine Prädisposition des Patienten vor, wird man wohl anhand von Borrelien-spezifischen Antikörpern eventuell noch, trotz fehlender Wanderröte, serologisch die Diagnose Borreliose stützen - Glück gehabt Patient! Liegt eine entsprechende Prädisposition des Patienten vor, fehlen wahrscheinlich die als Borrelien-spezifisch geltenden Antikörper, eine Borreliose ist somit nach derzeitigen schulmedizinischen Standart ausgeschlossen - Pech gehabt Patient, musst wohl mit der Diagnose Multiple Sklerose Syndrom (MS) leben!















Das MS-Syndrom und die Nervenerkrankung Neuro-Borreliose (NB / C-NB) vergleichend betrachtet:





Das MS-Syndrom und die Neuro-Borreliose haben weltweit sich zum Großteil deckende Regionen der Verbreitung (siehe Seite: Prävalenz bzw. Verbreitung - Borreliose / Multiple Sklerose), mit kleinen Abweichungen, die sich dadurch erklären können das mit hoher Wahrscheinlich nicht nur Lyme-Borrelien (Bb.sl.-Komplex) die alleinigen Auslöser des MS-Syndroms sind. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass auch andere Borrelien sowie weitere Erreger wie z.B. EBV, Chlamydien etc. (Triggereffekt) das MS-Syndrom verursachen können. Beim MS-Syndrom und der Neuro-Borreliose decken sich viele Symptome, z.B. bestimmte Entzündungserscheinungen an den Nerven (PNS), Gehirn und Rückenmark (ZNS) inklusive Vaskuliten und der Schädigung von den Markscheiden (z.B. Oligodendrozyten, Schwan´schen Zellen etc.) und Axone. Das breite Spektrum der Symptome (Krankheitszeichen) bei MS-Syndrom und Neuro-Borreliose ähnelt sich sehr, es gibt bei beiden Krankheitsbildern eigentlich kein Symptom das spezifisch für die jeweilige Erkrankung (Syndrom) ist. Das recht variable und in seinem zeitlichen Verlauf sich stark ähnelnde Erscheinungsbild, schubförmige Verschlechterung oder chronischer Verlauf - bei 80 % der MS-Patienten beginnt die Erkrankung schubförmig (bedingt durch Borrelien?) und nur bei 20 % primär chronisch (bedingt durch andere Erreger,z.B. EBV ?). Doch auf die sich deckende Symptomatik vom MS-Syndrom (MS) und Neuro-Borreliose (NB) möchte ich hier nicht weiter eingehen, hiermit wird sich wohl schon jeder einschlägig befasst haben der diese Seite aufsucht. Ich möchte noch erwähnen, dass der primär chronische MS-Beginn i.d.R. eher später erfolgt als der schubförmige MS-Beginn. Das heißt, jugendliche oder junge Erwachsene bekommen eher das schubförmige MS-Syndrom (Chlamydien- u. Borrelien-Infektion ?), älter Erwachsene eher die chronische Form (immunologische Schwellenwertüberschreitung ?). Erklärt werden kann dies eventuell mit den unterschiedlichen Infektionszeitpunkten von z.B. der sogenannten Studentenkrankheit (EBV) [4], die wohl meist erst durch intimen Kontakt (Schleimhautkontakt, kissing disease) im Studentenalter (> 20 Jahre) übertragen wird, und der Borreliose, mit deren Erregern (Bb.sl.-Komplex) schon viele Kinder und Jugendliche (< 20 Jahre) in Kontakt gekommen sein dürften. Ein Beweis für eine recht hohe Borrelien-Infektionsrate im Alter unter 15 Jahre wurde z.B. in Bayern erbracht [5]. Es ist auch denkbar, dass für den späteren chronischen MS-Syndrom-Verlauf die natürliche Alterung des ZNS mitverantwortlich ist. Bei der Gehirnalterung geschieht der Hauptschwund nämlich nicht unter den Nervenzellen (Neuronen), sondern vielmehr in der weißen Substanz (Isolierung der Nerven und Stützzellen / Oligodendrozyten). Früher hat man recht einfache Vorstellungen der Hirnalterung gehabt, doch neuere Langzeitstudien geben einen Hinweis darauf das sie viel komplizierter als gedacht verläuft. Auch ist die Alterung des Gehirns sehr individuell, verläuft nicht linear und ist von Hirnregion zu Hirnregion sehr unterschiedlich ausgeprägt [8].





Der altersbedingte natürlich Schwund der weißen Substanz (Markscheiden, Myelin etc.) kann eventuell dazu führen, das die Markscheiden dünner werden und so Entzündungen überhaupt erst klinisch durch Symptomatik bemerkt werden. Der Motor der Entzündung/en kann z.B. eine latente Infektion sein (z.B. EBV, Chl. pneumoniae, Borrelien etc.), bei der die Antigene und Antikörper sich auf recht niedrigem Level die Waage halten. Im jugendlichem Alter würden so die noch recht dicken Isolierungen (Markscheiden: Oligodendrozyten, Schwan´schen Zellen) der Nerven der schwachen chronischen Grundentzündung standhalten, erst nach dem Einsetzen des altersbedingten Schwund der Markscheiden, würde es dann stellenweise zur Abisolierung der Nerven kommen. Mit der Folge der eventuellen Verselbstständigung, da mit der Zunahme der abisolierten Stellen immer mehr Selbst-Antigene an den Nerven freigelegt würden, die bis dahin für das Immunsystem aller Wahrscheinlichkeit nach unsichtbar waren. Kommen die körpereigenen Reparaturmechanismen mit dem Ausbessern nicht mehr nach, werden die wahrnehmbaren Beschwerden (klinische Symptome) für den Betroffenen immer stärker. Sind die ersten Beschwerden eventuell nur ein Elektrisiergefühle (Ameisenlaufen), so können spätere Beschwerden starke Lebensbeeinträchtigung (z.B. Lähmungen) bedeuten bis hin zum früher eintretenden Tod.





Querschnitt durch zwei Gehirne mit Entzündungsherden in der weißen Substanz






Entwurf u. gez.: A. Hartwig nach [1], [2] u. [3]










Die diagnostischen, serologischen (z.B. oligoklonale Bande) und klinische Überschneidungen möchte ich hier nicht unerwähnt lassen, da sie dazu führen das selbst Fachärzten (Neurologen) häufig die letztendlich sichere Diagnose, MS-Syndrom oder Borreliose schwer fällt. Um die Diagnoseschwierigkeiten bei dem Multiple Sklerose (MS) Syndrom nochmals zu veranschaulichen, möchte ich an dieser Stelle noch kurz ein Abschnitt aus “Multiple Sklerose - Information und Ratschläge [1] “ zitieren.





>>Daneben können diese Borrelien aber auch im Zentralnervensystem zu einer Entzündung führen, die sich ähnlich wie eine MS auswirken kann (Neuroborreliose). Durch genaue Untersuchungen des Blutes und des Liquors kann man dies jedoch meist klären. Im Zweifelsfall ist eine Behandlung der Borreliose zu empfehlen.<<





Doch aber genau in den genaueren Untersuchungen des Blutes und des Liquors liegt wohl eins der Diagnoseprobleme, da es hier zu Überschneidungen kommen kann. Das heißt, bei der Borreliose können - alle - serologischen Marker auftreten, die auch als Marker des Multiple Sklerose Syndroms (MS) gelten. Findet man keine als spezifisch geltende Borrelien-Antikörper (Bb.-AK), wird man bei entsprechender Klinik (Symptomatik, Entzündungsmerkmale etc.) von MS-Syndrom sprechen. Ist die Bb.-AK-Reaktion grenzwertig, bzw. unterm Schwellenwert [B], wird man vielleicht noch von einer möglichen Borreliose sprechen. Ein entsprechend sensibilisierter Facharzt (Neurologe) wird dann wohl auch eine mögliche Borreliose weiterhin im Auge behalten. Kann man keine Antikörper nachweisen die als spezifisch für Borrelien gelten, dafür aber autoreaktive Antikörper (Autoimmunreaktion) die gegen Ganglioside gerichtet sind, z.B. den sogenannten GM1-Antikörper, wird man wohl bei entsprechender Klinik die Diagnose MS-Syndrom stellen und womöglich gleich mit Entzündungshemmern (z.B. Kortison) behandeln. Wird aber ein immunologischer Erkennungprozess unterbrochen, z.B. die nach dem Erstkontakt neuere spezifischere Identifizierung (IgM Þ IgG) des Krankheitskeims (z.B. antigene wandlungsfähige Borrelien), können entsprechende Antikörper, nach der allgemeinen Lehre der Immunologie, zumindest für lange Zeit vollständig ausbleiben. Dies könnte eventuell zu einer sogenannten „Non-Responder Borreliose“ [7] führen, die dann möglicher Weise als MS-Syndrom behandelt wird und nicht zusätzlich ursächlich auf eine mögliche Borrelien-Infektion. Werden dann vorallem nur Entzündungs-hemmer verabreicht, ist es vorstellbar das eine spezifische Borrelien-Antikörperreaktion vollkommen ausbleibt.





War das Immunsystem vormals schonmal mit einem bestimmten Antigen (Peptide, Epitop, Kontaktstelle von Krankheitskeim etc.) in Kontakt gekommen, so wird das Immunsystem bei erneutem Kontakt dies i.d.R. sofort wieder erkennen und genau hierauf seine Hauptantwort richten. Diese muss dann nach der Lehrmeinung der Immunologie nicht spezifisch gegen den eigentlichen Krankheitskeim ausfallen, da eine Rückmeldung erfolgt das die gebildeten Antikörper (Kreuzreaktions-Re-Infektions-Antikörper) eine Bindung eingehen. Dies macht sich z.B. die Medizin bei Immunisierungen (Impfen) zu Nutzen, hier verwendet man verwandte Krankheitserreger oder heute auch künstlich hergestellte entsprechende Antigen-Peptide zur Immunisierung gegen einem bestimmten Krankheitskeim. Die Reaktion kann sich natürlich auch hauptsächlich gegen ein Antigen ausrichtet, welches auch in ähnlicher oder gleicher Form bei anderen Krankheitserregern vorkommt, man spricht dann von kreuzreaktiven Antigenen oder Krankheitskeimen (z.B. HSPs: Wirt Û Keim / Keim-A Û Keim-B).





So ist es vorstellbar wenn jemand zum Zeitpunkt der Borrelienübertragung schon latenter Träger des EBV-Erregers ist, die Antikörperreaktion sich in erster Linie gegen die kreuzreaktiven Antigene (EBV zu Bb.sl-Komplex) ausrichtet. Die gebildeten Antikörper würden eine Bindung mit dem entsprechenden ähnlichen/kreuzreaktiven Antigen-Peptiden der Borrelien eingehen, somit eine positive Rückmeldung zu den antikörperbildenden Zellen senden das dies genau die richtigen und passenden Antikörper für den Eindringling sind. Die Borrelien würden dann nach und nach ihre Oberflächenstruktur (z.B. Bb.-Osp-A zu Bb.-Osp-C etc.) wandeln um sich ihn ihre Verstecke (Zell-Nischen, Bindegewebe usw.) zurückziehen zu können, so das die frei im Blut schwimmenden Kreuzreaktions-Antikörper immer seltener eine Bindung eingehen würden, was dann wiederum das Immunsystem dazu veranlassen würde die Antikörperreaktion auf ein Minimum herunterzuregeln bzw. einzustellen. Antikörper die als spezifisch für Borrelien gelten, müssten bei diesem Infektionsmodell nicht in Erscheinung treten. Wenn doch spezifische Antikörper gebildet würden, durch sehr kurzzeitigem Kontakt zum Borrelien-Antigen-Peptid, müssten sie nicht unbedingt den in der Serodiagnostik als Borrelien-positiv geltenden Schwellenwert überschreiten - Schwellenwerte siehe unter [B]. Ein Kreuzreaktionsverhältnis kann natürlich auch zu sogenannten Selbst-Antigenen (Körpereigenkodierung) bestehen, auch wenn diese gar nicht von ihrer kristallinen Struktur zu 100 Prozent ähnlich sind. Wegen der genetischen oder Struktur-dominanten Prädisposition erfolgt dann eventuell keine serologisch nachweisbare (unterhalb Schwellenwert [B]) Aktivierung spezifischer Borrelien-Antikörper, sondern statt dessen werden nur sogenannte Bystander aktiviert. Unter Bystander versteht man in der Immunologie, Immunzellen mit AG-Peptiden (Antigen-Kontaktstellen der Rezeptoren) die eine dem Original ähnliche kristalline Kontakt-Struktur (ca. 50 % Ähnlichkeit genügen) besitzen [9]. Die Bystander-Aktivierung wäre dann einer der initialen “Motoren“ für weitere autoimmune Reaktionen, die unter ungünstigen Umständen dann zu weitern sich verstärkenden autoreaktiven Reaktionen führen können.





Wenn die Antikörper und Antigen sich in einem ausgewogenen Verhältnis befinden, oder die Antikörper sogenannte Komplexverbindungen eingehen, würden serologische Tests auch eine negatives Ergebnis erbringen. Das Antigen-Antikörper-Verhältnis kann z.B. durch eine kurzzeitige Antibiose gestört werden, wodurch ein erneuter Test bei vorliegender Borrelien-Infektion dann häufig positiv ausfällt [11] und Komplexverbindungen können theoretisch aufgebrochen werde. Labortechnisch ist es circa seit 1990 möglich diese Komplexverbindungen aufzubrechen (steht allerdings unter Patentschutz), dies Verfahren wird aber i.d.R. bei den gängigen Borrelia-Tests nicht angewandt. In Vergleichsstudien an Hautproben wurde aufgedeckt, dass durch diese Nicht-Nutzung der Methode ca. 50 % der Borrelia-Infektionen als negativ durchrutschen [12].





Die Behauptung einiger Mediziner das es keine Infektionen ohne Antikörperreaktion gibt, ist sicherlich im Prinzip richtig. Auch eine vom Krankheitskeim angestoßene Antikörperreaktion die sich vorrangig gegen krauzreaktive Antigene (z.B. HSPs) oder Selbst-Antigene (z.B. MBP) richtet, ist im Prinzip eine Antikörperreaktion auf dem Keim. Somit haben die Mediziner Recht. Die Antikörperreaktion muss sich aber nicht immer in dem für einen Krankheitskeim als spezifisch geltenden Bereich abspielen, vorallem dann nicht wenn die Krankheitskeime, so wie die Borrelien, in der Lage sind, z.B. durch Gen-Regulation, den komplexen immunologischen Erkennungsprozess negativ zu beeinflussen (siehe Seite Merkblatt, Absatz: Tarnstrategien der Borrelien).





Es gilt inzwischen als gesichert das durch die sogenannten Galaktolipide der Borrelien (Bb.sl.-Komplex) eine autoreaktive Antikörperbildung ausgelöst werden kann, welche man mit folgender Kurzbezeichnung benennt: GM1, GD1b und GT1b. Diese Antikörper sind allesamt Autoimmun-Antikörper, die sich vor allem kreuzreaktiv gegen die Plasmamembran der Nervenzellen (Gangliosid) richten und dort insbesondere an deren Einschnürungen bzw. Unterbrechungen der Markscheiden (Ranvierschen Knoten) Entzündungen verursachen. Die Borrelien-Galaktolipide können aber auch direkt zur Aktivierung von Makrophagen führen, die dann Entzündungen an den Gliazellen hervorrufen [10].





Dies wäre keine als Borrelien-spezifisch erkennbare Antikörperreaktion, und doch eine Immunantwort auf die Borrelien. Somit haben die Mediziner recht, das immer eine Antikörperreaktion auf Borrelien stattfindet, aber leider wohl nicht immer in dem Bereich der langläufig als Borrelien-spezifisch und typische gilt.





Auch konnte bei Versuchen gezeigt werden das die Borrelien Proteine (Rezeptoren) besitzen die für eine Anheftung der Borrelien an den Nervenzellen (Neurone, Glia- u. Schwannschen Zellen), bzw. an deren Myelin-Komponenten (Glykophingolipid), verantwortlich sind. Es handelt sich hierbei z.B. um die Borrelien-Proteine mit dem Molekulargewicht von 41 kD, 62 kD und 67 kD (siehe Seite: Gegenüberstellung der Molekular-gewichtsspuren von Genotyp 1 u. Genotyp 2). Nach dem Anheften der Borrelien kann es dann zur erhöhten Ausschüttung von den Zytokinen IL-6 und TNF-a kommen, wodurch lokale Entzündungsherde entstehen, mit der Folge von Verletzung der entsprechenden Nerven [10]. Tritt konzentriert TNF-a auf, löst dies die Isolationsschicht der Nerven auf [19] . Kann man nur eine der KD-Bande (41, 62 o. 67 kD), zusammen mit den oben beschriebenen autoreaktiven Antikörpern nachweisen, würde der Test i.d.R. als Borrelia-negativ bewertet. So wird z.B. die 67 kD-Bande (66-75 kD) i.d.R. nur zusammen mit einer als hochspezifisch für Borrelien geltenen kD-Bande (z.B. aus der 83 bis 100 kD-Gruppe), in den Routinetests, als Borrelia-positiv gewertet. Vielleicht ein fataler Irrtum! So hat man bei Versuchen mit Affen zeigen können, das die Tiere mit Borrelia-Befall das ZNS alle nur eine Borrelien-spezifische-kD-Bande aufwiesen. Die Forscher stuften dies als bemerkemswert ein, da die Affen, wären sie Menschen gewesen, alle als unbestätigte Lyme-Borreliose (Borrelia negativ) eingestuft worden wären. Die Forscher stellten bei ihren Versuchen auch fest, dass der Befall des ZNS mit Borrelien, bei einer Borrelien-Infektion, wesentlich gewöhnlicher ist als bisher gedacht [43].















Möglicher Zusammenhang Borrelia burgdorferi (Bb.sl.-Komplex) und MS-Syndrom kurz zusammengefasst:





Die für dieses Kapitel verwendeten Literatur darf nur als Beispiel betrachtet werden, stellvertretend für die zahlreichen Veröffentlichungen mit entsprechenden Themen. Hinweise dieser Art kann in erheblich mehr Literatur oder Dissertationen gefunden werden. Ich möchte in diesen Kapitel nur eine kleine Zusammenstellung liefern, die einen möglichen Zusammenhang zwischen Borreliose und MS-Syndrom eventuell stützt. Natürlich treten einige der aufgeführten Faktoren auch bei anderen Krankheiten auf, ob sie auch so konzentriert bei diesen Erkrankungen auftreten, kann ich nicht beantworten. Der GD1b Antikörper tritt z.B. auch bei diversen Neuropathien, dem Guillain-Barré Syndrom, Polyradikuloneuropathien und natürlich deim Multiple Sklerose Syndrom auf (siehe auch Seite: Gegenüberstellung der Molekulargewichtsspuren B. Genotyp 1 / B. Genotyp 2). Bei genauerer Betrachtung fällt einem auf, dass einige dieser “Erkrankungen“ eigentlich als Syndrom eingestuft werden müssen und auch in Zusammenhang mit Lyme-Borreliose in der Fachliteratur beschrieben werden.





· Die Prävalenz- und Endemiegebiete von der low-dose-borreliosis (Bb.sl.-Komplex) und dem MS-Syndrom decken sich mit wenigen Ausnahmen fast vollständig. Vorkommen beider Erkrankungsbilder findet man vorrangig in den gemäßigten Klimazonen. Lyme-Borrelien (Bb.sl.-Komplex) kommen in den gemäßigten Klimazonen von Mittel-, Ost- und Nordeuropa, Asien, Nordamerika sowie in Australien vor [30/66/67]. In der zahlreichen Literatur (z.B: [1], [40] etc.) zum Thema MS kann man nachlesen das dies Syndrom vorrangig in Mittel- u. Nordeuropa, im Norden der USA (u. Südl. Kanada) und Südosten von Australien sowie in Neuseeland auftritt, also äquatorferne Regionen (gemäßigte Klimazonen). In Europa sollen die Zonen hoher (> 40/100.000) und mittlerer (5-40/100.000) MS-Prävalenz abhängig von der geographischen Breite sein und Küstenlinien und Gebirgsläufen folgen [40], also ähnlich dem gehäuften Vorkommen von Zecken und ihren Krankheitskeimen (siehe Seite: Globale Verbreitung der Borreliose und Multiple Sklerose).





· Es kann mit den im Frühjahr gehäuft auftretenden Zecken-(Stichen) ein gewisser saisonaler Zusammenhang vom MS-Syndrom und Schizophrenie beobachtet werden, was auch ein indirekter Indiz für eine ursächliche Borrelien-Infektion als Auslöser sein kann [64/65].





· Die klinische Erscheinungsbilder von Neuro-Borreliose und dem schubförmigen MS-Syndrom sind sich sehr ähnlich, wenn nicht sogar von der Symptomatik her identisch. Aus diesem Grund kann man auch folgendes zum Thema nachlesen (Zitat aus [1]): >>Daneben können diese Borrelien aber auch im Zentralnervensystem zu einer Entzündung führen, die sich ähnlich wie MS auswirken kann (Neuroborreliose). Durch genaue Untersuchungen des Blutes und des Liquors kann man dies jedoch meist klären. Im Zweifelsfall ist eine Behandlung der Borreliose zu empfehlen.<<





· Unter entsprechenden Umständen sind bei zerebralvaskulärer Neuro-Borreliose Läsionen mittels T1-gewichteten u./o. T2-gewichteten MRT (o. MRI [N]) durch eine Gadolinium-Anreicherung (Gd [N]) Signalsteigerung nachweisbar [53], auch bei Borrelien-Meningitis kommt es zu mit MRT (MRI Gd-DTPA) nachweisbaren diffusen Erscheinungen im ZNS [70]. Bei der Diagnose des MS-Syndroms gelten Läsionen in der T2-gewichteten MRT auch als ein zuverlässiger Frühindikator [54]. Die Diagnose MS wird gestellt wenn nach dem ersten (!?) Krankheitsschub mit klinisch nachweisbaren Auffälligkeiten in mindestens einem Funktionssystem, mittels MRT, mehrere Herde (Läsionen) in definierter Lage vorhanden sind, von denen mindestens einer Gadolinium (Gd) anreichern sollte [23]. Circa 90 Prozent der MS-Patienten zeigen solche Herde (Läsionen), die aber von Herden anderer Ursache oft nicht sicher unterscheidbar sind. Deswegen sollte die Diagnose MS-Syndrom nicht allein aufgrund eines Kernspintomogramms gestellt werden [1]. Erst jüngst wurden wieder Überschneidung beim bildgebenden (MR bzw. MRT) Verfahren in puncto Diagnoseverfahren der Multiple Sklerose (MS) und Neuro-Borreliose (NB / CNB o. LNB) beschrieben. Was eine Abgrenzung des MS-Syndroms anderer Ursache gegen Neuro-Borreliose schwierig macht, galt doch häufig eine Sichtbarmachung der angeblich nur für das MS-Syndrom typischen entzündlichen Herde als beweisend für das Syndrom. Die Autoren schlagen anhand der von ihnen im bildgebenden Verfahren gemachten Befunde für die Neuro-Borreliose autoimmune Reaktionen vor, so wie sie beim MS-Syndrom beobachtet werden können (Stand 2009 [99]).





· Bei circa 75 Prozent der Patienten die eine aktive Neuro-Borreliose (ZNS-Lyme) durchleben ist ein abnormales messbares Ergebnis im QEEG (Quantitative Elektroencephalograph) u./o. EPs (evoziertes Potential) nachweisbar, welche sich nach einer Behandlung normalisieren [71]. Auch bei der MS-Syndrom-Diagnostik kommt den elektrischen Potentialmessungen (EPs) im Gehirn eine Bedeutung zu, als ergänzende Möglichkeit zur Absicherung der leichten und frühen Störungen. Bei der MS-syndrom-Diagnostik soll insbesondere das visuell evozierten Potential (VEP) eine diagnostische Bedeutung haben, da hiermit die Leitungsgeschwindigkeit vom Sehnerv gemessen wird [1] (Zum Sehnerv siehe auch Seite “Symptome und Stadien, Stadium 4, Glaukom bzw. Grüner Star“ [91]).





· Bei der Neuro-Borreliose (sogen. Zerebrovaskuläre NB) kann es zur erregervermittelten Vaskulitis kommen, die im ZNS zu Läsionen führen kann [53]. Zum MS-Syndrom heißt es in entsprechender Fachliteratur: die frühsten krankhaften Erscheinungen sind nicht an den Nerven- und Gliazellen zu finden, sondern in und an den Blutgefäßen [41].





· Borrelia Osp-A Peptide, bzw. die Antikörper hierauf, sind reaktiv mit Neuronen des ZNS (Gehirn und Rückenmark) und den Dorsalwurzelganglien [56]. Weiter konnte inzwischen ein monoklonaler Antikörper (sogen. H9724) charakterisiert werden, der eigentlich auf das 41 kD flagellar-Protein der Borrelien ausgerichtet ist. Aber der Antikörper H9724 reagiert auch mit menschlichen Axonen (Leitbahn der Nervenzellausstülpungen - siehe oben) und erkennt ein MHC-Protein (siehe Seite: Merkblatt, Punkt 40, HLA/MHC-Proteine) der menschlichen neuroblastoma Zellen [63]. Gerade irreversible neuronalen-axonalen Schäden werden von einigen Fachleuten beim MS-Syndrom als entscheidender Faktor eingestuft, die im MRT [N] als permanente “schwarze Löcher“ (black holes) erscheinen sollen [24].





· Alleine Borrelia Osp-C führt durch seine Anwesenheit zu clusterartigen axonalen Schäden im Gehirn, dies konnte in Laborversuchen an Mäusen gezeigt werden. Das Borrelien Osp-C startet durch seine Anwesenheit eine Aktivierung von Mikrogliazellen, welche in Folge durch eine verstärkte Freisetzung von NO, TNF-a, IL-6 etc. zu entzündlichen Veränderungen im Gehirn (insbesondere Axone) mit entsprechenden Schäden führt. Bei Menschen (Norwegen) mit Neuroborreliose konnte ähnliches beobachtet werden, sie zeigten ca. 30 Monate nach Beginn einer Neuroborreliose eben solche Schäden im Gehirn [117].





· Oligoklonale Bande: Hierbei handelt es sich um den Nachweis einer vermehrte Eiweißfraktion im Liquor (Hirnwasser), welche die Antikörper (AK) enthält. Es sollten im speziellen beim MS-Syndrom die IgG-AK erhöht sein, die von wenigen (oligo) Lymphozyten-Zellstämmen (Klonen) gebildet wurden. Oligoklonale Antikörper sollen beim MS-Syndrom zu jedem Zeitpunkt nachweisbar sein, auch nach einem Schub, ohne dass Beschwerden vorhanden sein müssen [1]. Auch bei der Borreliose (Stadium 3) kann im Liquor eine Pleozytose (erhöhte Zahl an Zellen), Gesamteiweißerhöhung (Eiweiße des Blutplasmas) und regelmäßig eine spezifische Antikörperbildung mit den dafür typischen oligoklonalen Banden festgestellt werden [72].





· Beim Multiple Sklerose Syndrom und Neuro-Borreliose kommt es zur sogenannten polyklonalen Immunstimulation, die aber auch bei anderen Infektionen beobachtet werden kann - z.B. bei Infektionen mit Herpes-Simplex Viren, Varizella-Zoster, Masern und Röteln [55] (siehe auch oben MRZ-Reaktion), es sind quasi alles MS-Syndrom-Verdachtsviren





· Entzündungsherde treten sowohl beim Multiple Sklerose Syndrom und der Neuro-Borreliose im ZNS auf, Bei der Borreliose (Neuro-Borreliose / NB) ist das Gehirn mit betroffen, da u.a. Mikroglia-Zellen (Immunzellen im ZNS) die durch B. burgdorferi aktiviert wurden Entzündungsreaktionen herbeiführen, die dann auf die umgebenden Nervenzellen sekundär toxisch wirken und diese als Folge zum Absterben bringen [104] .





· Autoreaktive Antikörper: bei folgenden Erkrankungen und Infektionen sind anti-myelin-basic-proteine (anti-MBP) und anti-ganglioside 1 (anti-GM1) Reaktionen zu beobachten: Borreliose, andere bakterielle Erkrankungen, Herpes-Simplex-Virus Encephalitis (HSVE), Multiple Sklerose Syndrom (MS), subakute Sklerosis-panencephalitis (SSPE) und Glioblastoma. Am ähnlichsten sind sich die Antikörperunterklassen beim MS-Syndrom und Borreliose. Beim MS-Syndrom konnten vorrangig die Unterklassen IgG1, IgG3 u. IgG4 und bei Borreliose IgG1, IgG2 u. IgG3 nachgewiesen werden [57] - hingegen beschränkt sich bei den MRZ-Viren die Immunantwort auf die Unterklasse IgG1 [57]. Das MBP hat z.B. mit dem Osp-C von Borrelia burgdorferi ss. (Bb. B31) eine Nukleotid-Reihenfolgen-Identität von 84-85 Prozent und eine Aminosäuren-Identität von 76-79 Prozent [58]. In experimentellen Immunisierungsversuchen konnte gezeigt werden, das Borrelia burgdorferi eine Antikörperreaktion auf Ganglioside verursacht [59]. Vorgenanntes gilt inzwischen als gesichert, Borrelien-Galaktolipide lösen autoreaktive GM1, GD1b und GT1b aus die sich vorallem gegen die Plasmamembran der Markscheiden (Ganglioside) richten [60]. So konnte bei Neuro-Borreliosepatienten auch ein erhöhter anti-a B-crystallin AK-Titer (IgG) im Serum und Hirnwasser (Liquor) nachgewiesen werden, ähnlich hohe anti-a B-crystallin AK-Titer (IgM) werden auch beim MS-Syndrom beobachtet [77].





· Autoreaktive Immunzellen: Es konnte gezeigt werden das Borrelien-Galaktolipide Makrophagen aktivieren, die direkt Entzündungen an den Gliazellen hervorrufen [60]. Bei T-Zellen konnte ähnliches beobachtet werden. Es wurden T-Zellen identifiziert die sowohl Borrelia burgdorferi erkannten als auch reaktiv zum MBP waren, Allerdings sollen die T-Zell-Klonen dieser Linien nur das Original-Antigen erkannt haben [61]. Bei weiteren Studien mit Borreliosepatienten die unter starken neurologischen Problemen litten, hat man zeigen können das im späten Stadium (3. Stadium) der Erkrankung nicht nur Borrelia bestimmte T-Zellen auftreten können, sondern auch reaktive zum ZNS und PNS [69]. Es konnten immer mehr relevante kreuzreaktive Peptide (relevante Kontaktstellen) z.B. zwischen dem Borrelien Osp-A und dem menschlichen HLA-DR4 nachgewiesen werden. Hierbei konnte bewiesen werden, dass Osp-A-spezifische T-Zellen Selbstantigen-Peptide erkennen, obwohl diese nicht eine einzige Aminosäure des eigentlichen Borrelien-Osp-A aufweisen [62] (HLA-System siehe Seite: Merkblatt, Punkt 44). Bei Untersuchungen an 505 T-Zell-Linien die auf Borrelia burgdorferi geprüft wurden, konnte gezeigt werden das 16 MBP, 16 peripheral Myelin, 2 Galactocerebrosid und eine T-Zell-Linie Cardiolipin autoreaktiv waren [69]. Auch hat man beweisen können das T-Zellen wesentlich flexibler auf Antigenstrukturen reagieren als bisher geglaubt, das heißt, es kommt bei Ähnlichkeiten häufiger zu Kreuzreaktivität (Selbstantigen / Fremdantigen) als bisher angenommen. Weiter wurde in diesen Immunzellstudien gezeigt, dass es zu einer sogenannten “Bystander“-aktivierung unter den T-Zellen (T-Killer- u. T-Helferzellen) kommt. Bei den “Bystander-Immunzellen“ handelt es sich um Immunzellen die eigentlich nicht spezifisch auf die Antigenstruktur des Krankheitskeims ausgerichtet sind, aber letztendlich zu Reaktionen gegen Selbst führen (Immunopathien / Autoimmunreaktion) [9]. 8 von 13 Patienten mit Neuro-Borreliose zeigt “anti-MBP IgG-AK-Zellen“ im Hirnwasser, unabhängig von der Phase der Erkrankung - nach erfolgreicher Behandlung nahm die Zahl der entsprechenden “anti-MBP IgG-AK-Zellen“ ab. Die “anti-MBP IgG-AK-Zellen“ kamen nur im Hirnwaser vor, nicht im Blut des Patienten. Allerdings konnte man diese Zellen auch bei anderen inflamtorischen (entzündlichen) Erkrankungen des ZNS beobachten [68]. Auch bei beim MS-Syndrom spielen die T-Zellen eine wichtige Rolle bei der autoreaktiven Ausrichtung des Immunsystems, es heißt das sie beim MS-Syndrom im Zentrum der Immunantwort stehn [23].





· Es konnten Rezeptoren bzw. Proteine der Borrelien aufgedeckt werden die eine molekulare Bindung (= Affinität) zu Nervenzellen (Neurone, Glia- u. Schwannschen Zellen) oder besser gesagt zu deren Myelin-Komponente (Glyophingolipid) besitzen, sie verbergen sich hinter dem Molekulargewicht der 41-, 62- (Hsp 60) und 67 kD-Bande. Nach dem Anheften der Borrelien mittels dieser Anker-Rezeptoren kann es dann zur erhöhten Ausschüttung von den Zytokinen IL-6 und TNF-a kommen, wodurch lokale Entzündungsherde entstehen, mit der Folge von eventuellen Verletzung an den Nervenbahnen [60]. TNF-a (u.TNF-b) haben eine zytotoxische Wirkung auf Oligodendrozyten, welche für die Bildung neuer Markscheiden im ZNS verantwortlich sind. Weiter hat TNF-a eine erweichende Wirkung auf die Blut-Hirn-Schranke [23]. Die Borrelien stülpen im Menschen folgende HSPs (Hitze-Schock-Protein) aus: 60-, 62-, 72- u. 74 kD. Die Borrelien-Proteine p66 (66 kD), p28 (28 kD) u./o. P45 (45 kD) verursachen vermutlich HSP-Antikörper, allerdings sind HSPs nicht immer über Antikörper feststellbar. Treten anti-p66, anti-p28 u./o. anti-p45 Antikörper bei einer Borreliose mit neurologischen Problemen auf, ist ein MS-Syndrom zu erwarten [42].





· Die Borrelien besitzen einen Ligand (= Membranrezeptor bindungsfähige Substanz) zum Integrin aMb2, welches ein Zellbindungsrezeptor für die Matrix in den Zellzwischenräumen (ICAM / intercellular adhesions molecule) darstellt und an den Zusammenhalt der Blut-Gefäßzellen (Blutadern) beteiligt ist (VCAM / vascular cell adhesion molecule) [73]. Es konnte eindeutig bewiesen werden, dass die Regulation folgender Gene, MIP-2a und ICAM-1, Borrelien-spezifisch ist [74], auch hier findet sich eine Borrelien-bedingte Einflussnahme auf die ICA-Moleküle (ICAM). Diese Adhäsionsmoleküle (ICAM-1/-3, VCAM etc.) der Immunzellen und Endothelien gelten auch als Aktivitätsmarker des MS-Syndroms. So deuten z.B. Untersuchungen bezüglich der ICAM-1 Expression auf T-Zellen darauf hin, dass diese als Beurteilung der Krankheitsaktivität beim schubförmigen MS-Syndrom (schubförmig remittierender MS) von Bedeutung sein können [75].





· Auf der Ebene der Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) hat vorallem die Galatinase MMP-9, als sogenannter Aktivitätsmarker, eine Bedeutung bei der MS-Syndrom-Diagnostik [75]. Auch in Zusammenhang mit Borrelien konnte im in-vitro-Modell (Labor) eine Veränderung auf der Ebene von MMP-9 nachgewiesen werden [76].





· Wird bei einer Borrelien-Infektion die Gruppe der CD4-T-Zellen (CD4+ Zellen) angeregt, insbesondere die CD4-Zell-Unter-Gruppen der TH1-Zellen, nimmt die Borreliose einen chronischen Verlauf. TH1-Zellen aktivieren neben dem TNF-a (Tumornekrosefaktor), INF-b u. INF-g (Interferone) und das IL-2 (Interleukin). Hierdurch stimulieren sie ihre eigene Vermehrung und hemmen eine TH2-Zell-Bildung sowie die Synthese von IgG1-Antikörper (IgG1-AK), denen bei Borreliose nachweislich eine schützende Wirkung zukommt. Tatsächlich sorgen die TH1-Zellen, über die vermehrte Ausschüttung von Gamma-Interferon (INFg) für die Produktion von IgG3-Antikörpern, die nachweislich am pathogenen (krankhaften) chronischen Verlauf einer Borreliose beteiligt sind [76]. Auch einigen dieser Faktoren kommt als sogenannte Surrogatmarker der Prozessaktivität in der MS-Syndrom-Diagnostik eine Bedeutung zu, da sie mit Immunreaktion gegen die Nervenscheiden in Verbindung gebracht werden. Hierbei handelt es sich um den Tumornekrosefaktor (TNF-a), Interferon gamma (INF-g) und Interleukin 2 (IL-2) [75]. Bei akuten MS-Schüben sind die Zytokine IL-1, IL-2, INF-g und TNF-a erhöht und IL-4, IL-10, TGF-b (transforming growth factor) vermindert. In den Zwischenphasen der Erholung sind hingegen die Zytokine IL-10 und TGF-b erhöht [23].





· Der Direktnachweis von widerstandsfähigen intrzellulären veränderten Borrelien (zystische Borrelien), sogenannte Blebs und pleomorphe Formen in Neuronen- und Glia-Zellen [95].















Begünstigen Chlamydia pneumoniae und Borrelia burgdorferi s.l. zusammen MS-Pathomechanismen?





· Bei einer Borrelien-Infektion kommt es zu einer verstärkten IFN-g-Produktion und verminderten IL-4-Synthese, dies beruht mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Inaktivierung von TH2-Zellen. Diese Inaktivierung der TH2-Zellen wird für eine Verschlechterung der Borreliose verantwortlich gemacht, da sie einhergeht mit einer allgemein verminderten Immunantwort [76]. IFN-g hat auf eine Chlamydia pneumoniae Infektion wiederum eher eine drosselnde Wirkung, da dies die Chlamydia-Retikularteilchen in den Wirtszellen ruhen lässt [44/52]. Die persistierenden Chlamydien lassen sich unter diesen Bedingungen auch nicht mehr anzüchten (Ein Direktnachweis im Labor gelingt nicht), setzen aber immer noch bakterientypische Stoffe wie Chlamydien-HSPs (cHSP-60) und Chlamydien-Lipopolysaccharid (cLPS) frei [44]. Es ist daher denkbar, das auf einen abklingenden Borrelia-Krankheitsschub, der mit einer verminderten IFN-g-Produktion einhergeht, als Folge ein Chlamydien-bedingter Krankheitschub folgt. Die Immunabwehr könnte durch den abrupten Wechsel vom Ruhezustand des einen Erregers, zur Aktivitätsphase des anderen Erregers irritiert werden und somit vielleicht eher eine Eliminierung autoreaktiver Immunzellen unterbleiben. Geschieht doch die Umwandlung von intrazellulären Chlamydien zu extrazellulären Chlamydien innerhalb von 48-72 Stunden [48]. Eine Neuidentifizierung des Keims (Antigen) bedarf hingegen circa 5 Tage, da die antigenstimulierten B-Zellen erst zurück ins Knochenmark wandern müssen, um dort zu antikörperproduzierenden Plasmazellen heranzureifen.





· Chlamydia pneumoniae führt zu schubförmigen Entzündungen (episodische Vaskulitis) die zu winzigen Löchern in den Wänden der Mikro-Blutgefäße führen, hierdurch können in Folge Blut-Bestandteile in den umliegenden Raum gelangen [41]. Kommen degenerierte Borrelien (zystischen Borrelien, L-Form Borrelien etc.) in ihren Rückzugsort, z.B. im ZNS, wieder mit Stoffen aus dem Blut (bzw. Serum) in Kontakt, verwandeln sich diese zurück in ihre ursprüngliche bewegliche Form [69]. Dieser Vorgang würde sie wieder für die Immunabwehr sichtbar machen, somit dann zu weiteren Abwehrreaktionen in den betroffenen Bereichen führen. Das ZNS (Gehirn u. Rückenmark) gilt normalerweise als sogenannter immunprivilegierter Ort, was soviel bedeutet das es von der Immunabwehr im Normalzustand eher weniger erreicht wird. Dies macht das ZNS als Rückzugsort für die Borrelien (auch für andere Erreger) so attraktiv. Durch den eben Beschriebenen Vorgang könnte es zu einer ausgeprägten Blut-Hirn-Schrankenstörung kommen, mit all ihren Folgen. Verstärktes Einströmen von Stoffen in das ZNS, z.B. von Albumin, das ein Eiweiß ist welches ausschließlich in der Leber synthetisiert wird - deswegen gilt es als klassischer Indikator einer Blut-Hirn-Schrankenstörung. Neben dem Albumin gelangen dann aber auch leichter Antikörper, Entzündungsmediatoren, Immunzellen sowie auch weitere Krankheitserreger ins Gehirn denen es sonst nicht oder nur schwer gelingt. Vorstellbarer Vorgang: Atemwegsinfekt mit Chlamydia pneumoniae Þ Schädigung der Kapillargefäße Þ Reaktivierung zystischer Borrelien (L-Form Borrelien) durch Blut-Bestandteile Þ Bildung autoreaktiver Immunzellen und Antikörper Þ neuer oder erster MS-Syndrom-Schub.





· Sowohl Chlamydia pneumoniae und auch Borrelien befallen Epithelzellen, beide Erreger zusammen führen dann eventuell zu einen sich verstärkenden Entzündungseffekt in den betroffenen Bereichen (z.B. in den Mikro-Blutgefäßen). Die Borrelien regeln bei den von ihnen befallen Zellen die Andockstellen für Immunzellen mittels Beeinflussung des ICAM-1-Gens herunter [74], und Chlamydia pneumoniae führt wahrscheinlich zur Unterdrückung der Körpereigenkodierung (MHC-Faktor 1) auf den von ihnen befallenen Zellen [44]. Immunzellen (T-Zellen) die sich eigentlich gegen die intrazellulären Borrelien richten, können nicht wegen der ICAM-1-Genregulation an diesen Zellen andocken, wodurch sie dann wahrscheinlich benachbarte Zellen angreifen bei denen die Körpereigenkodierung (MHC-Faktor 1) durch die Chlamydien runter reguliert ist. Die Unterdrückung des MHC-Faktor 1 kann dann dazu führen, dass die körpereigenen Zellen eventuell als feindlich eingestuft werden und somit zum eigentlichen Angriffsziel der Immunabwehr werden. Die Folge könnten starke regionale Entzündungsherde in den Gefäßen sein. Beim MS-Syndrom soll es sich um ein klassisches Bild einer chronischen Entzündung handeln, die von der Umgebung der Venolen (Blut-Gefäße) aus im weiteren Entzündungsverlauf auf die Markscheiden übergreift [40] .





· Durch kreuzreaktive Peptide (relevante Kontaktstellen) der Borrelien kann es zur Fehlausrichtung gegen Selbst-Antigene kommen, als Beispiel möchte ich hier nur das basische Myelinprotein (MBP) aufführen. Es konnte gezeigt werden das Borrelien-Osp-A-spezifische T-Zellen Selbst-Antigene erkennen [9]. Normalerweise werden die fehlgeleiteten T-Zellen durch umfangreiche immunologische Kontrollmechanismen erkannt und mittels dem sogenannten Apoptose-System (Zellselbstmord-Reglkreis) in den Tod getrieben. Da Chlamydia pneumoniae auf verschiedenen Ebenen in den Apoptose-Regelkreis eingreift, könnte dies eventuell zum Fortbestehen der autoreaktiv ausgerichteten T-Zellen führen. Allerdings wirkt Chlamydia pneumoniae in erster Linie Apoptose-inhibierende (hemmende) auf Monozyten (Makrophagen) und Epithelzellen [52], für T-Zellen ist dies (noch) nicht nachgewiesen.















Folgende diagnostische Punkte sollten zum Ausschluss einer Neuro-Borreliose durchgeführt werden:





Zitat aus [77]: Untersuchungsempfehlung der "Deutschen Gesellschaft für Neurologie" bei angenommener Neuro-Borreliose (NB). Nach meiner Erfahrung werden häufig nicht alle Punkte der DGN-NB-Kriterien abgehakt, sondern vorschnell die Diagnose Multiple Sklerose Syndrom gestellt (Unsicherheit der Ärzte ?). Ich halte die DGN-Kriterien nach meinen ganzen (Literatur)-Studium noch nichteinmal für ausreichend um eine NB auszuschließen bzw. zu sichern, sondern um einige diagnostischen Punkte ergänzungswürdig. Die von mir in den DGN-Kriterien ergänzten Punkte sind kursiv und farbig hervorgehoben eingefügt - weitere in der Borrelia-Fachliteratur beschriebenen Diagnosehilfen siehe Seite: Merkblatt.










NOTWENDIG:





· Gezielte Anamnese mit Frage nach Zeckenstichen, Aufenthalt in Endemiegebieten, Frühsymptomen (Erythema migrans, Borrelien-Lymphozytom, syn. Lymphadenosis cutis benigna, Allgemeinsymptome)





· Neurologischer Status, Inspektion der Haut (Erythema migrans kann zum Zeitpunkt der neurologischen Symptomatik noch nachweisbar sein)





· Liquoruntersuchung





- Pleozytose (zahlreiche aktivierte Lymphozyten, Plasmazellen)





- Schrankenstörung





- Intrathekale Immunglobulinsynthese (bei akuter Neuroborreliose IgM > IgG und IgA, bei chronischer Neuroborreliose IgG und IgA > IgM)





- Spezifischer Antikörper-Index (AI; Antikörperbestimmung zur Berechnung der borrelienspezifischen intrathekalen IgG- bzw. IgM-Antikörpersynthese; diese liegt vor bei einem AI ³ 2,0, bei > 90% der Fälle erhöht, bei längerer
Krankheitsdauer in 99% der Fälle erhöht)





· Borrelienserologie





- einen "acylierten Cholesteryl-Galactosiden (ACGal)-Test" durchführen, da AC-Galactoside in Seren von Lyme-Borreliosepatienten i.d.R. deutliche Reaktionen bewirken, bei anderen Patienten nach derzeitigem Wissen nicht [78].





- IgM-Antikörper: auch bei akuten Verläufen (Erythema migrans) nur in ca. 40% der Fälle nachweisbar, Titerabfall und Verschwinden der IgM-Antikörper oft erst nach 4-6 Monaten, gelegentlich jedoch Persistieren positiver IgM-Titer (10%) über Jahre trotz Beschwerdefreiheit





- IgG-Antikörper: bei chronischen Verläufen häufig höhere Titer als bei akuten Verläufen; zur Beurteilung laborinterne Referenzwerte beachten; persistierende IgG-Titer (bis 25%) über viele Jahre trotz ausgeheilter Symptomatik





- Falsch positive Befunde: bei akuter EBV-, VZV-, CMV-, Lues-Hepatitis





- Basislabor mit Entzündungsparametern





- Nachweis der Bb.-typischen HSP-kD-Bande. Die Borrelien-Proteine p66 (66 kD), p28 (28 kD) u./o. P45 (45 kD) verursachen vermutlich HSP-Antikörper, allerdings sind HSPs nicht immer über Antikörper feststellbar. Treten anti-p66, anti-p28 u./o. anti-p45 Antikörper bei einer Borreliose mit neurologischen Problemen auf, ist ein MS-Syndrom zu erwarten [42]. - dann sollte meiner Meinung nach schnellstens eine entsprechende Antibiose eingeleitet werden.





- Absolutzahlbestimmung der NK-Zellen (natural killer cells bzw. NK-Zellen). Als spezifisches Zeichen für eine Borrelieninfektion (Neuro-Borreliose / C-NB) gilt insbesondere wenn die Absolutzahl bzw. der Anteil von aktivierten NK-Zellen (CD3-CD56+CD57+) verringert ist. Bei chronischen Borreliosefällen (Befall des Nervensystems) soll die Anzahl von "CD57+ Zellen" häufig unter 60 pro ein µl Blut liegen [79/80/81]. Es sollte aber, insbesondere im Alter von 4-9 Jahren, eine Abgrenzung gegen eine mögliche Mukoviszidose (zystische Fibrose, cystic fibrosis / CF) erfolgen [82].










IM EINZELFALL EMPFEHLENSWERT:





· Nachweis von Borrelien-DNA durch PCR (polymerase-chain-reaction) in früher Krankheitsphase bei negativer Serologie, aber klinisch eindeutigem Verdacht.





- PCR-Test am Hirnwasser (CSF / Liquor Cerebrospinalis); von der CSF-Abnahme bis zur DNA-Präparation sollten nicht mehr als 6 h vergehen, PCR-rib und PCR-ospA sollen bessere Ergebnisse liefern als z.B. PCR-fla [75].





· Magnetresonanztomographie des Schädels und der Wirbelsäule bei Enzephalitis/Myelitis





· Fazialisneurographie





· Transkranielle Magnetstimulation





· Neurographie peripherer Nerven





· Elektromyographie





· Evozierte Potenziale (somatosensibel, akustisch, visuell evozierte Potenziale)





· Elektroenzephalogramm





· Hirnstammreflexe





· MR-Angiographie, eventuell DSA (nur bei Verdacht auf borrelieninduzierte Vaskulitis)





· Nachweis der autoreaktiven Antikörper GM1, GD1b u./o. GT1b zusammen mit dem Nachweis von einer oder mehrere der entsprechenden kD-Bande/n (< 12, 20, 41, 62 u./o. 67 kD) - soll nur mittels hochempfindlichen Geelelektrophorese gelingen die eine entsprechend lange Laufbahn aufweist.










DIAGNOSTISCHE KRITERIEN DER NEUROBORRELIOSE (Bewertung) :





· 1.- Mögliche Neuroborreliose:





- Typisches klinisches Bild (Hirnnervenausfälle, Meningitis/Meningoradikulitis, fokale neurologische Ausfälle)





- Borrelienspezifische IgG- und/oder IgM-Antikörper im Serum - Kann meiner Meinung nach mit dem Kenntnisstand von 4/2007 nicht so hingenommen werden, würde ich anders formulieren: Bb.-spezifische AK sind kein Beweis für eine aktive Borreliose, zusammen mit typischen Symptomen bestätigen sie eine aktive Borreliose, nicht vorhandene spezifische Bb.-AK schließen eine aktive Borreliose nicht aus.





- Liquorbefund nicht vorliegend/Liquorpunktion nicht durchgeführt





· 2.- Wahrscheinliche Neuroborreliose - wie „mögliche Neuroborreliose“, jedoch zusätzlich:





- positiver Liquorbefund mit lymphozytärer Pleozytose, Blut-/Liquorschrankenstörung mit oder ohne intrathekale Immunglobulinsynthese





- GM1, GD1b u./o. GT1b Antikörpertest ist positiv





- mehrere HSP-kD-Bande (60-62, 66-75, 71-75 kD) die durch Borrelien vermittelt sein können sind positiv





- Ausschluss anderer Ursachen für die vorliegende Symptomatik





· 3.- Gesicherte Neuroborreliose - wie „wahrscheinliche Neuroborreliose“, jedoch zusätzlich:





- intrathekale Synthese borrelienspezifischer Antikörper (IgG und/oder IgM) im Liquor





- oder positiver kultureller- oder Nukleinsäurenachweis (PCR) im Liquor





- und/oder positiver ACGal-Test





- Absolutzahl der NK-Zellen (CD3-CD56+CD57+) ist vermindert





- GM1, GD1b u./o. GT1b Antikörpertest ist positiv und die hochempfindliche Geelelektrophorese mit langer Laufbahn weist eine oder mehrere der entsprechenden kD-Bande (z.B. HSP-Bande) auf





- Ausschluss anderer Ursachen für die vorliegende Symptomatik










CAVE (Vorsicht bedenken):





· bei atypischen Krankheitsbildern: Koinzidenz (= gleichzeitiges Auftreten) einer früher durchgemachten Neuroborreliose und einer aktuell andern entzündlichen ZNS-Erkrankung bedenken.





Anmerkung (A. Hartwig): was will man damit sagen? Doch wohl nicht etwa das eine früher durchgemachte akute Neuro-Borreliose (Primär-Erkrankung) zur chronischen entzündlichen ZNS-Erkrankung, die man in diesem Zustand lieber Multiple Sklerose (Sekundär-Erkrankung) nennt, geführt hat.















Autoimmunaggresionsmechanismen beim MS-Syndrom / Multiple Sklerose:





Kurz notiert:





Dies Kapitel behandelt die Frage unter welchen Bedingungen es überhaupt zur Einwanderung von autoreaktiven Immunzellen (z.B. T-Zellen) und Antikörpern ins ZNS kommen kann, eigentlich ist das ZNS nämlich ein sogenannter immunprivilegierter Ort, das heißt, die Immunabwehr hat im Normalfall (gesunden Zustand) nur einen sehr eingeschränkten Zugang ins ZNS. Damit autoreaktive Immunzellen überhaupt ins ZNS gelangen können, müssen diese immer wieder im Blut bzw. außerhalb des ZNS mit einem Selbst-Antigen in Kontakt kommen. Ansonsten gelingt es ihnen nicht ins ZNS einzuwandern. Weiterer Umstand der zum Einwandern von autoreaktiven Zellen und Antikörpern ins ZNS führen kann, kann eine immer wiederkehrende chronische Erweichung der Blut-Hirn-Schranke sein (z.B. durch eine Systemische Entzündung - siehe Seite: Symptome, Punkt [23]). Für eine immer wiederkehrende Erweichung der Blut-Hirn-Schranke kann z.B. Chlamydia pneumoniae und/oder Borrelia (insbs. Bb.sl.-Komplex) verantwortlich sein, für den immer wieder erneuten Kontakt zu Selbst-Antigenstrukturen kommen wohl vorallem die Borrelien in Frage. Chlamydien (Chl. pneumoniae) kommen für einen immer wiederkehrenden Kontakt zum Selbst-Antigenen wohl eher eingeschränkt in Betracht, da der Selbst-Antigenkontakt nur auf eine phasenweise Entzündungen der Augen (Retina) zurückgeführt werden kann. Dort werden durch die Perforation der Blut-Gefäße vermutlich sogenannte sequestrierten Proteinen (isolierte Proteine) für die Immunabwehr sichtbar, die sonst der Immunabwehr verborgen bleiben. Der Aufbau der Netzhaut (Retina) ähnelt im Prinzip dem des Gehirns (ZNS), wodurch es eventuell zur Fehlausrichtung gegen Gehirnbestandteile kommen kann. Meiner Meinung nach aber ein eher örtlich begrenzter Prozess, der nicht unbedingt zu Attacken gegen das ZNS führen muss. Ich vertrete vielmehr die Meinung, das für den immer wiederkehrenden Kontakt zu Selbst-Antigenstrukturen die Borrelien wesentlich privilegierterte Kandidaten sind, da ihre gesamte Tarnung im wesentlichen auf Maskierung mit zum Teil Selbst-Antigen-ähnlichen Strukturen aufgebaut ist. So führen die Borrelien selbst immer wieder zum erneuten Kontakt mit Selbst-Antigenstrukturen. Zusätzlich kommen die Immunzellen bei Borreliose eventuelle durch Entzündungen der Blut-Gefäßen, die ähnlich in den Augen auftreten können wie beim Chlamydien-Infekt, mit echten Selbstantigenen (ontogenetischen Gewebe u./o. sequestrierten Proteinen) in Kontakt.





Ins Detail (insbs. Zusammengetragen aus [10/23/59/61/68/69]):





Im Mittelpunkt der Immunantwort beim MS-Syndrom stehen T-Zellen, die mittels spezifischen T-Zell-Rezeptor (TCR) Antigenstrukturen erkennen, wenn sie von körpereigenen HLA-identischen Zellen präsentiert werden. Es gibt den sogenannte HLA-Klasse I Faktor (MHC-Faktor 1) der auf fast allen Körperzellen vorkommt, und den HLA-Klasse II Faktor (MHC-Faktor 2) der nur auf sogenannten profesionellen Antigen-präsentierenden Zellen (Immunzellen) auftritt. Bei den sogenannten profesionellen Antigen-präsentierenden Zellen handelt es sich um Makrophagen (Monozyten) und B-Lymphozyten. Unter bestimmten Bedingungen, z.B. durch IFN-g und TNF-a können die HLA-Klasse II Faktoren aber auch auf anderen Zellen induziert werden (HLA/MHC-Klassen siehe Seite: Merkblatt, Punkt 44). Die entsprechenden Zellen werden dann von T-Helferzellen (CD4-positive T-Zellen) erkannt, wodurch sie in Folge eine entsprechende Immunantwort auslösen (siehe auch oben, “dendritische Zellen“).





Unter Normalbedingungen (gesunder Zustand) werden im ZNS die HLA-Klasse II Faktoren von den ZNS-Zellen nicht ausgestülpt, auch die HLA-Klasse I Faktoren erscheinen eher wenig, ohne die aber Antigene (AG) von T-Zellen nicht erkannt werden können. Dem kommt hinzu, dass das ZNS normalerweise durch die Blut-Hirn-Schranke abgeschottet ist. Die Blut-Hirn-Schranke (o. Blut-Liquor-Schranke) wird aus einer Endothelzellschicht, darunterliegender Basalmembran und einem Filz gebildet, welches aus Fußfortsätzen sogenannter Astrozyten (o. Sternzelle = Gliazelle mit strahlenförmigen Fortsätzen) besteht. Als Blut-Hirn-Schranke bezeichnet man den sogenannten Schrankeneffekt, der in den Kapillar-Gefäße des Plexus choroidei und den Paechionischen Granulationen der Hirnhäute, den Hirnwasserraum (Liquorraum) gegen den Blutkreislauf abgrenzt. Beim "Plexus chorioidei" (Blutgefäßknäulen) und den "Paechionischen Granulationen" (zottenartige Ausstülpungen) handelt es sich um Bereiche, in denen der Stoffwechselaustausch zwischen Gehirn (Liquor) und Körper (Blut) stattfindet.





Dank dieser umfangreichen Schutzmechanismen (Blut-Hirn-Schranke, keine HLA-Faktor-Ausstülpungen etc.) kann unter normalen Umständen keine Immunreaktion im ZNS ausgelöst werden. Die Blut-Hirn-Schranke kann von T-Zellen nur überwunden werden, wenn sie außerhalb des ZNS (z.B. im Blut) eine Antigenstruktur erkennen, die in dieser oder sehr ähnlicher Form im ZNS vorkommt. Auf diese Weise aktivierte T-Zellen können dann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und ins ZNS einwandern.





Dieser nötige wiederkehrende Antigene Kontakt zu ZNS-ähnlichen Antigenstrukturen, ist meiner Meinung nach, insbesondere bei den Borrelien gegeben (siehe oben). So darf unter derzeitigen Kentnisstand (Stand 2007) angenommen werden, das durch Borrelien z.B. Myelin-reaktive T-Zellen (z.B. MBP reaktiv) aktiviert werden (CD4 T-Zellen). Die Mehrheit der durch Borrelien aktivierten T-Zellen, die Selbstantigen erkennen, gehören den Klassen CD3 und CD4 an. Der Übertritt ins ZNS erfolgt dann mittels Adhäsionsmolekülen wie z.B. dem Selektin und dem sogenannten intrazellulären Adhässionsmolekül (ICAM-1). Erleichternd für den Übertritt der T-Zellen kommt wahrscheinlich hinzu, das in den Gefäßbereichen wo sich Borrelien intrazellulär zurückgezogen haben, diese die Adhäsionsmloküle (ICAM / intercellular adhesions molecule) der befallenen Zellen durch Genregulation unterdrücken. Als Folge ist eine Schädigung der Gefäßwände oder der Blut-Hirn-Schranke denkbar.





An diesem Punkt, der Blut-Hirn-Schranken-Erweichung, könnte eine Co-Infektion mit Chlamydia pneumoniae eine verstärkende Wirkung haben, da diese zur Perforation der Blut-Gefäße führen sollen. Ist aber mit ziemlicher Sicherheit nicht immer nötig, da die systemische Entzündung durch die Borrelien alleine reicht um die Blut-Hirn-Schranke aufzuweichen (siehe auch Seite: Symptome, Punkt [23]).





Durch die Borrelien-bedingte Runterregulation des ICAM-1 Gens (intercellular adhesion molecule-1 precursor) können im Blutstrom schwimmende Immunzellen allerdings nicht an die durch Borrelien befallenen Endothelzellen der Blut-Gefäße andocken, da die entsprechende Ankerpunkte nicht von den Endothelzellen ausgestülpt werden. Ohne diese Ankerpunkte können sich die Immunzellen nicht an den entsprechenden Endothelzellen (Blutgefäßwände) halten und ins befallene Gewebe (Infektionsgewebe) eindringen. Auf diese Weise werden die Immunzellen und Entzündungsprozesse vermutlich auf die eigentlich nicht betroffenen Nachbarzellen des Umgebungsgewebes abgelenkt, da bei ihnen, im Gegensatz zu den befallenen Zellen, das ICAM-1 Gen nicht runter reguliert ist (siehe Seite: Merkblatt, Abs.: Tarnstrategien). Die ICAM-1 Gen-Regulation ist sicherlich ein reiner Selbstschutz der Borrelien, die mit Sicherheit kein Interesse daran haben in ihren Nischen, z.B. in den Endothelzelle und hinter der Blut-Hirn-Schranke, von der Immunabwehr erreicht zu werden.





Da aber entsprechend aktivierte Myelin-reaktive T-Zellen auch in gesunden Gefäß-Bereichen ins ZNS übertreten können, ist die Borrelien-bedingte ICAM-1 Gen Regulation hierfür wohl weniger von Bedeutung.





Im ZNS lösen die falsch ausgerichteten autoreaktiven T-Zellen die Ausschüttung der Zytokine IL-2, IFN-g und TNF-a aus, was als Folge zur Ausstülpung von HLA-Klasse-II-Molekülen auf den dort ansässigen Astrozyten, Mikrogliazellen und eventuell eingewanderten Makrophagen führt und diese somit zur Antigenpräsentation befähigt. Dieser Vorgang würde eine Vermehrung der entsprechende autoreaktiven Immunzellen induzieren, sowie den Fressvorgang (Phagozytose) und die Sekretion weiterer Entzündungsmeditatoren veranlassen. Da hiervon auch die Taktgeber bzw. Synchronisatoren des Gehirns, die Astrozyten betroffen sind, kann hiermit das gestörte EEG bei der chronischen Borreliose erklärt werden. (siehe oben Kap.: Aufbau der Nerven des ZNS und PNS und Seite: Merkblatt, Kap.: Diagnose, Abs.: gestörtes EEG). Normalerweise sind z.B. die Mikrogliazellen für den Schutz der empfindlichen Nervenzellen (Neuronen) zuständig, aber durch die Aktivierung schütten auch diese TNF-a aus, der eine direkte auflösende Wirkung auf die Isolationsschicht der Nerven ausübt. Bei normaler IFN-g-Konzentration verhalten sich die Mikrogliazellen nicht auffällig, nur bei sehr hoher Konzentration [19]. Aber da es durch die fehlgeleiteten T-Zellen zu erhöhten Werten unter den Zytokinen IL-2, IFN-g und TNF-a kommt, werden aus den ZNS-Schützlingen autoaggressive Zellen. Dies wäre dann der Initialauslöser welcher zur Autoaggression im ZNS führt, somit zur Demyelinisierung in und um den betroffenen Gefäß-Bereichen, die bei entsprechenden Untersuchungen als Läsionen im bildgebenden MRT-Verfahren erscheinen. Die Läsionen werden auch MS-Plaque genannt. Die MS-Plaques treten vorallem im Rückenmark, N. Opticus (Sehnerv) und in der sogenannten periventrikulären weißen Substanz (Gefäße umgebend) auf. In den MS-Plaques sind hauptsächlich T-Lymphozyten (T-Zellen), Entzündungszellen und Makrophagen anwesend, allerdings enthalten chronische MS-Plaques so gut wie keine Zellen mehr [40].





Durch die oben beschriebene Blut-Hirn-Schrankenstörung können auch die Borrelien-Galaktolipide induzierten Antikörper GM1, GD1b u./o. GT1b vom Blut ins ZNS vordringen, denen dies sonst nicht gelingen würde. Diese Antikörper sind allesamt autoreaktive Antikörper, die sich vor allem kreuzreaktiv gegen die Plasmamembran der Nervenzellen (Gangliosid) richten. Die angelagerten autoreaktiven Antikörper aktivieren in der Folge das sogenannten Komplementensystem (angeborene Immunität), was zu einer Verstärkung der Entzündungen führt und so mit zur Schädigung des Myelins beitragen würde (Demyelisierung bzw. Abbau der Weißen Substanz). Die Borrelien-Galaktolipide können aber auch direkt zur Aktivierung von Makrophagen führen, die dann Entzündungen an den Gliazellen hervorrufen. Bei circa 60 Prozent der Patienten mit Neuro-Borreliose konnten anti-MBP IgG Zellen beobachtet werden, unabhängig von der Phase der Erkrankung. Diese Zellen wurden nur im Hirnwasser (Liquor) gefunden, nicht im Blut der Patienten.




















Die Häufigkeit der MS-Fälle ein Ergebnis der frühen Diagnose, MS oder Borreliose?





Vorweg ein paar allgemeine Daten zur MS-Häufigkeit (Prävalenz), erfasst in den Ländern die bei der MSIF (multiple sclerosis international foderation) angemeldet sind [34]. Die nachfolgenden Prävalenzangeben zeigen wie viele MS-Betroffene auf jeweils 100.000 Pers. der Bevölkerung in den entsprechenden Ländern kommen.





Länder mit sehr hoher MS-Prävalenz (> 150/100.000):





Norwegen (186/100.000), Schweden (170/100.000 - siehe auch unten Bb.-Prävalenz), Kanada (169/100.000), Irland (186/100.000), Polen (155/100.000)





Länder mit hoher MS-Prävalenz (> 100/100.000):





Deutschland (149/100.000), Großbritannien (145/100.000), Schweiz (136/100.000), Dänemark (134/100.000), USA (128/100.000), Belgien (118/100.000), Ungarn (118/100.000), Finnland (117/100.000), Australien (109/100.000), Island (108/100.000 - siehe auch unten Bb.-Prävalenz), Frankreich (103/100.000), Niederlande (103/100.000), Slowakei (102/100.000), Lettland (100/100.000), Österreich (100/100.000 - siehe auch unten Bb.-Prävalenz)





Länder mit mittlerer MS-Prävalenz (> 50/100.000):





Luxembourg (98/100.000), Tschechien (97/100.000), Italien (87/100.000), Rumänien (87/100.000), Israel (86/100.000), Griechenland (76/100.000), Spanien (75/100.000), Neuseeland (67/100.000), Portugal (50/100.000)





Länder mit geringer MS-Prävalenz (< 50/100.000):





Türkei (47/100.000), Zypern (45/100.000), Slowenien (44/100.000 - siehe auch unten Bb.-Prävalenz), (47/100.000) Argentinien (29/100.000), Malta (22/100.000), Brasilien (16/100.000), Iran (20/100.000), Mexiko (16/100.000), Chile (14/100.000), Indien (5/100.000)





Länder mit extrem niedriger MS-Prävalenz (< 5/100.000):





Japan (4/100.000), Südkorea (2/100.000) und Simbabwe (0/100.000)





Stellen wir jetzt einigen MS-Prävalenzdaten Lyme-Borreliose-Prävalenzdaten (Bb.-Prävalenz) gegenüber, so drängt einem der Verdacht auf, dass in einigen Ländern der gemäßigten Klimazonen die Ärzte zur jeweiligen Diagnose-Häufigkeit der entsprechenden Erkrankung (MS-Syndrom o. Lyme-Borreliose / lowe-dose-borreliosis) beitragen.





Wir können den MS-Prävalenzdaten natürlich nur Bb.-Prävalenzdaten aus Ländern gegenüberstellen, in denen die Lyme-Borreliose bzw. lowe-dose-borreliosis zu den meldepflichtigen Krankheiten zählt.





Inwieweit die verschiedenen Gesundheitssysteme auf die Diagnosehäufigkeit Multiple Sklerose Syndrom (MS) oder Neuro-Borreliose (NB / C-NB) Einfluss haben, sei dahin gestellt. Ich möchte an dieser Stelle nur einmal Slowenien (Slovenija / SLO) unter den EU-Ländern als Beispiel bringen, welches anfänglich Schwierigkeiten hatte in die EU aufgenommen zu werden, weil u.a. deren Sozialsystem als zu teuer bzw. die Struktur als nicht EU-Konform bewertet wurde. Hier nun ein Zitat aus [35]: “Und ein Problem ist auch die gesamte Struktur des Staatshaushalts mit seinen unverhältnismäßig hohen Ausgaben für die Finanzierung des Sozial- und Rentensystems, was sowohl von der Weltbank als auch vom IWF gerügt wurde.“ - Zitatende. In SLO gab es und gibt es sogenannte Gesundheitszentren und Polistationen, unter deren Dächern i.d.R. verschiedene Ärzte tätig waren/sind [F], was sicherlich mit zu unbefangenen, fachübergreifenden Gesprächen unter den Ärzten geführt hat und führt, somit eventuell auch zu einer besseren präventiven Diagnostik. Zumal in SLO niemand an chronisch erkrankten verdient, sondern jeder chronisch Kranke das Staatssäckel mehr belastet. In SLO ist insbesondere die präventive Gesundheit staatlich abgesichert [F], und der Staat hat ein möglichst großes Interesse daran die Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung aufrecht zu halten. Es ist z.B. billiger eine ausreichende Antibiose auf Lyme-Borreliose durchzuführen, auch wenn die Diagnose eventuell nur auf einen frühen klinischen Befund (Beginn 1. Stadium) gestellt werden kann (serologisch negativ), als z.B. eine lebenslange entzündungshemmende MS-Therapie (siehe Abs.: Ohne Wort - zum Nachdenken). Die Prävalenzdaten aus SLO stammen aus dem Jahr 1997, also noch aus der Zeit bevor das ehemalige sozialistische jugoslawische Land den EU-Beitritt feiern durfte. In Deutschland gab es nur in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) die Meldepflicht für die Lyme-Borreliose, in den ehemaligen Ländern der Bundesrepublik Deutschland (BRD) nicht. Diese Meldepflicht wurde i.d.R. von den “neuen“ deutschen Bundesländern (ehem. DDR) auch heute noch beibehalten, ohne dessen Statistik man keinerlei aussagekräftige Bb.-Prävalenzdaten in Deutschland hätte.





Anders als z.B. in SLO sieht es sicherlich in den Ländern aus wo die Kranken, bzw. die Arbeitsunfähigen, aus verschiedenen Kassen bezahlt werden. Multiple Sklerose ist ein Syndrom und gilt bei uns in Deutschland i.d.R. nicht zu den Erkrankungen die im Beruf erworben werden können, Lyme-Borreliose hingegen schon. In Ländern wo die Kosten auf verschiedene Geldgeber (Kassen) aufgeteilt werden, z.B. gesetzliche Krankenkassen, private Krankenkassen, Berufsgenossenschaften, Sozialkassen etc. geht es um Kostenteilung, Kostenabweisungen und um den Gewinn entsprechender Einrichtungen (z.B. Kliniken) und Berufsgruppen (z.B. Fachärzte).





Das Kosten und Kostenübernahme häufig eine Schlüsselrolle bei der Borreliosediagnostik inne haben, darf ich dank Feedbags auf meine Homepage immer wieder feststellen. Bei privatversicherten Patienten wird häufig eine wesentlich umfangreichere klinische und serologische Diagnostik in Bezug auf Borreliose durchgeführt, als z.B. bei den regulär pflichtversicherten Patienten.





Man ist natürlich bestrebt einen verbindlichen “Goldstandard“ für die Diagnostik zu finden, da es ja auch um rechtlich Belange bei jeder Behandlung geht. Gelingt es den entsprechenden Stellen einen Diagnose-“Goldstandard“ in Bezug auf Borreliose einzuführen, wird dieser als rechtswirksam festgeschrieben, so ist dieser bindend für eine anerkannte Diagnostik. Hat dann ein Arzt z.B. alle “Goldstandard“-Diagnosepunkte der Borreliose abgehakt, braucht er in der Folge keine Klagen auf Fehldiagnose fürchten - das bei einer Erkrankung dessen Diagnostik die bekannten Schwierigkeiten aufweist und ggf. zur Autoaggressionserrankung führt.





Das käme dem gleich als wenn man sagen würde, nur Kfz z.B. mit Fulda-, Michelin oder Contireifen sind Autos. Alle Kfz. bei denen keine solche Bereifung nachgewiesen werden kann, sind auch nicht als Autos einzustufen. Das wäre doch auch ein schöner Goldstandard um festzulegen was ein Auto ist, und was nicht - oder?





Doch jetzt zu der Gegenüberstellung der Prävalenzindizraten von Multiple Sklerose (MS) und Lyme Borreliose / low-dose-borreliosis (Bb.). Natürlich ist mir klar das der Vergleich ein wenig hinkt, aber ein Funken Wahrheit enthält er wohl schon. So fällt einem auf, dort wo das Gesundheitssystem mehr basissozial, über eine Kasse geregelt wird, ist die MS-Prävalenzrate fast identisch niedriger (A 54,4 % / SLO 55,8 %) trotz geographisch prädestinierter Lage für Multiple Sklerose (MS). Die Gesundheitssystem von Österreich (A) und Slowenien (SLO) sind sich z.B. sehr ähnlich [36], dies könnte die ähnlich niedrige MS-Prävalenzrate der beiden Länder erklären obwohl dessen Volksgruppen ebenso stark für MS prädestiniert sein sollten wie z.B. Deutschen.





Aus der Rolle rutscht in dieser Gegenüberstellung Island. Da die Gesundheitsfürsorge Islands vorrangig staatlich finanziert wird (85 % aus Steuern, 15 % aus Zuzahlung des Patienten), und alle Arten der Gesundheitsleistungen umfasst [38], sollte man nach meiner Präventionsthese dort ähnliche Ergebnisse bzgl. MS- und Bb.-Verhältnis-Prävalenzdaten erhalten wie in A und SLO. Wie der Ausrutscher zu bewerten ist, schlechte Bb.-Diagnose und Behandlung, ein weiterer MS-Erreger (z.B. Chlamydien) oder stärkere Prädisposition der Bevölkerung, die Frage bleibt wohl offen [G].





Auch bei den Schweden sollte man nach meiner These (sofern sie zutrifft) eigentlich ein anderes Ergebnis erwarten, da deren Gesundheitssystem staatlich finanziert wird. So würde man auf den ersten Blick natürlich auch eine bessere präventive medizinische Versorgung erwarten, dies muss sicherlich aber differenziert betrachtet werden. In Schweden geschieht jede gesundheitliche Fürsorge erst einmal auf der Basis der Eigenfinanzierung, erst ab einer staatlich festgelegten Obergrenze bekommt der Betroffene (Patient) einen Zuschuss. Ab einer gewissen Obergrenze braucht der Patient dann gar nicht mehr zu zahlen [39]. Dies System kann eventuell dazu führen, das jemand der von einer Zecke gestochen wurde nicht gleich wegen z.B. leicht erhöhter Temperatur (schwaches Fieber) zum Arzt geht. Auf diese Weise gelangen dann vielleicht hauptsächlich nur die chronischen Borreliosefälle zum Arzt, bei denen wegen der bekannten diagnostischen Schwierigkeiten bzgl. Borreliose dann eventuell die Diagnose Multiple Sklerose gestellt wird und nicht Borreliose.















Gegenüberstellung der Prävalenzdaten Multiple Sklerose und Lyme-Borreliose / low-dose-borreliosis





In der Tabelle sind die Prävalenzindizraten immer bezogen auf 100.000 Einwohner des jeweiligen Landes dargestellt





Land

MS-Prävalenzrate [34]

Differenz in % (b)

Bb-Prävalenzrate [37]

MS/Bb.-Präval.





Deutschland

149/100.000

34,8 mehr MS

72/100.000 (a)

221/100.000





Island

108/100.000

98,9 mehr MS

0,6/100.000

108,6/100.000





Österreich

100/100.000

54,4 weniger MS

340/100.000 (Schnitt)

440/100.000





Schweden

170/100.000

42,3 mehr MS

69/100.000

239/100.000





Slowenien

44/100.000

55,8 weniger MS

155/100.000

199/100.000





(a) - für Deutschland kann in dieser Tabelle nur als relativ verlässliche Bb.-Prävalenzdaten die Zahlen aus Brandenburg angesetzt werden, da nur hier längerfristig flächendeckend die Prävalenz-Erfassung erfolgte.





(b) - Berechnungsbeispiel an den Daten von Deutschland: 149 (MS-Prävalenz) + 72 (Bb.-Prävalenz) = 221 (Gesamt MS/Bb.-Prävalenz / = 100 %) Þ 149 (MS-Prävalenz) - 72 (Bb.-Prävalanz) = 77 (Differenz MS/Bb.-Prävalenz / = 34,84 %)




















Ohne Worte - zum Nachdenken:





Zitat aus [13]: >>Patienten der Interferon-Gruppe erlitten während der Behandlungsdauer von zwei Jahren durchschnittlich 0,6 MS-Schübe pro Jahr und damit ein Drittel weniger als die Patienten der Placebo-Gruppe (0,9 MS-Schübe pro Jahr). Das Ergebnis bestätigt die Betaseron-Studie.<<... ...>>Trotz der guten Ergebnisse warnt Hohlfeld: „Beta-Interferon bietet keine Heilung. Es hält nicht einmal den Status quo des Patienten, sondern bremst lediglich den weiteren Verlauf der Krankheit – ein bescheidenes Ziel, allerdings eines, das bisher kein anderes MS-Medikament so überzeugend erreichen konnte.<<... ...>>Diese Frage beschäftigt indes nicht nur Patienten, sondern auch die drei Beta-Interferon-Anbieter, die mit ihren Produkten einen Markt anpeilen, den Finanzexperten für 1998 auf 1,4 Milliarden US-Doller taxieren.<<... ...>>Diese Zahl macht einen weiteren neuralgischen Punkt der MS-Therapie mit Beta-Interferon deutlich: die hohen Kosten. In den USA kostet die Behandlung eines MS-Kranken mit Beta-Interferon pro Jahr 10.000 US-Dollar „Zirka 30.000 Patienten [C]“ so Schering-Sprecherin Monika Klutz-Specht, „sind derzeit in den USA in Behandlung.“ Damit ergeben sich dort Kosten von rund 300 Millionen US-Dollar. Wenn sich in Deutschland nur ein Viertel der rund 120.000 MS-Kranken [C] zukünftig mit Beta-Interferon behandeln lassen sollten,... ....so würden nach einer Berechnung des Neurologen Prof. Dietmar Seidel vom Augustahospital in Anholt auf Krankenkassen und Patienten Kosten von rund 500 Millionen Mark zukommen. Auch Seidels Münchner Kollege Hohlefeld sieht das Dilemma: „Wir haben es mit einer häufigen Erkrankung und einem extrem teuren Medikament zu tun.“<<





Anmerkung: selbst wenn nur ein Drittel der MS-Patienten auf eine Infektion mit Borrelien zurückzuführen sind, würde eine ursächliche frühe präventive Behandlung mittels Antibiose, setzt man die im Jahr 1998 angepeilten 1,4 Milliarden US-Doller zugrunde, circa 466millionen US-Dollar (= ca. 317millionen EUR / Kurs 17.11.2007) einsparen. Das wären bei uns in Deutschland (Stand 2007) ca. 12.7millionen Zeckenuntersuchungen auf Borrelien und 2,64millionen Zeckenuntersuchungen [a] inclusive anschließender zweiwöchiger präventiver Antibiose - sofern die Antibiose überhaupt wegen positivem Borrelien-Befund nötig wäre.





Gehen wir nun von 55tausend (= Schnitt / 50.000 nach [88] 60.000 nach [89]) Borreliose-Neuinfektionen pro Jahr aus und von einer Borrelien-Übertragungsrate von 3,8 Prozent [b], dann ergibt dies, dass man mit diesen riesigen Betrag circa 8,5 Jahre [c] lang alle abgezupften Zecken auf Borrelien untersuchen könnte - inclusive präventiver Antibiose ergibt sich ein Wert von circa 1,5 Jahre [d]. Betrachtet man nun die Zeckenuntersuchungen zusammen mit den anschließend nötigen präventiven Antibiotika-Therapien, die bei circa 3,8 Prozent der Patienten angebracht wäre, ergibt sich das mit der gigantischen Summe von 317millionen EUR circa 7,5 Jahre [e] Borreliose-Patienten durchgreifend medizinisch versorgt werden könnten.










[a] - ca. 25 EUR (Zeckenuntersuchung) + ca. 70 EUR (Arztbesuch) + ca. 25 EUR (3 x Doxycyclin) = ca. 120 EUR





[b] - (berechnet nach [87]): durchschnittliche Borrelien-Durchseuchungsrate der Zecken beträgt 15 Prozent *, und die maximale Borrelien-Durchseuchungsrate der Zecken in Hochendemiegebieten beträgt 40 Prozent **. Daher muss davon ausgegangen werden, dass jeder zehnte Zeckenstich *** zu einer Borreliose führt.





Berechnung: 40% ** : 15% * = Faktor 2,6 / 10 *** : 2,6 = 3,8 % der Zeckenstiche führen ca. im Schnitt zur Borrelien-Infektion





[c] - 55.000 : 3,8 = 14.473 / 14.473 x 100 = 1.447.300 Zeckenstiche gesamt pro Jahr in der BRD / 12.700.000 : 1.447.300 = 8,77 Jahre





[d] - 55.000 : 3,8 = 14.473 / 14.473 x 100 = 1.447.300 Zeckenstiche gesamt pro Jahr in der BRD / 2.640.000 : 1.447.300 = 1,82 Jahre





[e] - 3,8 % der Patienten würden eine präventive Antibiose benötigen. 120 EUR x 3,8 % = 380 EUR (pro 100 Patienten) / 25 EUR x 96,2 % = 2405 EUR (pro 100 Patienten) / 2405 EUR + 380 EUR = 2785 EUR Gesamtkosten für 100 Patienten / Kosten pro Patient im Schnitt = 27,85 EUR / 317.000.000 EUR : 27,85 EUR = 11.382.405 Zeckenuntersuchungen insgesamt incl. benötigter präventiver Antibiose. 11.382.405 Zeckenuntersuchungen : 1.447.300 Zeckenstiche pro Jahr in der BRD = 7,86 Jahre




















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[111] - Locatelli, g., Wörtge, S., Buch, T., Ingold, B., Frommer, F., Sobottka, B., Krueger, M., Karram, K., Bühlmann, C., Bechmann, I., Heppner, F. L., Waisman, A., Becher, B. (2012): Primary oloigodendrocyte death does not elicit anti-CNS immunity, Nature Neuroscience, 26.02.12, Doi: 10.1038/nn.3062





[112] - Fugger, L. (2012): Gene link to multiple sclerosis explains drug side effect, University of Oxford media news, http://www.ox.ac.uk/media/news_releases_for_Journalisten/120709.html





[113] - jes (2008): Wirtschaft stiftet Ostasien-Professur - fünf Unternehmen beteiligt / Figura: „Wichtiges Signal für Universität“, Wirtschaft & Wetter, Göttinger Tageblatt, S. 32, 17.05.2008





[114] - Miklossy J, Khalili K, Gern L, Ericson RL, Darekar P, Bolle L, Hurlimann J- Paster BJ - J Alzheimers Dis 2004 Dec;6(6):639-649. Borrelia burgdorferi persistiert im Gehirn bei chronischer Lyme-Neuro-Borreliose und kann mit M. Alzheimer in Verbindung gebracht werden.





[115] - http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/255/index.html (uni:nbn:hebis:26-opus-2558)





[116] - Sievers, M. (2008): Borreliose - die „Lues“ (Syphilis) der Moderne, 43. Fortbildungskongress der Ärztekammer am 26. Januar 2008, Vortrag zum Thema von: Prof. Dr. M. Sievers, Hochschule Wädenswill - Institut für Pharmazeutische Biotechnologie, Schweiz, Notizen von: Szasz, P., Strayle, D. u. Welker, C., Forschung, Schwerpunktthema Neurroborreliose - mit Fachbeiträgen der Deutschen Borreliose Gesellschaft e.V., Borreliose Wissen aktuell, BFBD / Borreliose u. FSME Bund Deutschland e.V. - Patientenorganisation Bundesverband, Okt. 2008, Nr. 18, S. 28





[117] - Heinz, T. (2014): Axonaler Schaden im Mäusegehirn nach intraventrikulärer Infusion des OspC von Borrelia burgdorferi, 05.04.20114, DBG / Deutsche Borreliose-Gesellschaft e.V. - vereinigt Wissenschaftler und Ärzte, die sich mit der Borreliose und assoziierten Infektionskrankheiten befassen, 11. Jahrestagung d. DBG e.V., Erfurt 04.-05. April 2014




















Weitere Informationsquellen siehe unter >>Quellen / weiterführende Literatur / Internet<<










[A] - Paramedizin: von der Schulmedizin abweichende Auffassungen - ich (A. Hartwig) nutze den Begriff da er teilweise unter den klassischen Schulmedizinern für Seiten wie meiner Homepage genutzt wird. Ich ziehe mir gerne den Schuh an, teilweise eine nicht ganz so enge Sichtweise wie die Schulmedizin mein Eigen zu nennen. Da ich aber dem engeren Kreis der Mediziner nicht angehöre, bitte ich einen Jeden meine Meinung zum Thema Multiple Sklerose (MS) und Lyme-Borreliose (Bb. / low-dose-borreliosis) sehr kritisch zu betrachten. Ich erhebe daher auch nicht den Anspruch, für das Niedergeschriebene auf dieser Homepage (www.borreliose-zecken-ms.de), alles streng wissenschaftlich ausgewertet zu haben. Ich möchte mit dieser Seite nur quergedachtes Gedankengut verbreiten und eventuell neue Ideen liefern, eine Beurteilung und Prüfung muss jeder an meiner Homepage Interessierte für sich selbst durchführen. Ich hoffe aber, dass ich einen kleinen interessanten Beitrag zum MS-Syndrom beitragen konnte.





[B] - folgende Laborwerte werden als Normalwerte bzw. als Schwellenwert eingestuft [6]:





< 25 U/ml GM1 (Ganglioside = phospahtfreie sogenannte Sphingolipide, welche zu den Glycolipiden gehören die vorrangig im Nervensystem [ZNS u. PNS] vorkommen.)





< 3 U/ml Bb.-AK IgG (Enzym-Immuno-Assay / EIA)





< 3 U/ml Bb.AK IgM (Enzym-Immuno-Assay / EIA)





Bb.-IgM / Bb.-IgG Immunoblot negativ wenn alle folgenden kD-Banden nicht nachweisbar sind: 83-, 75-, 66-, 58-, 41-, 39-, 37-, 34-, 31-, 30-, 29-, 25-, 21- u. 18-kD





Zu den Borrelia-kD-Banden siehe auch Seite: Gegenüberstellung der Molekulargewichtsspuren - B. Genotyp 1 / B. Genotyp 2





[C] - Datengegenüberstellung zum Nachdenken:





Einwohnerzahlen: USA ca. 300.000.000 / BRD ca. 82.000.000 (Quelle: Internet, Statistische Ämter der Staaten)





MS-Kranke: USA: 30.000 = ca. 0,1 % d. Bevölkerung / BRD 120.000 = ca. 1,6 % d. Bevölkerung (Quelle [13])





Vergleicht man die Zahlen (USA/BRD), dann fällt einem sofort auf das die Verbreitung bezogen auf die Einwohnerzahlen (Prävalenz) des MS-Syndrom in den USA wesentlich geringer ist als in Deutschland. Dies könnte eventuell damit begründet werden, dass die USA wesentlich mehr Klimazonen aufweist. Oder aber weil in den USA fast ausschließlich Borrelia-Geno-Typ 1 (Borrelia burgdorferi sensu stricto / Bb.ss.) vorkommt. Genotyp 1(Bb.ss.) wird weniger mit Komplikationen an den Nerven und dem Gehirn in Verbindung gebracht. Hingegen ist in Deutschland (Europa) als Haupt-Subspezies Borrelia-Geno-Typ 2 (Borrelia garinii / Bb.sl.) verbreitet, welcher in erster Linie mit nervlichen Erkrankungen und Erscheinungen am ZNS in Verbindung gebracht wird. Nachfolgend die für Deutschland ermittelte Durchseuchungsrate der Zecken, unterschieden nach den einzelnen Haupt-Borrelia-Geno-Typen des Borrelia burgdorferi sensu lato Komplexes (Bb.sl.-Komplex = Erreger der Lyme-Borreliose):





Mittlere Zecken-Durchseuchungsrate in Deutschland [14]: B. garinii 39 %, B. afzelli 37 %, B. burgdorferi ss. 15 % und die restlichen 9 % verteilen sich auf die anderen Borrelien des Bb.sl.-Komplex - z.B. Borrelia valaisiana [15], Borrelia spielmani [16] usw. (siehe auch Seite: Merkblatt, Abs.: Borrelien, Klassifizierung und Subspezies)





[D] - Prädisposition / Disposition (Diathese): Faktor der eine Erkrankung begünstigt, z.B. Alter, Geschlecht, Vorerkrankung, Bereitschaft für ein krankhaftes Geschehen, erbliche Veranlagung (Genotyp) die eine gewisse Empfänglichkeit für einen Krankheitserreger stellt (kommt man mit dem entsprechenden Erreger in Kontakt, erkrankt man an ihm. Kommt man mit dem Erreger nicht in Kontakt, bleibt man gesund).





[E] - Humane Herpesviren (HHV): HHV1 = Herpes simplex Virus 1 (HSV1), Herpes Simplex Virus 2 (HSV2), Varicella-Zoster-Virus (VZV o. HHV3), Epstein-Barr-Virus (EBV o. HHV4), Cytomegalie-Virus (CVM o. HHV5), humanes Herpesvirus 6 (HHV6), humanes Herpesvirus 7 (HHV7) und humanes Herpesvirus 8 (HHV8).





[F] - Ist Sloweniens Gesundheitssystem ein Modell für eine bessere präventive Diagnostik, als das z.B. bei uns in Deutschland installierte Gesundheitssystem mit seinen bekannten Schwächen? Jeder mag sich selber an den nachfolgenden Fakten über das Gesundheitssystem Sloweniens ein Bild machen. Können wir in Punkto Gleichstellung des Patienten (Bundesbürger) in Deutschland noch etwas von den Slowenen lernen?





Sloweniens Gesundheitssystem [36]:





- Gleich nach der Unabhängigkeit von Jugoslawien (1992) hat SLO eine Pflichtversicherung eingeführt, in der der Staat eine zentrale Rolle spielt.





- Alle Slowenen sind nur bei einer Krankenkasse pflichtversichert (nationale Einheitskasse), die einer zentralen staatlichen Kontrolle unterliegt .





- Eine Befreiung von der Versicherungspflicht gibt es nicht.





- Prävention hat einen festen Platz im Gesundheitssystem Sloweniens, nach dem Vorbild des von Bismarck ins Leben gerufene Sozialsicherungssystem.





- Auch die Versicherung gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten wird über die nationale Einheitskasse mit versichert.





- Die Unternehmen (Arbeitgeber) müssen sich in betriebliche Prävention engagieren, dazu zählen Reihenuntersuchungen und Gesundheitsschecks.





- Die meisten SLO-Ärzte arbeiten als öffentlich Angestellte in Gesundheitsstationen und Polikliniken.





- Die Erstversorgung geschieht in den Gesundheitszentren, dort arbeiten unter einem Dach Allgemein- u. Zahnmediziner, Kinder- u. Freuenärzte sowie Physiotherapeuten und Apotheken. Fachärzte arbeiten vorallem in den Polikliniken, bei bedarf aber auch i.d. Gesundheitszentren.





- Die Gesundheitsstationen beschränken sich auf Notfallmedizin, Kinderheilkunde und Diagnostik.





- Für die Weiterbehandlung beim Facharzt (z.B. Poliklinik) bedarf es einer Überweisung. Die öffentlichen Angestellten-Verträge der Ärzte beinhalten das Präventionsziel, erreicht ein Arzt diese nicht, kann das vereinbarte Honorar gekürzt werde.





- Alle Allgemeinmediziner müssen in Siebenjahresrhythmus ihre Qualifikation nachweisen, in dem sie anerkannte Fortbildungsveranstaltungen besuchen.





- Eventuell abgeschlossene Zusatzversicherungen fangen Zuzahlungslasten auf, die von der normalen nationalen Einheitskasse nicht abgedeckt werden. 70 % der Slowenen verfügen über eine solche Zusatzversicherung, der größte Anbieter ist ein Tochterunternehmen der nationalen Einheitskasse. Die Zusatzversicherung/en müssen keine Gewinne erwirtschaften.





[G] - Island gilt zusammen mit den Faröer Inseln als vermeintlicher Beweis dafür das es sich bei der MS um eine Infektionserkrankung handelt, da das MS-Syndrom dort erst in Folge der Besatzung durch Militärtruppen (GB u. USA) nach dem 2. Weltkrieg auftrat [40]. Die Frage die sich stellt , wurden hierbei dort vorher nicht vorkommende Viren, Chlamydien, ein weiterer Borrelia-Genotyp (z.B. mit Schiffsratten) oder aber ein anderer noch nicht identifizierter Krankheitskeim eingeschleppt. Auch ein neu eingeschleppter Borrelia-Genotyp könnte eine Erklärung sein, wenn eventuell nur eine Bb,-Genotyp-Mischinfektion zum MS-Syndrom führt. Vielleicht ist aber auch nur ein Bb.-Genotyp für die MS verantwortlich und dieser kam vorher nicht auf den Inseln vor. Eventuell bedarf es aber auch einer Chlamydien, Borrelien und MRZ-Viren Mischinfektion dafür das die MS-Syndrom in Erscheinung tritt. Auch bei diesem Modell wäre es denkbar das vorher ein Kandidat der potentiellen MS-Erreger nicht auf den Inseln beheimatet war, somit das MS-Syndrom unter der Bevölkerung nicht in Erscheinung trat. Ein ganz anderes Modell wäre, wenn das Erscheinen der MS auf den Inseln vielleicht mit dem Einschleppen eines neuen Zecken- bzw. Borrelien-Wirtstier (z.B. Ratten u. Mäuse) zusammenhängt. Die Folge, eventuell eine andere Antigenstruktur auf der Oberfläche der Borrelien beim Übertragen auf den Menschen, so das sie leichter in ihre Zielorgane (z.B. ZNS) gelangen. Bei der anderen Antigenstruktur könnte es sich z.B. um eine andere Osp-A oder Osp-C Varianten handeln, es sind derzeit ca. 7 Osp-A und über 70 verschiedene Osp-C-Varianten bekannt (siehe auch Seite: Gegenüberstellung der Molekulargewichtsspuren B. Genotyp 1 / B. Genotyp 2).





[H] - Weiter wird der Erreger inzwischen mit folgende Erkrankungen in Verbindung gebracht [41/48/49]: Endokarditis (Herzinnenhaut- u. Herzklappenentzündung), Parikarditis (Herzbeutelentzündung), Vaskulitis (Gefäßentzündung/en), Atheromatose / Atherosis (Veränderung der Gefäßinnenwände bzw. Intima), Arteriosklerose (Verhärtung u. Verdickung der Arterien u. Gefäße), Aneurysma (Aufdehnung der Gefäßwandschichten), Hypertension / Hypertonie (Blutdruckerhöhung durch Versteifung u. Verhärtung der großen Arterien), Uveitis (insbs. Erkrankung der Ader- u. Regenbogenhaut des Auges), reaktiver Arthritis (wiederkehrende vorübergehende Gelenkentzündung/en), Erythema nodosum (Hautrötung mit Knotenbildung bes. an Streckseiten d. unteren Extremitäten, einhergehend mit Fieber), Pyoderma-Gangenosa (Entzündung der Talk- u. Schweißdrüsen, meist sich bogenförmig ausbreitend), Sarkoidose (Lymphknotenschwellung u. Lungenparenchymbefall), Asthma bronchiale (akute anfallsartige Luftnot), chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD / ständige Erkrankung der Lunge) und Hämoptysen (Bluthusten).





Einige Autoren bringen Chlamydia pneumoniae auch mit nachfolgenden Erkrankungen in Zusammenhang (z.B. [41]): Optischer Neuritis (Sehnerventzündung), Radiculitis / Radikuloneuritis (Nervenwurzelentzündung), Querschnittsmelitis / Myelitis transversa (diffuse Entzündungsherde im Rückenmark), Riesenzellen-Arteriitis / Arteriitis temporalis (Autoimmunaggresionskrankheit der Arterien im Schläfenbereich), Darm-Dysepepsie (Bauchschmerzen ohne nachweisbare organische Ursache), Wagener`s Granuloma / G. Gangraenescens (nekrotisierende Schleimhautentzündung der Atmungsorgane mit Bluthusten), Primär sklerosierende Cholangitis / PSC (autoimmune Lebererkrankung insbs. Mit Veränderung der Gallenwege), Reiter-Syndrom / Reiter-Krankheit (Symptomkomplex: Gelenkschmerzen, Bindehautentzündung, Harnröhren- u. andere Schleimhautentzündungen), Behcet-Syndrom / Behcet`s-Krankheit (schubweise verlaufende, sept.-allerg. Erkrankung mit Lichtscheu), Interstitieller Cystitis / Interstitielle Zystitis (Frauenkrankheit: chronische Entzündung der Blasenwand [I]), wiederkehrende Fistel-in-ano (Kanal i.d. Haut des Anus/After beginnend von einem Abszess), Polyarteritis-Nodosa / Periarteritis nodosa (generalisierte allerg. hyperg. Arteriitis z.B. mit Befall der Niere) Multiple Sklerose (MS) und Morbus Alzheimer (DAT). Multiple Sklerose und M. Alzheimer werden allerdings noch sehr kontrovers diskutiert [40].





[I] - Wird heute auch als mögliche Erkrankung der Männer angesehen (Bez. dann: chronische Prostatitis), ist durch einfache Untersuchung des Urins nicht zu diagnostizieren [50].





[J] - Vorgeschlagene Antibiose bei akuter Chlamydien-Erkrankung z.B. wie folgt (nach [48]):





· Erwachsene: 2 g Doxycylin oder Erythromycin tägl. für 2-3 Wochen, alternativ 1,5 g Azithromycin tägl. über 5 Tage





· Kinder: Erythromycin-Saft (40 mg/Kg) über 10-14 Tage





· Chinolone wie Gemifloxacin sollen auch gut wirksam sein bei Pneumonie (Lungenentzündung)





Der Erfolg der Therapie soll an einer Besserung der Symptome und sinkenden Antikörpertiter gemessen werden können. Persistierende Chlamydiae-Infektion trotz Antibiose sind nicht auszuschließen, z.B. in zirkulierende Monozyten [48]. Eine Behandlungen mit falschen Antibiotika kann eine persistierende (fortbestehende) Chlamydien-Infektion begünstigen, bei chronischen Infektionen reicht die Antibiotikum-Konzentration von normalerweise verabreichten Antibiotika selbst bei einer vierwöchigen Behandlung nicht aus. Die sogenannten intrazellulären Retikularkörperchen der Chlamydien hören bei bestimmten Immunstressbedingungen mit ihrer Teilung (Vermehrung) auf, z.B. bei bestimmter Interferon Gamma (INF-g) Konzentration, bei essentiellen Nährstoffentzug (z.B. bestimmte Aminosäuren) und bei der Anwesenheit bestimmter Antibiotika. Das bedeutet nicht das diese für immer deaktiviert sind, unter günstigeren Umgebungsbedingungen, auch nach langer Zeit, können die persistierenden Chlamydien-Retikularkörperchen wieder aktiv (reaktiviert) werden [52].





Prognostizierte Behandlung bei chronischer persistierender Chlamydia pneomoniae (Chlamydien-Syndrom) [41]:





Bei der Antibiose solle drauf geachtet werden das alle Lebens-Zyklen und Phasen des Organismus abgedeckt werden, der Zeitplan sollte in etwa wie folgt aussehen:





· 600 - 1200 mg NAC (N-acetyl-Cysteine) 2 x pro Tag / ununterbrochene Einnahme für 12 Monate - beginnend mit 600 mg, steigernd auf 1200 mg bei guter Verträglichkeit





· wenn NAC vertragen wird sollte 100 mg Doxycyclin 1 x tägl. hinzugefügt werden - ununterbrochene Einnahme für 12 Monate





· wenn die beiden Mittel (NAC u. Doxycyclin) vom Patienten vertagen werden den beiden Therapeutika 3 x pro Woche 250 mg Azithromycin (alternativ 150 mg Roxithromycin) hinzufügen - bis zum Ende der 12-Monatstherapie so beibehalten





· wenn alle drei Therapeutika gut vertragen werden, die Doxy-Dosis auf 200 mg pro Tag erhöhen - die langsame Steigerung soll anfänglich starke Reaktion (z.B. Herxheimer-Reaktion) auf absterbende Bakterien vermeiden





· drei Monate nach dem Beginn der Therapie mit einer zusätzlichen Behandlung mit Metronidazole (o. Tinidazol) einsetzen, anfangs nur 1 x alle drei Woche, später (bei Verträglichkeit) auf 5 Tage alle drei Wochen aufstocken - Verabreichung 400 mg 3 x am Tag





· ab Ende des 12. Monats alle Therapeutika mit entsprechender Unterbrechung in 2-Monatsintervallen bis zum Ende des 20. Monats nach Therapiebeginn verabreichen.





Die Therapie sollte bei persistierender Erkrankung über ein Jahr erfolgen, eine 6-8 Wochen andauernde Antibiose, nur auf der Basis eines Antibiotikums (z.B. Doxycyclin) muss als ungenügend eingestuft werden. Hiermit soll es nicht gelingen alle Chlamydien zu erreichen, vielmehr sollen hierdurch die persistierenden Erreger noch tiefer in den Organismus gedrängt werden [41]. So herrscht über die Antibiose Art (Mono-Therapie o. Kombi-Therapie) und Dauer durchaus geteilter Meinung unter den Fachleuten, ähnlich wie bei der persistierenden low-dose-borreliosis (Lyme-Borreliose). Trotz der bekannten Behandlungsschwierigkeiten wurden Studien mittels Mono-Antibiose durchgeführt, um zu beweisen das MS nicht durch Chlamydia pneumoniae verursacht wird. Die Versuche wurden teilweise so bewertet, wenn das MS-Syndrom nicht durch das verabreichte Antibiotikum verschwand, das dann wohl auch keine Bakterien (z.B. Chlamydia pneumoniae) für das Ausbrechen der MS verantwortlich gemacht werden können. Doch muss sicherlich zurecht gefragt werden, ob z.B. eine achtwöchige Antibiose mit täglicher Verabreichung von 300 mg Roxithromycin für einen obligat intrazellulären Erreger ausreichend ist [51] - müssen somit diese “halbherzigen“ Studien nicht generell in Frage gestellt werden?





[K] - Das Gefäßsystem besteht in seiner Gesamtheit aus den Blut- u. Lymphleitbahnen. Uns interessieren hier insbs. die Blutgefäße, die zusammen mit den entsprechenden Organen (Herz, Lunge, Leber usw.) das Blutkreislaufsystem bilden. Den sogenannten kleinen und großen Blutkreislauf sowie den Pfortaderkreislauf. Der “große Blutkreislauf“ geht von der linken Herzkammer aus und ist der Sauerstofftransporteur. Der “kleine Blutkreislauf“ beginnt an der rechten Herzkammer und bringt das Abfallprodukt (Kohlendioxid) des Körpers zum Abatmen in die Lunge - deswegen auch Lungenkreislauf genannt. Dann gibt es noch den sogenannten “Pfortaderkreislauf“ (Vena portae), der im engeren Sinn eigentlich kein geschlossener Kreislauf ist, da die Pfortader (Vene) das Blut von Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse und Milz sammelt und zur Leber leitet. Die Pfortader ist ein Teil des gesamten Blutkreislaufs. Häufig wird der Begriff (Nomenklatur) “Pfortaderkreislauf“ auch für andere ähnlich aufgebaute Gefäß-Systeme verwendet, z.B. für die Venen im Hypophysen-Zwischenhirn-System. Die Blut-Gefäße des Blutkreislaufsystems werden aufgeteilt in Arterien (= Schlagadern), Venen (= Blutadern) und Kapillaren / Veneolen (= sogen. Haargefäße o. Mikro-Blutgefäße).





Arterien (Arteria) sind die Blutgefäße die das Blut vom Herzen wegleiten (abgesehen vom Lungenkreislauf), sie führen sauerstoffreiches, hellrotes Blut. Die größten Arterien (Haupt- o. Lungenschlagader) können einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimeter haben, an ihrem verästelten Enden gehen Arterien in die Kapillaren (Mikro-Blutgefäße) über. Die Wandung der Arterien besteht aus drei Schichten (der sogen. Intima, Media u. Adventitia), in der sogen. Media befindet sich elastisches Gewebe und sogen. glattes Muskelgewebe. Je nachdem welcher Gewebetyp vorherrscht, glatte Muskulatur oder elastisches Gewebe, unterscheidet man in elastischen oder muskulären Arterien-Typ. Die großen Arterien (z.B. Schlagadern) werden vorrangig aus dem elastischen Typ gebildet, da sie die Pulswellen des Herzens auffangen (dämpfen) müssen. Die kleinen Arterien hingegen werden in erster Linie aus dem muskulären Typ gebildet, da sie die Fähigkeit besitzen müssen sich zu erweitern oder zu verengen - jenachdem wie das zu versorgende Organ Blutzufuhr benötigt. Die Arterienmuskulatur (glatte Muskulatur) wird über die vegetativen Nerven gesteuert, die in der sogenannten bindegewebigen Adventitia zusammen mit kleinsten Gefäßen (Mikro-Blutgefäße, Kapillaren) verlaufen. Fazit: liegt eine Störung der Nerven oder der kleinsten Blutgefäße vor, kann es in der Folge zur Blutdruckerhöhung kommen.





Venen (lat. Blutadern) sind die Blutgefäße die zum Herzen hin führen. Das Venensystem bildet meist ein Geflecht, so dass das rückströmende Blut an einigen Stellen meist mehrere Wege nutzen kann. Die Venen bestimmen die Richtung des Blutkreislaufs durch Ventilklappen (sogen. Intimafalten) die den Blutfluss nur in eine Richtung zulassen. Es gibt Hauptvenen (z.B. in den Gliedmaßen), Arterien-Begleitvenen, tiefliegende und an der Oberfläche verlaufende sowie Verbindungsvenen. Auch die Venen bestehen aus drei Schichten (der sogen. Intima, Media u. Adventitia) wie die Arterien, die aber i.d.R. wesentlich dünner sind (insbs. die Media) als bei Arterien gleichen Durchmessers. Eine kleine Ausnahme ist bei den Venen in der Schädelhöhle zu beobachten, deren Wandungen nur aus dem Endothel der harten Hirnhaut gebildet wird. In den Venen sind die Pulswellen des Herzens nicht mehr wirksam, sie sind teilweise an feste Gebilde angeheftet so das sie normalerweise nicht zusammenfallen können. Der Umgebungsluftdruck (Luftdruckschwankungen, Wetterwechsel etc.) wirkt auf Venen ein die unmittelbar unter der Hautoberfläche liegen - ist hier eine Verbindung zu Wetterbedingten (z.B. Föhnwetterlage im Alpenvorland etc.) Migräneattacken bzw. Kopfschmerzanfällen.





Kapillaren (Mikro-Blutgefäße) sind feinste Verästelungen in den Organen, Muskeln und sonstigen Zellgewebe, sie weisen i.d.R. außerordentlich dünne Wände (Epithel) auf damit sie die Zielzellen der Organe mittels Diffusion mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen können. Umgekehrt nehmen sie das Kohlendioxid und Stoffwechselprodukte auf. Vereinfacht gesagt stellen sie den Übergang zwischen Venen und Arterien dar. Die Kapillaren (präkapillare Arterien o. Arteriolen / Mikro-Blutgefäße) haben häufig nur einen Durchmesser von 0,01 Millimeter.





[L] - Gram-Färbung (engl. Gram´s stain, Gram stain o. Gram staining procedure) benannt nach H.-C. Gram (dänischer Bakteriologe / 1853-1928):





Die Gram-Färbung gilt als eine der wichtigsten Färbungen in der medizinischen Mikrobiologie, sie dient der Darstellung von Bakterien in der Lichtmikroskopie. Mittels dem Anfärbverhalten (Gram-Färbung) werden Bakterien in grampositiv und gramnegativ klassifiziert. Im Prinzip kann man mit dem Anfärbverhalten zeigen wie die Bakterienwände aufgebaut sind. So bilden zugegebene Anilin-Farbstoffe mit Jod zusammen Komplexe in der Bakterienwand, enthält diese nur eine Schicht Peptidoglykan (PG o. PGN / Murein) können die Farbstoffkomplex mittels Alkohol ausgewaschen werden. Enthält die Zellwand hingegen mehrere Schichten Peptidoglykan, kann der Farbstoffkomplex nicht mehr komplett aus der Zellwand rausgewaschen werden. Beim sogenannten Peptidoglykan (Murein) handelt es sich um verknüpfte Stränge zweier Zuckerdervitatmoleküle, N-Acetylglucosamin und N-Acetylmuraminsäure. Die quervernetzten Stränge dieser Zuckerdervitatmoleküle umspannenden als flächiges Netz die Bakterienoberfläche (sogen. Murein-Sacculus), von diesen Murein-Netzen können mehrere Schichten durch sogenannte Oligopeptide verbunden sein. Im Wesentlichen ist das Murein bei allen Bakterien gleich aufgebaut, mit kleinen Abweichungen. Bei grampositiven Bakterien sind die Variationen meist stärker ausgeprägt. Auf das Murein-Netzwerk wirken einige Antibiotika (z.B. Penicillin u. Vancomycin) ein, sprich, sie greifen in das Zusammenspiel der verschieden Enzyme ein die das Murein-Netzwerk zusammenhalten. Wird das Enzym-Zusammenspiel gestört, weitet sich das Murein-Netzwerk und das entsprechende Bakterium platzt. Somit sagt die Anfärbbarkeit (Gram-Färbung) eines Bakteriums schon etwas über dessen Antibiotika-Erreichbarkeit aus.





Vorgang der Gram-Färbung: 1.- Anelin-Farbstoff in die Probe geben, einwirken lassen und nach einiger Zeit mit Wasser spülen. 2.- Jodhaltige Lösung (sogen. Lugolsche Lösung) in die Probe geben, einwirken lassen und auch ausspülen. 3.- Die Probe mit 96prozentigen Alkohol spülen bis keine Farbe mehr abgegeben wird. Bakterien mit mehrschichtiger Peptidoglykan-Zellwand lagern den Farbstoff zwischen diesen Schichten ein, wodurch keine komplette Fentfärbung geschieht. Diese Bakterien bezeichnet man dann als grampositiv (= blau gefärbte Bakterien). 4.- Erscheint das Bakterium nicht grampositiv, erfolgt eine sogenannte Gegenfärbung mit dem Farbstoff Fuchsin. Nach dem Einwirken des Farbstoffes Fuchsin wird die Probe erneut mit Wasser abgespült, enthält die Bakterien-Zellwand nun eine Schicht Peptidoglykan erscheint das Bakterium rot - gramnegativ (= rot gefärbte Bakterien). Grampositive Bakterien haben eine Zellwandstärke von ca. 20-80 nm, gramnegative Bakterien eine Zellwandstärke < 10 nm.





[M] - Mitochondrien gelten als die Kraftwerke und Energielieferanten der Zellen, da in ihnen aus Glucose und anderen energiereichen Nährstoffen Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) gewandelt wird. Bei diesem Vorgang spricht man von der sogenannten ATP-Synthese. Die ATP-Synthese ist im Prinzip ein Energiewandler, der eine Energieform in eine Andere transformiert. Das Enzym ATP spielt bei fast allen Organismen eine zentrale Rolle, da ATP i.d.R. ununterbrochen als Energieüberträger benötigt wird. ATP wird von den anderen Zellorganellen für deren chemische Reaktionen gebraucht.





Im Zellinneren gibt es voneinander abgetrennte Bereiche die dafür sorgen das die verschiedenen chemischen Reaktion getrennt ablaufen, sogenannte Zellorganellen: Mitochondrien (Kraftwerke u. Energielieferanten Þ ATP-Synthese), Ribosomen (Eiweißfabriken Þ Aufbau d. Zellmembran o. Enzyme), endoplastische Retikulum (ER / Þ produziert u. speichert eine Vielzahl von Substanzen), Golgi-Apparat / Golgi-Vesikel (Eiweiß-Speicher u. -Aufbereiter Þ Übergabestelle vom Innern der Zelle nach Außen oder umgekehrt), Zellskelett / Zytoskelett (Bewegungs- u. Stützfunktion d. Zelle Þ besteht aus Eiweißfasern sog. Mikrofilamente u. hohlen Eiweißstäbchen sog. Mikrotubuli = Transportwege im Innern d. Zelle), Zentralkörperchen / Zentriolen (spielt eine wichtige Rolle bei d. Zellteilung), Zilien (Ausstülpungen auf der Oberfläche mancher Zellen Þ Transportweg über die Zelloberfläche hinweg).





[N] - MRT oder MRI-Verfahren (magnetic resonance imaging) sind weitläufiger als Kernspinresonanztomographie bekannt. Dies ist ein computergestütztes bildgebendes Verfahren, bei dem mittels Magnetfeld mit hoher Feldstärke, Protonen der Wasser- u. Fettbestandteile im Organismus angeregt werden.





Gadolinium: (Gd)-Komplexverbindung (Seltenerdmetall) wird als Kontrastverstätker beim MRT-Verfahren eingesetzt. Mit Gd können auch schwächere Unterschiede (Anomalien) besser und kontrastreicher sichtbar gemacht werden





[O] - Fas Antigen / Fas Ligand Regelkeis: Fas (FAS) ist ein Molekül welches Zellen in den Selbstmord (Apoptose) treibt, es gehört zur Familie der Tumornekrosefaktor-Zelloberflächenproteine (APO-1 u. CD95). Das Fas-Molekül ist ein Zelloberflächenrezeptor, der an der Übertragung der durch T-Lymphozyten ausgelösten Apoptose (Selbstmord) beteiligt ist. FasL (Fas Ligand) gehört zur selben Gruppe von Membranproteinen. Das Fas/FasL-System ist als Auslöser für den Zellselbstmord bei Immunzellen und auch bei verschiedenen fetalen und adulten Geweben beteiligt. Fas ist in Tumoren (Karzinomen) meist supprimiert und FasL hochreguliert. Fas / FasL ist nach großer Wahrscheinlichkeit an der Autoimmunhepatitis (autoreaktive Lebererkrankung) und an der endokrinen Autoimmunität, vorallem bei der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und der Schilddrüse (Glandula thyroidea) beteiligt. Der endokriner Teil der Bauchspeicheldrüse bildet normalerweise z.B. in den so genannten Langerhans-Inseln Insulin und Glukagon, die beiden wichtigsten Hormone der Blutzuckerregulierung, und gibt sie an das Blut ab. Die Endokrine (Hormone) der Schilddrüse, Triiodthyronin (T 3) und Thyroxin (T 4), zu dessen Synthese Jod gebraucht wird, regulieren den Grundumsatz und die individuelle Energieproduktion, die zur Erhaltung der Organfunktionen notwendig ist.





[P] - Dendritische Zelle/n (DC / DCs) sind nach heutigem Wissen auch maßgeblich an allergischen Reaktionen beteiligt (siehe z.B. [84]). Durch die DCs wird eine spezielle Untergruppe der T-Lymphozyten (T-Zell-Subpopulation), nämlich die T-2-Helferzellen (TH2-Zellen) verstärkt aktiviert. Die TH2-Zellen produzieren dann, nach Aktivierung, die chemischen Botenstoffe (Interleukine / IL) IL-4, IL-5, IL-10 u. IL-13 (siehe “Merkblatt“, Abs. “Tarnstrategien“: “Lähmung der antigenpräsentierenden Immunzellen durch Allergien“) . Diese Botenstoffe sind bei Allergikern in erhöhten Konzentrationen nachweisbar, unter anderem regen sie die Produktion von Immunglobulin-E-Antikörpern an (IgE). Diese E-AK sind nach derzeitigem immunologischen Verständnis stark an allergischen Reaktionen beteiligt. Dendritische Zellen reifen (mutieren) nach der Aufnahme (phagozytieren) von intrazellulären Bakterien zu “DC 1“-Zellen und veranlassen in Folge T-Lymphozyten (T-Zellen) dazu sich zu TH1-Zellen zu entwickeln, kommen die DCs mit eine entsprechenden Allergen (Peptide bzw. kurze Eiweißmoleküle) in Kontakt (Makropinozytose), reifen sie zu “DC 2“-Zellen heran und fördern eine vermehrte TH2-Zellen-Entwicklung sofern eine genetische Disposition vorliegt. Es spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle bei der Reifung von DCs, so z.B. LPS (Lipopolysaccharide - Zellwandbestandteil von gramnegativer Bakterien), SEB (Staphylokokenentertoxine B) und eine Kombination aus TNF-a, IL-1 und PGE2 als auch virale Produkte und Doppelstrang-RNA zur Reifung (Maturierung). So wie eine Allergie wahrscheinlich Einfluss auf den Verlauf einer Borreliose haben kann, so können umgekehrt wohl auch die Borrelien eine indirekte Wirkung auf die DCs und die Auslösung einer Allergie haben. da es sich bei ihnen auch um sogen. gramnegative Bakterien handelt.





[Q] - Makrophagen werden zur Gruppe der sog. Fresszellen (Phagozyten) gezählt, es sind Immunzellen die den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zugeordnet werden. Makrophagen werden zur ältesten Antigen-Vermittler-Gruppe der angeborenen zellulären Immunabwehr gerechnet, da Makrophagen-artige Zellen schon in der Taufliege (Drosophila) gefunden wurden. Makrophagen entstammen dem Knochenmark, von wo sie als Monozyten in den Blutkreislauf auswandern und dort bis zum Kontakt zu einem Antigen (z.B. Bakterien usw.) zirkulieren. Makrophagen erkennen mittels entsprechender Rezeptoren (Kontaktstellen) körperfremde Antigene wie Proteine u./o. Glycoproteine von Bakterien und Viren und nehmen diese dann in sich auf, dort werden sie dann aufbereitet und dessen entsprechende Strukturen (Antigen-Peptide) zusammen mit einem körpereigen-Molekül (MHC-II-Faktor) an ihrer Oberfläche anderen Immunzellen präsentiert. Nach einem entsprechenden Antigen-Kontakt wandern sie verstärkt in den entsprechenden betroffenen infizierten Bereich (Organ, Gewebe etc.) ein, wo sie sich dann unter Einwirkung von Zytokinen (Wachstums- u. Differenzierungs-Substanzen) zu echten Makrophagen wandeln. Je nach Zielgebiet und Stimulierung nehmen sie dann verschiedene Formen an: unter den Einfluss von T-Helferzellen können sie zu Epitheloidzellen (verzahnte Zellmembranen) differenzieren, um größere Antigene (z.B. Bakterien wie Borrelien) aufzunehmen können sie zu sogen. Riesenzellen verschmelzen und im ZNS werden sie zu den oben beschriebenen Mikrogliazellen. Man hat den Makrophagen je nach Vorkommen unterschiedliche Nomenklaturen gegeben: Knochen = Osteoklasten, Knorpel = Chondroklasten, Haut = Langerhans-Zellen, Bindegewebe = Histozyten u. Antischkow-Zellen (z.B. Aschoff-Knötchen bzw. rheumatischen Granulom), ZNS = Mikrogliazellen, Leber = Kupfer-Sternzellen, Lunge = Alveolamakrophagen, Plazenta = Hofbauerzellen, Muttermilch = Lysozym-Makrophagen und bei Fett-Stoffwechsel-Störungen werden die stark veränderten sich in den Blut-Gefäßen ablagernden Makrophagen Schaumzellen genannt, letztere können dann als Folge zur Arteriosklerose führen.